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Fahrbericht: Kia Niro 1.6 GDI Hybrid DCT mit 141 PS Systemleistung

"Sparsam auch ohne Kabel"

 
Kia bietet den 2016 auf den Markt gekommenen Crossover Niro mit drei alternativen Antriebssystemen, als Hybrid, Plug-in-Hybrid und rein elektrisch an. Für 2020 erfolgte eine Modellpflege, mit modifiziertem Design, neu gestaltetem, veredeltem Interieur und erweiterten Technologien wie dem Stauassistent, 10,25-Zoll-Navigation und den Online-Diensten UVO Connect.
 
Alle drei Antriebssysteme haben eines gemeinsam, den Strom. Doch welches ist das beste, oder bringt die meisten Vorteile gegenüber den anderen? Im aktuellen Test sind wir mit dem Hybrid die elektrische Einstiegsvariante gefahren, den Niro 1.6 GDI HEV Hybrid DCT mit einer Systemleistung von 104 kW / 141 PS. Sein 1,6 Liter Vierzylinder Benziner wird von einem Elektromotor unterstützt, dessen Batterie durch Bremsenergierückgewinnung, sprich Rekuperation, geladen wird, und nicht mit einem Kable an einer externen Stromquelle. 
 
Mit der hochwertigen Spirit Ausstattung startet der Preis unseres Testwagens Niro 1.6 GDI HEV Hybrid DCT bei 33.790 Euro. Darin enthalten sind neben einem 6-Gang Doppelkupplungsgetriebe nahezu alle von Kia angebotenen technischen Highligts wie zum Beispiel ein adaptiver Tempomat mit Stop&Go-Funktion, Notbremssystem mit Fußgängererkennung, Stauassistent, Aktiver Spurhalteassistent, Frontkollisionswarner, Rückfahrkamera, LED-Scheinwerfer, Fernlichtassistent, und vieles mehr.
 
Einzig ein Leder-Paket mit edlen schwarzen Ledersitzen für 1.490 Euro und die schicke Metalliclackierung Deep Cerulean für 590 Euro kommen als Extras dazu, was einen Gesamtpreis von 35.870 Euro ausmacht.
 
Derart ausstaffiert, lässt sich der Kia Niro durchaus im Segment der Premiumherstellern einordnen, zumal auch die Verarbeitungsqualität bei den verwendeten Materialien auf hohem Niveau liegt.
 
So gibt es denn auch nichts, was wir vermissen würden. Smart-Key und Startknopf gehören zum Komfort genauso dazu wie eine elektrische Sitzverstellung mit zwei Memory-Funktionen für den Fahrer. Die feinen Ledersitze bieten einen ausgezeichneten Komfort, sind angenehm gepolstert, sodass man mit dem Niro problemlos lange Distanzen zurücklegen kann. Für die optimale Sitzhaltung sorgt die zweifach elektrisch verstellbare Lordosestütze.
 
Eine dreistufige Sitzheizung sowie Sitzlüftung für Fahrer und Beifahrer wärmt im Winter schneller als die Heizung den Innenraum und bietet angenehme Kühlung im Sommer. Besonders zu schätzen weiß man auch schnell die Lenkradheizung. 
 
Alle Bedienelemente dafür finden sich in der Mittelkonsole. Dadurch bleibt der Innenraum sehr übersichtlich. Intuitiv findet man rasch sämtliche Bedienelemente, und wenn man mal nicht suchen möchte, nimmt man die Sprachsteuerung in Anspruch. So einfach geht das.
 
Das Multifunktionslenkrad hat neben der Audio- und der Steuerung für den adaptiven Tempomat auch die Bedienung des Supervision- Clusters, dem Bordcomputer mit 7-Zoll TFT-Farbdisplay, über. Alle relevanten Informationen werden hier sehr übersichtlich angezeigt. Individuelle Einstellungen sind darüber hinaus möglich.
 
Das digitale Cockpit ist übersichtlich aber etwas gewöhnungsbedürftig, mit einer Geschwindigkeitsanzeige auf der rechten Seite, und einem senkrecht stehend Drehzahlmesser,
 
In der Spirit Ausstattung ist auch ein 10,25 Zoll-Navigationssystem mit Multimedia und Smartphoneanbindung enthalten, dass sich einfach und schnell bedienen lässt. Hilfreich und praktisch ist die Rückfahrkamera beim Rangieren und Einparken. Neben der hohen Qualitätsanmutung überzeugt der Innenraum durch ein, für einen Crossover gutes Platzangebot, mit ausreichend Knie- und Kopffreiheit im Fond, sowie ein ordentliches Kofferraumvolumen von 436 Liter. Bei bedarf wächst dieses durch Umklappen der Rücksitzlehne auf 1.434 Liter. In dieser Disziplin ist der Hybrid dem Plug-in-Hybrid, der es auf 324 Liter / 1.322 Liter bringt, deutlich überlegen.
 
Bei Dunkelheit kann man sich über das ausgezeichnete LED -Licht des Niro freuen. Es leuchtet die Fahrbahn sehr gut aus, ohne andere Verkehrsteilnehmer zu blenden. Auf der Autobahn reicht es bei höheren Geschwindigkeiten so weit, dass nur selten Fernlicht benötigt wird, das automatisch vom Fernlichtassistent eingeschaltet wird. 
 
Drive Wise heißt die neue Technologie, die hinter den Assistenzsystemen unseres Testfahrzeugs steht. Sie kombiniert Sicherheitsaspekte geschickt mit anderen Helfern, für ein entspanntes und sicheres Fahren. Im Stadtverkehr kann das autonome Notbremssystem eine wertvolle Unterstützung sein. Wenn der Fahrer nicht rechtzeitig reagiert, greift das System notfalls bei stehenden oder gehenden Fußgängern oder Fahrzeugen blitzschnell ein.
 
Doch kommen wir zum Hybrid-Antrieb des Niro. Unter der Motorhaube arbeiten ein 77 kW/105 PS starker 1,6-Liter-Benzin-Direkteinspritzer und eine 32-kW-Elektromotor zusammen, die es auf eine Systemleistung von 104 kW/141 PS und 265 Nm maximales Drehmoment bringen. Das ist ausreichend um mit dem knapp 1,5 Tonnen schweren Crossover in der Stadt und über Land sehr flott unterwegs zu sein.
 
Die Leistungsentfaltung ist harmonisch und bereits bei niedrigen Drehzahlen zieht der Niro gut an. Das fühlt sich deutlich schneller an, als der Wert von 11,5 Sekunden für den Sprint von 0 auf 100 km/h es vermuten lässt. Dazu trägt nicht zuletzt auch das 6-Stufen-Doppelkupplungsgetriebe bei, das beim Beschleunigen sanft ein oder zwei Gänge herunterschaltet.
 
Dice Höchstgeschwindigkeit beträgt 162 km/h, bzw. maximal 120 km/h im rein elektrischen EV-Betrieb. Mit steigender Geschwindigkeit klettert auch der Drehzahlbereich, und damit der Geräuschpegel im Innenraum. Bei Langstrecken auf der Autobahn ist man mit dem  Hybrid-Antrieb eher dazu geneigt sich an die Richtgeschwindigkeit von 130 km/h zu halten.
 
Bei Autobahntempo muss außerdem der Benziner die Hauptarbeit leisten und der Niro genehmigt sich auch mal sieben Liter auf 100 Kilometer. Im Stadtverkehr dagegen kommt der Hybrid dank Rekuperation und ständiger Entlastung des Benziners mit rund fünf Liter Super aus. 
 
Als Durchschnittswert haben wir im Test 4,9 Liter mit dem Niro Hybrid ermittelt, was 
ein sehr guter Wert ist, der nur wenig über der Werksangabe von 4,4 Litern liegt. Immerhin bring der Crossover ein Gewicht von fast 1,5 Tonnen auf die Waage.
 
Die Lenkung arbeitet präzise Lenkung, was den Niro sehr handlich macht. Die Federung sorgt für ein agiles Fahrverhalten, ohne dabei unkomfortabel zu sein.  unkomfortabel, könnte aber ein 
 
Als Hybrid Modell ist der Niro der erste Schritt in Richtung E-Mobilität. Ob die Kombination aus Verbrennungsmotor und E-Motor nur einen Übergang darstellt, oder auch in Zukunft neben dem reinen Elektroantrieb seine Berechtigung haben wird, wird sich zeigen.
 
Im Test konnte die Kombination durch ihren geringen Verbrauch und den ordentlichen Fahrleistungen durchaus überzeugen - auch ohne die Möglichkeit des Aufladens per Kabel.
 
Fazit: "Die Unterstützung durch den Elektromotor sorgt beim Niro 1.6 GDI HEV Hybrid für einen recht sparsamen Verbrauch, bei guten Fahreigenschaften. Seine Stärken spielt der Antrieb besonders im Stadt- und Überland-Verkehr aus. Trotzdem taugt der Niro Hybrid auch zum komfortablen Reisewagen, nicht zuletzt durch sein gutes Raumangebot und eine Fülle an Komfort- und Sicherheitsfeatures. Die Verarbeitungsqualität des Niro kann mit anderen Premiumanbietern mithalten, bei Ausstattung und Preis hängt er sie ab."
 
 
Ausstattung Edition 7 und Vision u.a.
• Aktive Luftklappen im unteren Kühlergrill
• Aktiver Spurhalteassistent
• Bluetooth-Freisprecheinrichtung
• Dämmerungssensor
• Instrumenteneinheit mit Supervision-LCDAnzeige (4,2 Zoll)
• RDS-Radio mit 8-Zoll-Touchscreen, Apple CarPlay und Android Auto
• Klimaautomatik, 2 Zonen
• Multifunktionslenkrad
• Rückfahrkamera
• Tagfahrlicht LED
• Dachreling in Aluminium-Optik
• Frontkollisionswarner
• Geschwindigkeitsregelanlage, adaptiv inkl. Stop&Go-Funktion
• Lederlenkrad, beheizbar
• Parksensoren hinten
• Regensensor
• Schaltwippen am Lenkrad
• Sitzbezüge in Stoff-Leder-Kombination (mit hochwertiger Ledernachbildung)
• Sitzheizung vorn 
• Stauassistent (Lane Follow Assist, LFA)
 
 
Ausstattung Spirit u.a.
• 18-Zoll-Leichtmetallfelgen
• Aluminium-Sportpedale
• Außenspiegel elektrisch anklappbar
• Digitaler Radioempfang (DAB+)
• Edelstahl-Einstiegsleisten
• Fernlichtassistent (High Beam Assist, HBA)
• Frontscheinwerfer mit LED-Technologie 
• Induktive Ladestation für Smartphones
• Instrumenteneinheit mit Supervision-LCDAnzeige (7,0 Zoll)
• JBL Premium-Soundsystem
• Kia Kartennavigation (10,25 Zoll)
• Nebelscheinwerfer LED
• Parksensoren vorn 
• Privacy-Verglasung 
• Smart-Key und Startknopf
• Verkehrszeichenerkennung für Geschwindigkeitsbegrenzungen
 
 
Extras Testwagen
• Leder-Paket 1.490 Euro
• Metalliclackierung Deep Cerulean 590 Euro
 
 
Technische Daten Kia Niro 1.6 GDI HEV Hybrid DCT 'Spirit'
Motor: 4-Zylinder Benziner
Hubraum: 1.580 cm³
Max. Leistung: 77 kW/105 PS bei 5.700/min 
Max. Drehmoment: 147 Nm bei 4.000/min 
Elektromotor: 32 kW / 44 PS mit170 Nm Drehmoment
Systemleistung: 104 kW / 141 PS und 265 Nm Drehmoment bei 1.000 U/min
Antrieb: Vorderradantrieb
Getriebe: 6-Gang Doppelkupplungsgetriebe
Beschleunigung 0 - 100 km/h: 11,5 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit: 162 km/h / 120 km/h im EV-Betrieb
Kombinierter Verbrauch / Tankvolumen: Liter 4,9 - 7,0 Liter Super 98 (Test) / 45 Liter 
Abgasnorm / CO2-Emission: Euro 6d-Temp / 100 g/km 
Länge / Breite / Höhe: 4.355 / 1.805 / 1.535 mm
Leergewicht / Zuladung: 1.490 –1.594 / 440 kg 
Kofferraumvolumen: 436 - 1.434 Liter
Anhängelast: 1.300 kg (gebremst)
Wendekreis: 10,6 m
 
Preis 33.790 Euro
Preis Baureihe ab 26.990 Euro Kia Niro 1.6 GDI HEV Edition 7
Preis Testwagen 35.870 Euro
 
Weitere Informationen zum Kia Fahrzeugprogramm unter www.kia.de
 
red/kia/11/2019
 

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