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Motorrad: Fahrbericht BMW HP2 Sport

BMW HP2 Sport BMW HP2 Sport

Der Bentley unter den Bikes

Anfahrt auf der KTM Adventure S – die „Giraffe“ – und da steht sie, die BMW HP2 Sport: gestreckt, niedrig, schnell, den Boxer vornehm in Schwarz im ansonsten weiß-blauen Outfit. Manche der edlen Zutaten fallen sofort ins Auge: Öhlins Federbeine, die mächtige 2-in1 Auspuffanlage mit großvolumigem Endtopf mittig unter dem Heck und der Brembo-Bremsanlage mit radial verschraubten Monoblock-Vierkolben-Festsätteln. Die aus dem Vollen gearbeitete Gabelbrücke mit Stummellenker, eine verstellbare Fußrastenanlage, Magnesium-Leichtmetallfelgen, das multifunktionale Cockpit und viel Karbon komplettieren das bimotale Kunstwerk.

Dann also los! Der Motor startet sofort, aber rote Leuchtdioden halten den Fahrer noch zurück. Bei Gelb kann es verhalten losgehen, und der Fahrer darf seine 1.91 m Gliedmaßen auf ungewohnt sportliche Haltung einpassen. Dies geht unerwartet gut. Die Beine haben Platz und nach Einstellen der Fußrasten harmonieren auch Schuhgröße 46. Der Oberkörper ist vorgebeugt, die Arme strecken sich nach unten. Hier ist der Fahrer eindeutig zu groß, aber alles passt irgendwie doch, und der trocken bollernde Boxer weckt gespannte Erwartung. Der Motor nimmt ab Leerlaufdrehzahl ruckfrei Gas an, reagiert präzise auf die Gashand und treibt spielerisch mächtig nach vorn. Zweiter Gang: ein Blick auf den Tacho zeigt, dass sich der verhalten fahrend wähnende Fahrer bereits jenseits der StVO bewegt – knappe 80 in der Stadt sind einfach zu viel, aber Dank reichlich Drehmoment und langer Übersetzung sofort erreicht.

Überhaupt der Motor, warmgefahren, die Leuchtdioden erlauben volle Drehzahl, geht es auf die leere Landstraße. Schon unter 4000 /min lässt es sich locker fahren und je nach eingelegtem Gang kräftig beschleunigen. Darüber geht es deutlicher zur Sache und der Motor dreht mit zunehmender Kraft ohne Loch bis in den Begrenzer, der kurz nach 9000 /min eingreift. Dazwischen ist man zügigst unterwegs, unterstützt durch den Schaltassistenten, der, nur unter Last, Hochschalten ohne Kupplung erlaubt und ohne spürbare Kraftunterbrechung knackig die Gänge wechselt.

Das mit zwei obenliegenden Nockenwellen und drehzahlfesten Schlepphebeln zur Ventilbetätigung ausgerüstete Boxertriebwerk leistet 98 kW / 133 PS bei 8.750 U/min. Das maximale Drehmoment liegt bei 115 Nm bei 6.000 U/min, die Maximaldrehzahl bei 9.500 U/min.

Das Telelever Fahrwerk ist ohne Fehl und Tadel, führt wie auf Schienen, und vermittelt dem Fahrer einen guten Kontakt zur Straße, ohne dabei die Bandscheiben zu strapazieren. Die bestens harmonierende Metzeler-Racetec K3 Bereifung tut ihr Übriges, wie auch die Bremsen, die fein dosierbar vorne, wenn gewünscht, brachial zupacken und hinten zunächst BMW typisch schwach erscheinen, aber warmgefahren deutliche und gut beherrschbare Verzögerung liefern.
Die Verkleidung bietet für diesen Fahrer ausreichend Schutz bis ca. 180 km/h; darüber wird es ungemütlich, und auch die auf das Karbon der Cockpitverkleidung montierten Rückspiegel bieten nur noch ein zittriges Bild. Ohnehin sieht der Fahrer kaum mehr als seine Armbeugen.
Der Tag im Weserbergland entwickelt sich zum reinen Vergnügen. Begleitet vom Klasse-Sound des Boxers geht die HP2 intuitiv in jede Kurve und erlaubt entspannt-sportliches Fahren mit massig Reserven in Fahrwerk und Motor.

Fazit: Das Kunstwerk HP2 Sport nach den Tests wieder abzugeben fällt nicht leicht. Die harmonische Souveränität, die Leichtigkeit, mit der sie sich fahren lässt, und vor allem der perfekt abgestimmte Boxermotor machen Lust auf mehr.


Weitere Informationen zum BMW Motorradprogramm unter www.bmw-motorrad.de

Bildergalerie

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