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E-Mobil: Trotz Umweltprämien läuft der Absatz von Elektrofahrzeugen nur schleppend

"Lohnt sich die Anschaffung eines Elektroautos"

 
Im Jahr 2016 ging die Bundesregierung mit dem Vorhaben an den Start, bis zum Sommer 2019 mindestens 300.000 Elektroautos und Hybride auf die Straßen Deutschlands zu bringen. Der Natur zuliebe wurde der Umweltbonus geschaffen, welcher Menschen, die ein Elektroauto kaufen wollen, durch attraktive Prämien (4.000 Euro Zuschuss beim Erwerb eines E-Autos, 3.000 Euro bei Plug-in-Hybriden) finanziell unter die Arme greift – für den Erwerb sollte ein neuer Anreiz geschaffen werden, schließlich sah die Regierung das übergeordnete Ziel, bis 2020 eine Million E-Autos auf die Straßen zu bringen, um die CO2-Emissionen zu reduzieren, gewaltig scheitern.
 
Bislang blieb das gewünschte Ergebnis aus, die Deutschen nehmen den Bonus nur zögerlich an: Eine Zwischenbilanz zum Antragsstand vom 28. Februar ergab, dass bislang gerade einmal 103.079 Anträge auf Förderung gestellt wurden. Mit über eine Milliarde Euro beteiligen sich Staat und Automobilbauer am Förderprogramm, weshalb die Deutscher Presse-Agentur (dpa) aus Regierungskreisen erfuhr, dass immer noch gut 600 Millionen Euro im Topf des Umweltbonus vorhanden sind. Ein Grund, weshalb die Regierung ernsthaft überlege, die Dauer der im Sommer auslaufenden Bezuschussung zu verlängern. Grund hierfür sei, dass immer mehr Elektrofahrzeuge – auch in verschiedenen Preissegmenten - auf den Markt kämen und sich die Ladesäulen-Infrastruktur in Deutschland stetig verbessern würde.
 
Ein Argument vieler durchaus interessierter Menschen gegen die Anschaffung eines Elektroautomobils ist sicherlich in der Angst begründet, aufgrund fehlender Infrastruktur auf der Fahrt einfach liegenzubleiben. Der angestrebte und subventionierte Ausbau eines flächendeckenden Stromladenetzes könnte diese Angst jedoch minimieren – und nicht erst seit der „Fridays for Future“-Bewegung setzt bei vielen, wenn auch nicht allen deutschen Bürgern ein Umdenken hin zu nachhaltigeren Lösungen ein.
 
Somit könnte der Umweltbonus noch einmal richtig durchstarten, denn die Regierung hat sich weitere Anreize überlegt, um den Verkauf von Elektroautos anzukurbeln. Im März 2018 wurde das Doppelförderungsverbot aufgehoben, welches eine zusätzliche Förderung, beispielsweise auf kommunaler Ebene, untersagte. Zudem sind alle reinen E-Automobile, auch Elektro-Gebrauchtwagen, die zwischen dem 18. Mai 2011 bis zum 31. Dezember 2020 erstmals zugelassen wurden beziehungsweise noch werden, für zehn Jahre von der KfZ-Steuer befreit - eine erhebliche Erleichterung. 
 
Doch damit noch immer nicht genug: Die Regierung gewährt Inhabern neben diversen Lohnsteuervorteilen für privat oder auch dienstlich genutzte E-Fahrzeuge auch kostenlose Parkplätze stehen in manchen Kommunen zur Verfügung. Und zur Umsetzung des flächendeckenden Lade-Infrastruktur-Netzes stellt der Bund 300 Millionen Euro zur Verfügung, welche vor allem in den Aufbau von Schnelllade-Stationen aber auch herkömmlicher Ladestationen, beispielsweise vor Warenhäusern, Restaurants oder Kinos, fließen sollen. 
 
Doch wo es Förderung gibt, müssen auch einige Richtlinien eingehalten werden. Nicht jedes Elektrofahrzeug wird subventioniert, angefangen bei Luxusmodellen, die den Kaufpreis von 60.000 Euro überschreiten. Zudem wurden zum 1. September 2018 diverse Plug-in-Hybridmodelle aus der Liste der förderfähigen Fahrzeuge gestrichen, da diese die Förder-Grenze von 50 gr/CO2 pro Kilometer übersteigen, was auch am neuen WLTP-Abgasprüfverfahren liegt. Um eine Bezuschussung zu erhalten, muss das E-Auto auf der Liste der förderfähigen Fahrzeuge des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) stehen. Automobile müssen zudem vom 18. Mai 2016 bis 30. Juni 2019 erworben werden und der Besitzer muss sein E-Auto mindestens für sechs Monate im Inland auf seinen Namen zulassen. Werden diese Kriterien erfüllt, steht einer Förderung nichts im Wege. 
 
Gut zu wissen: In aller Regel wird die Antragsstellung auf den Umweltbonus vom Automobilhändler übernommen. Dieser Service ist kostenlos, und so mancher Automobilhersteller legt sogar noch einen Extra-Bonus beim Erwerb eines seiner Modelle obendrauf. Manche Hersteller stellen auch eine kostenfreie Parkplatzsuche zur Verfügung.
 
Doch das war noch nicht das Ende der Zuschuss-Fahnenstange. Diverse Stromanbieter zahlen zusätzlich zum Umweltbonus Prämien für die Anschaffung von E-Autos. Die Logik dahinter: Wer ein elektrisches Fahrzeug besitzt, wird auch mehr Strom verbrauchen. Diese Prämien können beispielsweise in die Beschaffung einer Wallbox (Ladestation für die Garage) oder für die Verlegung von Stromleitungen aufgewendet werden, können aber auch an eine Bedingung gekoppelt werden, wie zum Beispiel das beziehen von Ökostrom. Doch Vorsicht: Man sollte sich nicht von einigen hundert Euro Bonus blenden lassen und dafür einen teuren Stromvertrag abschließen. Ein Tarifvergleich lohnt an dieser Stelle eher als das Abgreifen von möglichst vielen Fördergeldern. 
 
Außerdem können Halter von Elektrofahrzeugen dank eines Förderprogramms der KfW-Bank Zuschüsse für die Anschaffung von Ladestationen beantragen. Wer sich von einem Energieberater die Förderfähigkeit durch die KfW bestätigen lässt, kann gut zehn bis 30 Prozent der Baukosten (inklusive Wallbox) erstattet bekommen. Gerade beim Einbau von Stromleitungen und Steckdosen gelten regionale Unterschiede, die es zu beachten gilt. Doch die Bundesländer und Städte können beim Einbau nochmals den Fördertopf öffnen – es winken also weitere Vergünstigungen, wenn gewisse Voraussetzungen erfüllt werden.
 
Lohnt es sich also aktuell, ein Elektroautomobil zu kaufen?
 
Wenn man nur die Fördermittel, welche Anreize zum Erwerb eines E-Autos schaffen, und die positiven Auswirkungen auf den CO2-Ausstoßes in die Beurteilung dieser Frage einfließen ließe, muss man ganz klar sagen: Ja! Die Fördertöpfe sind noch prall gefüllt, es werden immer striktere Dieselfahrverbote ausgesprochen und generell führt in Zukunft kaum ein Weg an Elektromobilität vorbei – nicht umsonst rüsten Automobilhersteller für diese Entwicklung auf. Doch nicht jedem Mensch steht vor der Haustür oder auf der Arbeit eine Ladestation zur Verfügung. Und nicht jeder hat eine eigene Garage, in welche man eine Wallbox einbauen könnte. Und dann wären da auch noch die Vielfahrer, die hunderte von Kilometern am Tag zurücklegen müssen. Bei ihnen ist die Skepsis aufgrund niedriger Reichweiten noch sehr ausgeprägt. Zudem sind E-Autos in ihrer Anschaffung teurer, was jedoch durch die Bezuschussung etwas eingedämmt wird. Daher lohnt sich die Anschaffung eines Elektroautomobils vor allem für Menschen, die hauptsächlich in der Stadt fahren oder eben keine hunderte von Kilometern auf Autobahnen am Tag zurücklegen müssen. 
 
Ist die Entscheidung erst einmal auf ein elektrisch betriebenes Fahrzeug gefallen, muss hin den meisten Fällen das alte Fahrzeug verkauft werden. Beim Auto verkaufen eine Checkliste zur Hand zu haben, kann sich nützlich auf den Verkaufspreis auswirken. Ein Vergleich zahlt sich in aller Regel positiv aus, auch in Sachen Tarife für eine passende KfZ-Absicherung für E-Autos. 

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