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Reifen & Felgen: Reifen selbst einlagern - So kommen die Sommerreifen gut über den Winter

"Nach dem Reifenwechsel kommt das Lagern"

 
Sobald die Temperaturen in den Keller gehen und sich der erste Frost ankündigt, steht der halbjährliche Reifenwechsel an. Die Sommerreifen müssen runter von den Felgen und den gut profilierten Winterreifen weichen. Wer sich den Service einer Werkstatt lieber sparen möchte und noch Platz zu Hause hat, kann die Pneus auch selbst einlagern. Wir verraten, worauf dabei zu achten ist.
 
Der ideale Ort für die Aufbewahrung

Bevor man sich an die Arbeit macht, muss ein geeigneter Platz gefunden werden, an dem die Goodyear Sommerreifen ihren Winterschlaf halten sollen. Dieser sollte einige materialschonenden Bedingungen erfüllen. Ideal ist ein geschützter Raum, in dem es vor allem
 
- kühl
- trocken und
- dunkel ist.
 
Insbesondere Tageslicht bzw. die UV-Strahlung kann dem Material nämlich auf Dauer zusetzen. Regelmäßige Sonneneinstrahlung lässt das Gummi spröde werden und somit schneller altern. Einige Grad unterhalb der üblichen Raumtemperatur sind für den Lagerplatz empfehlenswert. Heizkörper sollten sich deshalb nicht in unmittelbarer Nähe befinden. Die Garage ist leider selten geeignet, da das Thermometer hier in den Wintermonaten nicht selten unter den Gefrierpunkt sinkt.
 
Wie sollten Reifen gelagert werden?

Um sich unnötigen Aufwand zu ersparen, ist es sinnvoll, für Sommer- und Winterreifen einen eigenen Satz Felgen zu nutzen. Dadurch kann immer das ganze Rad gewechselt werden. Die kompletten Räder lassen sich problemlos liegend übereinandergestapelt deponieren. Ein Stück Karton oder Pappe zwischen den einzelnen Rädern schützt das Material zusätzlich. Wer besonders hochpreisige Felgen verwendet und genug Platz hat, kann auch spezielle Wandhalterungen oder einen so genannten Felgenbaum verwenden.
 
Anders sieht es aus, wenn die Sommerreifen ohne Felgen untergebracht werden sollen. Um ein Verformen zu vermeiden, sind die losen Reifen stehend zu lagern. Der Untergrund sollte dabei frei von Feuchtigkeit, Öl oder Lösungsmitteln sein.
 
Vorbereitung

Sobald ein geeigneter Platz gefunden ist, können die Reifen für die Einlagerung vorbereitet werden. Zunächst wird jeder Pneu gründlich auf Fremdkörper und Beschädigungen überprüft. Steine und kleine Glassplitter können i. d. R. gut mit einem kleinen Schraubenzieher entfernt werden. Tief in das Material eingedrungene Objekte sollte ein Fachmann begutachten. Unter Umständen kann ein Austausch angeraten sein. Selbiges gilt bei tieferen Rissen, die sich an der Reifenflanke oder im Profilgrund befinden.
 
Kontrolle

Um keine abgefahrenen Reifen einzulagern, überprüft man nun die Profiltiefe mit einem speziellen Profiltiefemesser. Laut Gesetz gilt dabei ein Minimum von 1,6 mm. Ein schwaches Profil kostet im Falle einer Kontrolle nicht nur einen Punkt und mindestens 60 EUR, sondern beeinträchtigt auch die Fahrsicherheit. Es kann bei nasser Fahrbahn zu Aquaplaning kommen, wodurch das Fahrzeug unkontrollierbar wird. Damit sich die Aufbewahrung überhaupt lohnt, sollten bei Sommerreifen noch etwa 3 mm Profiltiefe vorhanden sein.
 
Wer nur selten fährt, sollte sich nicht auf die Profiltiefe allein verlassen. Denn auch alte Reifen beeinträchtigen die Sicherheit. Nach spätestens acht bis zehn Jahren sollten sie deshalb ausgetauscht werden.
 
Reinigung

Für den Erhalt der Reifen ist eine gründliche Reinigung zu empfehlen. Dabei dürfen keine Mittel verwendet werden, die Lösungsmittel oder Öl beinhalten, da das Material dadurch angegriffen wird. Ideal ist warmes Wasser mit etwas Spülmittel. Das Aufbringen von Hartwachs sorgt dafür, dass sich hartnäckigere Verschmutzungen bei der nächsten Autowäsche leichter entfernen lassen.
 
Auch Alufelgen sollten von Bremsstaub und anderen Verunreinigungen befreit werden. Andernfalls fressen sie sich über kurz oder lang in das Leichtmetall hinein. Ein guter Felgenreiniger schafft hier Abhilfe.
 
Beschriftung

In der Regel nutzen sich die einzelnen Reifen unterschiedlich schnell ab. Jedes Exemplar sollte deshalb beschriftet werden, um beim Remontieren die korrekte Position zu kennen. Das ist umso wichtiger, wenn es sich um Reifen mit Laufrichtungsbindung handelt. Ein einfaches Kürzel wie "VL" für "vorne links" reicht dabei aus.
 
Luftdruck

Damit die Reifen noch besser vor Verformungen geschützt sind und im Frühjahr noch genügend Restluft beinhalten, erhöht man vor dem Einlagern den Luftdruck. Ideal sind etwa 0,5 bis 1 bar jenseits der Empfehlung des Herstellers.
 
Das Einlagern der Sommerreifen kann jeder selbst übernehmen, sofern ein geeigneter Platz dafür vorhanden ist. Mit den richtigen Tipps spart man sich dadurch den kostenpflichtigen Service der Werkstätten und hat seine Räder im nächsten Frühling sofort zur Hand.
 
red/fotos: George Rudy shutterstock 626286638 / SantiPhoto shutterstock 252285874 

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