"Variabler Familien-Van"

Mit frischem Design und üppigen Platzverhältnisse geht die neue Generation des Kia Carens an den Start. Drei Einzelsitze im Fond und eine optionale dritte Sitzreihe bieten in Kombination mit dem großen, variablen Kofferraum ideale Voraussetzungen für Familien mit Kindern und damit eine interessante Alternaive zu VW Touran und Co.

Im Test sind wir den Kia Carens 2.0 GDI Vision mit dem 166 PS (122 kW) starken Benziner gefahren.

Trotz einer Länge von 452 cm wirkt der Carens sehr kompakt, was der harmonischen Linienführung zu verdanken ist. Das liegt nicht zuletzt am modernen Außendesign mit aerodynamischer Karosserie und weit nach vorn reichender Kabine.

Das bereits angesprochene Raumangebot ist gut, denn der Kia Carens ist mit dem Modellwechsel im Radstand um 50 Millimeter verlängert worden, was sich besonders hinten bemerkbar macht. Das Kofferraumvolumen reicht von 536 bis maximal 1.650 Liter.

Dabei präsentiert sich die Innenraumgestaltung sehr wohnlich. Die neue Armaturenlandschaft wirkt wertig und ist ausgesprochen übersichtlich. Bei der Verarbeitung gibt es ebenfalls nichts zu kritisieren. Alle Funktionen lassen sich einfach bedienen, und man findet sich auf Anhieb zurecht. Der Innenraum bietet zudem viel Stau- und Ablagefächer sowie die obligatorischen Getränkehalter. Überhaupt ist das Platzangebot im neuen Carens sehr gut. Das verdanken die Passagiere dem langen Radstand von 2.750 mm.  Sehr bequeme Sitze bieten auch auf langen Strecken viel Komfort. In der zweiten Reihe haben auch groß gewachsene Personen ausreichend  Platz und selbst die beiden Sitze der optionalen dritten Reihe unseres Testwagens reichen auf kurzen Strecken für Erwachsene.

Die Rückenlehne des Beifahrersitzes lässt sich nach vorne klappen, wodurch auch bis zu 2,15 Meter lange Gegenstände transportiert werden können. Die drei Einzelsitze der zweiten Sitzreihe können separat in Längsrichtung verschoben oder auch umgeklappt werden und verfügen über neigungsverstellbare Rückenlehnen. Die optionale dritte Sitzreihe) ist im Verhältnis 50:50 geteilt und lässt sich ebenfalls teilweise oder vollständig einklappen, so dass eine ebene Ladefläche entsteht. Beim 7-Sitzer kann in der zweiten Reihe der äußere Sitz auf der Beifahrerseite um 240 mm nach vorn geschoben werden, was den Zugang zur dritten Sitzreihe sehr bequem macht. Dabei geht die Verstellung leicht von der Hand. Praktisch: die beiden hinteren Sitze verschwinden im Boden und müssen nicht extra ausgebaut werden. Zusätzliche Transportmöglichkeiten bietet die Dachreling (ab Variante Vision serienmäßig), an der Lasten von bis zu 100 kg befestigt werden dürfen. Und sollte bei Dunkelheit im Kofferraum oder anderswo etwas gesucht werden, hilft eine portable LED-Leuchte, die in die Seitenverkleidung des Gepäckraums integriert ist.

Neben den großzügigen Platzverhältnissen glänzt der neue Carens auch mit einer umfangreichen Ausstattung und vielen High-Tech-Optionen. Je nach Modell gibt es eine manuelle oder automatische Klimaanlage, die für Fahrer und Beifahrer getrennt geregelt werden kann, einen Tempomat mit Geschwindigkeitsbegrenzer, die Supervision-Instrumentenanzeige mit 4,2"-LCD-Display, klimatisierte Vordersitze mit elektrischer Sitzflächenverlängerung, Lederausstattung, ein Smart-Key-System mit Startknopf, ein großes Panoramaglasschiebedach, automatische Einparkhilfe "Smart Parking Assist System", einen Spurhalteassistenten, die Spurverlassens-Warnung oder Xenon-Scheinwerfer.

Von den drei angebotenen Motorisierungen (zwei Direkteinspritzer-Benziner und ein Turbodiesel mit Leistungen zwischen 99 kW/135 PS und 122 kW/166 PS) sind wir mit dem 2.0 GDI Benzin-Direkteinspritzer mit 166 PS (122 kW) die kraftvollste Variante des Kompakt-Vans gefahren. Die neue Einspritztechnologie (Gasoline Direct Injection) soll für eine Steigerung  der Leistung und des Drehmoments sorgen, ohne den Verbrauch zu erhöhen. Das Resultat ist ein maximales Drehmoment von 210 Nm bei 4.700 U/min und ansprechende Fahrleistungen. Der Carens zieht schon von unten heraus gut durch und beschleunigt aus dem Stand in 9,7 Sekunden auf 100 km/h. In der Elastizität fällt er etwas ab, weshalb mitunter ein Gang zurück geschaltet werden muss. Dabei verrichtet Benzinmotor seine Arbeit sehr leise, was zum Reisekomfort positiv beiträgt. Bis zu 203 km/h Höchstgeschwindigkeit sind mit dem Carens möglich, die dann aber auch den Verbrauch in die Höhe schnellen lassen. Im Test kamen wir trotz  ISG-Start/Stopp-System im Schnitt kaum unter 9 Liter Super,  was zum Wermutstropfen beim Carens führt.

Das manuelle 6-Gang-Getriebe passt zur komfortablen Auslegung des Fahrzeugs. Die Gänge lassen sich butterweich einlegen, mit einer sehr guten Abstufung. Fahrwerk und Federung sind beim Carens auf Komfort ausgelegt, aber trozdem ausreichend straff. Bodenunebenheiten werden gut weggefiltert, ohne das Fahrzeug schwammig wirkt. Zudem lässt sich die Lenkung auf den Geschmack des Fahrers anpassen. Die flexible Servolenkung bietet die Möglichkeit, zwischen Normal, Komfort und Sport-Modus zu wählen. Im Sport-Modus wird die Lenkung spürbar direkter und härter, und vermittelt einen noch besseren Kontakt zur Straße. Für den Stadtverkehr empfiehlt sich der Komfort-Modus, wo die Lenkkräfte auf ein Minimum reduziert werden.

Dass sich der Carens trotz einer Länge von über 4,5 Meter auch als ideales Stadtfahrzeug entpuppt, verdankt er seinen großen Fensterflächen, die einen guten Rundumblick ermöglichen und damit das Rangieren in engen Parklücken erleichtert.

Das Ausstattungsniveau des Kia Carens, der in den 4 Ausführungen Attract, Edition7, Vision und Spirit angeboten wird, ist hoch. Bereits die Basisversion Attract beinhaltet unter anderem Klimaanlage, CD-Radio (mit RDS- und MP3-Funktion und sechs Lautsprechern), USB- und AUX-Anschluss, Multifunktionslenkrad, Geschwindigkeitsregelanlage mit Geschwindigkeitsbegrenzer, variable Servolenkung Flex Steer (Komfort / Normal / Sport), Bordcomputer, Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung, LED-Tagfahrlicht und Abbiegelicht (statisch).

Zur Vision Ausstattung unseres Testwagens kommen dann noch Zwei-Zonen-Klimaautomatik, CD-Radio mit TFT-Display, Rückfahrkamera, Regensensor, Dachreling, dunkel getönte Scheiben ab B-Säule (Privacy Glass), beheizbares Lenkrad, Sitzbezüge in CleanTex, Sitzheizung vorn, Innenraumspiegel und Tabletts an den Sitzrückenlehnen dazu.

Als Sonderausstattung  werden verschiedene Ausstattungspakete, die dritte Sitzreihe,  sowie ein 6-Stufen-Automatikgetriebe (für 2.0 GDI und 1.7 CRDi, ab Edition7) angeboten. 

Die Preise für den Kompakt-Van beginnen bei 19.990 Euro für den 1.6 GDI in der preisgünstigsten Modellversion Attract. Für den von uns gefahrenen Kia Carens 2.0 GDI Vision, mit zusätzlichem Performance- und Navigations-Paket, dritter Sitzreihe und Metallic-Lackierung werden 28.990 Euro fällig. Damit bietet der koreanische Van ein ausgezeichnetes Preis-Leistungsverhältnis.

FAZIT: "MIT DEM NEUEN CARENS IST KIA EIN GROßER WURF GELUNGEN. ER BIETET ÜPPIGE PLATZVERHÄLTNISSE NEBST VARIABLEM KOFFERRAUM UND AUF WUNSCH SOGAR BIS ZU SIEBEN SITZPLÄTZE. DARÜBER HINAUS IST DAS AUSSTATTUNGSNIVEAU SEHR HOCH. EINZIGER SCHWACHPUNKT IST DER RELATIV HOHE SPRITVERBRAUCH DES 2.0-LITER BENZINER."

Technische Daten Testwagen: Kia Carens 2.0 GDI Vision (7-Sitzer)

Motor: 4-Zylinder Benzin-Direkteinspritzer
Hubraum:  1.999 ccm
Max. Leistung: 122 kW / 166 PS bei 6.500 U/min
Max. Drehmoment: 210 Nm bei 4.700 U/min
Antrieb: Frontantrieb
Getriebe: 6-Gang-Schaltgetriebe
Beschleunigung 0 - 100 km/h: 9,7 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit:  203 km/h
Kombinierter Verbrauch / Tankvolumen: 9.0 Liter Super (Test) / 58 Liter
Abgasnorm / CO2-Emission: Euro 5 / 174 g/km
Länge / Breite / Höhe: 4.525 / 1.805 / 1.605 mm
Leergewicht / Zuladung: 1.640 kg / 661 kg
Kofferraumvolumen:  536 – 1.650 Liter
Anhängelast: 1.500 kg (gebremst)

Preise: ab 25.090 Euro
Testwagen: 28.990 Euro

Weitere Informationen zum Kia Fahrzeugprogramm unter www.kia.de