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Fahrbericht: Passat CC 2.0 TDI Sportline mit 170 PS

VW Passat CC 2.0 TDI Sportline VW Passat CC 2.0 TDI Sportline

Sportliches Comfort-Coupé mit vier Türen

Eine flache Dachlinie, schmale Seitenscheiben und nur 4 Sitzplätze und schon wird aus dem etwas emotionslosen Passat ein sehenswertes viertüriges Coupé. Dem Erfolg des Mercedes CLS folgend präsentiert Volkswagen mit dem Passat CC ein Modell mit den fließenden Formen eines Gran Turismo, das zwischen Mittel- und Oberklasse einzuordnen ist, und bereits bei 30.000 Euro beginnt. Ähnlichkeiten lassen sich zwar nicht bestreiten, doch eine Kopie des Stuttgarters ist der Nobel-Wolfsburger wirklich nicht. Nicht zuletzt deshalb, weil der Mercedes CLS gut zwölf Zentimeter länger und rund 25.000 Euro teurer ist. Das Kürzel CC steht übrigens für die Bezeichnung "Comfort Coupé" und lässt erkennen in welche Richtung die Reise bei Volkswagen gehen soll.

Obwohl unter dem Blech die bekannte Passat-Technik steckt, besitzt der CC Eigenständigkeit und wartet mit zahlreichen exklusiven Extras auf. Seine Karosserie ist etwas länger, breiter und deutlich niedriger als die der fünsitzigen Limousine. Übernommen wurden lediglich die Türgriffe. Durch das coupéhaft abfallende Heck mit seinen geschwungenen Leuchten sowie den rahmenlosen Seiten-fenster wirkt er insgesamt sportlich schlank und elegant. Die Front hat durch einen neuen verchromten Kühlergrill, einer muskulös ausgeformten Motorhaube und stärker geschwungenen Scheinwerfen deutlich an Schnittigkeit gewonnen. Dank rahmenloser Türen, feiner Chromstreifen, der markanten Sicke und der gerade mal 1,42 Meter hohen Dachlinie wirkt die Flanke leichter und setzt sich klar vom klassischen Passat ab.

Die flache Dachlinie schränkt allerdings etwas den Sitzkomfort im Fond ein und so geht es naturgemäß etwas enger zu als in der Limousine oder im Variant. Doch auch groß gewachsene Personen finden noch genügend Platz und auch an der Kniefreiheit gibt es nicht wirklich etwas auszusetzen. Ausserdem erleichtern die hinteren Türen den Zustieg gegenüber einem normalen Coupé. Allerdings ist der CC ein reiner Viersitzer, statt einer konventionellen Rückbank gibt es zwei bequeme Einzelsitze. Familienväter, die hinten drei Passagiere chauffieren wollen, werden deshalb auch weiterhin mit der Limousine vorlieb nehmen müssen.

Innenraum mit Premium-Atmosphäre

Für Fahrer und Beifahrer bleibt beim Einsteigen zwischen Sitzoberkante und der Dachunterkante nur ein kleiner Durchstieg, der im ersten Moment gewöhnungsbedürftig ist und eher an einen Sportwagen als an einen Viertürer erinnert. Ist ersteinmal der Platz hinter dem Lenkrad eingenommen, kann man sich über ein großzügiges Raumangebot freuen. Die Sportsitze unseres CC sind elektrisch vielfach einstellbar und bieten einen ausgezeichneten Seitenhalt. Gegenüber der Limousine wurden die Instrumente neu gezeichnet und die Mittelkonsole umgestaltet.

Metall-Zierteile wie gebürstetes Aluminium und weiche Lederpolster sorgen für ein edles Wohlfühl-Ambiente. Die verwendeten Materialien sind allesamt hochwertig und sauber verarbeitetet. Allerdings hätte man die Anzahl von sieben, in ihrer Oberfläche unterschiedlichen, Kunststoffen in den Türverkleidungen und des Armaturenträgers reduzieren können. Das dicke Multifunktionslenkrad liegt angenehm in der Hand und die klassisch-schönen Rundinstrumente gut im Blick.

Weniger gut ist der Blick nach hinten durch die flache und ungünstig geschnittene Heckscheibe. Zum sicheren Rangieren sollte deshalb bei der Ausstattung nicht auf den Parksensor verzichtet werden, oder noch besser, wie bei unserem Testwagen, gleich der Parklenkassistent "Park Assist" inkl. ParkPilot mitbestellt werden, der das rückwärtige Einparken komplett für den Fahrer übernimmt.

Technische Ausstattung aus der Oberklasse

Das der CC zum "kleinen Phaeton" avanciert zeigen auch die anderen Assistenzsystemen die zur aufpreispflichtigen Ausstattung unseres Testwagens gehören. Dazu gehört die adaptive Fahrwerks-regulierung DCC. Auf Knopfdruck in der Mittelkonsole lassen sich die Dämpfer nach den Kategorien sportlich, komfortabel oder normal abstimmen. Die Normalposition wird fast allen Fahrsituationen gerecht und bietet auf längeren Strecken einen überzeugenden Reisekomfort. Die große Limousine gleitet fast so komfortabel und leise über Landstraßen und Autobahnen wie man es sonst nur von Fahrzeugen der Oberklasse gewohnt ist.

Nur bei wirklich schlechten Straßenverhältnissen wie Kopfsteinpflaster kommt die Komforttaste zum Einsatz. Das macht dann nicht nur einen akustischen Unterschied, sondern der CC wird auch spürbar sanfter aufgefangen. Die sportliche Einstellung eignet sich besonders in Kombination mit der optionalen 18 Zoll Bereifung. Das Fahrwerk stellt sich straff ein und schnelle Kurven werden wie auf Schienen durchfahren. Für zusätzliche Sicherheit sorgt die Fahrspurhilfe "Lane Assist", die für einen kaum spürbaren Eingriff in das Lenkverhalten sorgt, wenn man unbeabsichtigt über die Mittellinie oder den Randstreifen gerät. Das Gegenlenken erfolgt so dezent, dass nur ein leichter Widerstand zu spüren ist.

Zusätzlich werden Annehmlichkeiten wie Abstandstempomat, Einparkhilfe oder der Anhaltewegs-verkürzung "Front Assist" angeboten. Die restliche Serien- und Komfortausstattung entspricht weitgehend dem der Limousine und des Variants.
Für die Reise in den Urlaub mit vier Personen eignet sich auch der große Kofferraum. 532 Liter fasst der Laderaum, der sich hinter der leicht aufschwingenden Kofferraumklappe verbirgt. Zusätzlich lässt sich die Rückbank umklappen, wenn lange Gegenstände transportiert werden müssen. Die Zuladung von maximal 490 Kilogramm wird durch die hohe Ladekante etwas erschwert.

Motorisierungen

Die Motorenpalette für den Passat CC reicht vom 1.8 Liter Vierzylinder TFSI mit 160 PS bis hin zum 300 PS starken 3.0 Liter V6-Ottomotor mit Allradantrieb.
Die beste Abstimmung bietet der 170 PS starke 2.0 TDI den es serienmäßig mit 6-Gangschaltung und optional mit dem Direktschaltgetriebe gibt. Obwohl das DSG noch mehr Fahrkomfort verspricht waren wir auch mit dem leicht zu schlatenden manuellen Getriebe in unserem Testwagen sehr zufrieden. Schaltwege wie im Sportwagen und hoher Schaltkomfort erleichtern den Verzicht auf die Automatik.

Der 2.0 TDI bietet spontanen Durchzug bereits von unten heraus. Sein maximales Drehmoment von 350 Nm liegt zwischen 1750 - 2500 Umdrehungen pro Minute. Der Schub der 170 PS ist ausreichend, um standesgemäß unterwegs zu sein. Was auf dem Papier nicht spektakulär erscheint, erweist sich im Alltag als mehr als ausreichend. Mit dem stärksten Turbo-Diesel beschleunigt unser CC kraftvoll in 8,6 Sekunden von 0 auf 100 km/h und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 227 km/h. Dabei wirkt er angenehm elastisch und laufruhig. Unser erzielter durchschnittlicher Praxis-Verbrauch von 6,3 Litern liegt zwar über dem von Volkswagen angegebenen Wert, ist aber für die gebotenen Fahrleistungen akzeptabel.

Die Preise für den von uns getesteten Passat CC "Sportline" mit dem 170 PS starken 2.0 TDI beginnen bei 32.775 Euro. Die Serienausstattung beinhaltet das Nötigste, was von einem Fahrzeug dieser Klasse zu erwarten ist. Extras, die das Fahren noch komfortabler machen, lässt sich Volkswagen gut bezahlen. So liegt der Komplettpreis unseres Testwagens, mit großem Navigationssystem, Nappa Lederausstattung und Parklenkassistent bei über 48.000 Euro. Ein stolzer Preis für einen VW, aber durchaus angemessen für ein großes Comfort-Coupé.

Fazit: Nie war ein Passat emotionaler
Das "Comfort-Coupé" besticht nicht nur durch sein aufregendes Äußeres, sondern auch durch seine inneren Werte. Fahrwerk, Lenkung, Motor und Getriebe sind gewohnt souverän und über jeden Zweifel erhaben. Hoher Fahrkomfort und sehr gute Verarbeitung gehören zu den besonderen Stärken. Einschränkungen gibt es nur bei den auf 4 begrenzten Sitzplätzen und der nach hinten schlechten Sicht.

  • 4-türiges Comfort-Coupé
  • 2.0 TDI mit 170 PS und 350 Newtonmeter
  • Assistenzsysteme und Komfortausstattung auf Oberklasseniveau
  • 2 Einzelsitze im Fond

Weitere Informationen zum Volkswagen Programm unter www.volkswagen.de

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