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Fahrbericht Renault Koleos 2.0 dCi FAP 4x4 i

Neuer Kompakt-SUV von Renault mit variablen Allradantrieb Mode 4x4 i-System im Kurztest

Mit dem neuen Koleos präsentiert Renault den ersten SUV der Marke und reagiert damit auf die weiterhin große Nachfrage nach Sports Utility Vehicle. Das kompakte SUV-Modell wird mit Allradantrieb und kraftvollen 4-Zylinder Benzin und Diesel Motoren angeboten. Die Passagiere erwartet ein geräumiger Innenraum mit hohem Komfort. Das "All Mode 4x4 i-System" soll nicht nur die aktive Sicherheit erhöhen, sondern auch optimale Traktion auf unbefestigten Wegen ermöglichen.

Der Koleos ist eine Gemeinschaftsentwicklung der Renault-Nissan Allianz. Von Renault stammen die Grundkonzeption und das Design des Modells. Zudem liefert der französische Hersteller die modernen 2.0 dCi FAP-Dieselmotoren. Der japanische Allianzpartner Nissan steuerte die Allradtechnik bei, leitete die technische Entwicklung und stellt den Bau sowie die Lieferung des Benzinmotors für den Koleos sicher. Die Fertigung des Koleos erfolgt nach dem weltweit eingeführten Renault Produktionssystem, bei der südkoreanischen Konzerntochter Renault Samsung Motors. 

Die Karosserie

Die abgerundete Frontpartie des komplett neu entwickelte SUV-Modells Renault Koleos ist gekennzeichnet vom typischen Markengesicht mit dem auf dem Mittelsteg des zwei-geteilten Kühlergrills platzierten Rhombus sowie großflächigen Klarglasscheinwerfern. Den Offroad-Charakter des Modells unterstreichen die robusten Front- und Heckstoßfänger mit Unterfahrschutz in Wagenfarbe oder in Mattchrom. Die 1,545 m (vorn) bzw. 1.550 m (hinten) breite Spur und die ausgestellten Radhäuser betonen die Robustheit des Koleos. Die Seitenansicht ist geprägt von SUV-typisch kurzen Überhängen, der stark geneigten Front- und Heckscheibe sowie der sanft ansteigenden Fensterlinie.

Obwohl der Koleos mit 4,52 m Länge und 1,865 m Breite nur geringfügig größer ausfällt als der Renault Kompaktvan Scénic, bietet er ein gutes Raumangebot und viel Komfort für alle Passagiere. Das gilt auch für den Kofferraum, der 450 Liter, bzw. bei umgeklappter Rückenlehne bis zu 1.380 Liter Fassungsvermögen aufweist. Bei der Dynamique Ausstattung lässt sich ausserdem der Beifahrersitz zusammenfalten, so dass im Koleos auch Gegenstände von bis zu 2,6 m Länge transportieren lassen. Zum bequemen Be- und Entladen des Gepäckabteils verfügt der Koleos über eine horizontal geteilte Heckklappe. Das untere Segment besitzt eine Tragfähigkeit von 200 kg und lässt sich deshalb auch als geschützte Sitzgelegenheit unter der oberen Heckklappenhälfte nutzen.

Der Innenraum

Im Innenraum geht es geordnet und übersichtlich zu. Das Cockpit überzeugt mit ausgezeichneter Qualitätsanmutung und durchdachter Anordnung aller Funktionselemente, die sich intuitiv bedienen lassen. Die Oberseite des Instrumententrägers ist aus hochwertigem Kunststoff mit weicher Oberfläche gefertigt. Mattchrom-Applikationen an Schalthebel, Lüftungsdüsen, Lenkrad und Reglern für das Audiosystem runden die ansprechende Optik ab. Die klar gegliederten Rundinstrumente liegen gut im Blickfeld des Fahrers und zeichnen sich durch ihre leichte Ablesbarkeit aus. Das optionale High-End-Audio- und Navigationssystem Carminat 3 lässt sich bequem mit dem Joystick auf der Mittelkonsole bedienen, ohne dass der Blick von der Straße abgewendet werden muss. Einen guten Sitzkomfort mit ausreichender Seitenführung bieten auch die beiden Vordersitze.

Für viel Licht im Innenraum sorgt das optionale Panorama-Glas-Hub-Schiebedach, das mit einer Länge von 1,50 m Länge auf 2 Segmente verteilt ist. Bereits ab der Basisausstattung Expression gibt es eine automatische Parkbremse deren Schalter sich platzsparend in der Mittelkonsole befindet. Wenn ein an der Kupplung installierter Sensor den einsetzenden Kraftschluss registriert, wird die Bremse automatisch gelöst. Das gilt auch, wenn der Fahrer beim Halten an einer Steigung die Feststell-Funktion über den Zuggriff manuell aktiviert hat. Anfahren am Berg wird so erheblich erleichtert. Wird der Motor ausgeschaltet, packt die Parkbremse automatisch zu, wobei das Steuergerät die Bremskraft entsprechend der Fahrbahnsteigung berechnet.

Bei Fahrten im Gelände zeigt sich das optionale High-End-Multimedia-Navigationssystem Carminat 3 mit seinen speziellen Offroad-Funktionen als besonders hilfreich. Im Zentraldisplay auf der Oberseite des Instrumententrägers werden Neigungs- und Steigungswinkel sowie die Schräglage des Fahrzeugs in Prozent angezeigt: wichtige Informationen für das sichere Fahren im Gelände.

Das Allradsystem

Der 173 PS starke Koleos 2.0 dCi FAP ist ab Werk mit dem variablen Allradantrieb ausgestattet. Per Tastendruck an der Mittelkonsole kann zwischen einfachem Vorderradantrieb (2WD), variablem Allradmodus (AUTO) oder starrem Durchtrieb für Geländefahrten (LOCK) gewählt werden. Dann fährt der Koleos bis zur Geschwindigkeit von 40 km/h mit einer festen Kraftverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse im Verhältnis von 50:50. Ist der Koleos schneller unterwegs, so aktiviert sich von selbst wieder der variable Allradantrieb.
Bei aktiviertem All Mode 4x4 i-System im AUTO-Modus fährt der Koleos unter normalen Fahrbahnbedingungen kraftstoffsparend mit Frontantrieb. Erst wenn die Traktion nachlässt, leitet eine elektronisch gesteuerte Mehrscheibenkupplung bis zu 50 Prozent des verfügbaren Drehmoments an die Hinterachse. Auch beim Anfahren, werden 50 Prozent der Kraft auf die Hinterräder übertragen, um ein Durchdrehen der Vorderräder zu vermeiden.



Bei ersten Testfahrten abseits befestigter Strassen, überzeugt das All Mode 4x4 i-System mit beachtlichen Fahreigenschaften und einer guten Bedienfreundlichkeit. Für den Geländeeinsatz qualifiziert ihn auch seine Bodenfreiheit von 20,6 cm (beim Benziner) bzw. 18,8 Zentimetern bei den beiden Dieselversionen. Dank der Böschungswinkel von 27 Grad vorn und 31 Grad hinten erklimmt er auch starke Absätze ohne Probleme. Der Rampenwinkel beträgt 21 Grad.

Technische Daten: Renault Koleos 2.0 dCi FAP All Mode 4x4 i-System
Motor 4-Zylinder Reihen-Turbodiesel
Hubraum 1.995 ccm
Max. Leistung 173 PS / 127 KW bei 3.750 U/min
Max. Drehmoment 360 Nm bei 2.000 U/min
Antrieb automatischer Allradantrieb
Getriebe 6-Gang-Schaltung
Beschleunigung 0 - 100 km/h 9,9 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit 189 km/h
Kombinierter Verbrauch / Tankinhalt 7,9 Liter Diesel / 65 Liter
Abgasnorm / CO2-Emission Euro 4 / 209 g/km
Länge/Breite/Höhe 4.520/1.865/1.690 mm
Leergewicht / Zuladung 1.730 kg / 520 kg
Kofferraumvolumen  450 - 1.380 Liter
Anhängelast, gebremst  2.000 kg
Bodenfreiheit 188 mm
Preis ab 33.600 Euro

Ein weiteres nützliches Detail ist der Bergabfahrassistenten "Hill Descent Control" (HDC), der bei der 4x4-Varianten serienmäßig ist. Er wird eingeschaltet, wenn sich das All Mode 4x4 i-System im LOCK-Modus befindet und drosselt die Geschwindigkeit in Bergabpassagen ab 10 Prozent Gefälle auf Schrittgeschwindigkeit (maximal 7 km/h). So kann sich der Fahrer auf das Lenken konzentrieren, ohne die Bremse betätigen zu müssen. Die Aktivierung erfolgt benutzerfreundlich per Knopfdruck am Instrumententräger. Weitere Besonderheit: HDC ist auch im Rückwärtsgang aktiv.

Hilfreich im Gelände wie auf der Straße ist auch die, bei den Allradausführungen ebenfalls serienmäßige, Berganfahrhilfe "Hill Start Assist". Sie schaltet sich automatisch ein, sobald der Koleos an Steigungen mit mindestens 10 Prozent Neigung stoppt und ein Gang eingelegt ist. Die Aktivierung erfolgt auch bei durchgetretenem Kupplungspedal. Das System hält das Fahrzeug nach Loslassen des Bremspedals 2 Sekunden lang fest. Hill Start Assist verhindert dabei, dass der Wagen genau in dem Augenblick nach hinten rollt, wenn der Fahrer mit seinem Fuß vom Bremspedal auf das Gaspedal wechselt. Wie die Hill Descent Control funktioniert die Berganfahrhilfe auch bei eingelegtem Rückwärtsgang.

Die Steuerung des automatischen Allradantriebs ist mit den Sensoren des Antiblockiersystems (ABS) und des Elektronischen Stabilitätsprogramms (ESP), der Antriebsschlupfregelung (ASR) sowie der Elektronischen Bremskraftverteilung (EBV) vernetzt. So misst ein Gierwinkelsensor kontinuierlich das Tempo der Drehbewegung um die Hochachse (Gieren), und ein Lenkwinkelsensor prüft, ob die Lenkbewegung des Fahrers mit der tatsächlichen Fahrtrichtung übereinstimmt. Wenn die Sensoren erkennen, dass die Vorder- oder Hinterräder auszubrechen drohen, variiert die Lamellenkupplung noch vor dem Eingreifen des ESP die Kraftverteilung auf die Vorder- und Hinterachse und gewährleistet so maximale Fahrstabilität.

Motorisierung - 2.0 dCi FAP mit 173 PS

Der 2.0 Liter Diesel mit 173 PS ist mit einem leicht zu schaltenden 6-Gang-Schaltgetriebe gekoppelt und wird ausschließlich in Kombination mit dem All Mode 4x4 i-System angeboten. Der Common-Rail-Motor mobilisiert ein Maximaldrehmoment von 360 Nm bei 2.000 U/min. Das reicht für gute Fahrleistungen auf der Straße und ausreichend Schub im Gelände. Renault gibt für den 2.0 dCi FAP mit 173 PS eine Höchstgeschwindigkeit von 189 km/h und einen Durchschnittsverbrauch von 7,9 Liter Diesel pro 100 km an. Für den Spurt von 0 auf 100 km/h sollen 9,9 Sekunden vergehen.

Ab 2.000 U/min legt sich der Koleos ordentlich ins Zeug und bleibt auch bei erhöhten Drehzahlen angenehm leise. Auf der Straße fährt sich der SUV wie eine Limousine. Nur in Kurven macht sich der höhere Schwerpunkt durch stärkere Seitenneigung bemerkbar. Ansonsten lässt sich der Koleos einfach und spielerisch handhaben. Grund zur Kritik gibt die recht indirekte Lenkung, die ein exaktes Gefühl vermissen lässt.

  • erstes SUV-Modell von Renault
  • 2.0 dCi FAP-Dieselmotor mit 173 PS
  • variabler Allradantrieb "All Mode 4x4 i-System"
  • moderne Assistenzsysteme

 

Fahrbericht: Passat CC 2.0 TDI Sportline mit 170 PS

Sportliches Comfort-Coupé mit vier Türen

Eine flache Dachlinie, schmale Seitenscheiben und nur 4 Sitzplätze und schon wird aus dem etwas emotionslosen Passat ein sehenswertes viertüriges Coupé. Dem Erfolg des Mercedes CLS folgend präsentiert Volkswagen mit dem Passat CC ein Modell mit den fließenden Formen eines Gran Turismo, das zwischen Mittel- und Oberklasse einzuordnen ist, und bereits bei 30.000 Euro beginnt. Ähnlichkeiten lassen sich zwar nicht bestreiten, doch eine Kopie des Stuttgarters ist der Nobel-Wolfsburger wirklich nicht. Nicht zuletzt deshalb, weil der Mercedes CLS gut zwölf Zentimeter länger und rund 25.000 Euro teurer ist. Das Kürzel CC steht übrigens für die Bezeichnung "Comfort Coupé" und lässt erkennen in welche Richtung die Reise bei Volkswagen gehen soll.

Obwohl unter dem Blech die bekannte Passat-Technik steckt, besitzt der CC Eigenständigkeit und wartet mit zahlreichen exklusiven Extras auf. Seine Karosserie ist etwas länger, breiter und deutlich niedriger als die der fünsitzigen Limousine. Übernommen wurden lediglich die Türgriffe. Durch das coupéhaft abfallende Heck mit seinen geschwungenen Leuchten sowie den rahmenlosen Seiten-fenster wirkt er insgesamt sportlich schlank und elegant. Die Front hat durch einen neuen verchromten Kühlergrill, einer muskulös ausgeformten Motorhaube und stärker geschwungenen Scheinwerfen deutlich an Schnittigkeit gewonnen. Dank rahmenloser Türen, feiner Chromstreifen, der markanten Sicke und der gerade mal 1,42 Meter hohen Dachlinie wirkt die Flanke leichter und setzt sich klar vom klassischen Passat ab.

Die flache Dachlinie schränkt allerdings etwas den Sitzkomfort im Fond ein und so geht es naturgemäß etwas enger zu als in der Limousine oder im Variant. Doch auch groß gewachsene Personen finden noch genügend Platz und auch an der Kniefreiheit gibt es nicht wirklich etwas auszusetzen. Ausserdem erleichtern die hinteren Türen den Zustieg gegenüber einem normalen Coupé. Allerdings ist der CC ein reiner Viersitzer, statt einer konventionellen Rückbank gibt es zwei bequeme Einzelsitze. Familienväter, die hinten drei Passagiere chauffieren wollen, werden deshalb auch weiterhin mit der Limousine vorlieb nehmen müssen.

Innenraum mit Premium-Atmosphäre

Für Fahrer und Beifahrer bleibt beim Einsteigen zwischen Sitzoberkante und der Dachunterkante nur ein kleiner Durchstieg, der im ersten Moment gewöhnungsbedürftig ist und eher an einen Sportwagen als an einen Viertürer erinnert. Ist ersteinmal der Platz hinter dem Lenkrad eingenommen, kann man sich über ein großzügiges Raumangebot freuen. Die Sportsitze unseres CC sind elektrisch vielfach einstellbar und bieten einen ausgezeichneten Seitenhalt. Gegenüber der Limousine wurden die Instrumente neu gezeichnet und die Mittelkonsole umgestaltet.

Metall-Zierteile wie gebürstetes Aluminium und weiche Lederpolster sorgen für ein edles Wohlfühl-Ambiente. Die verwendeten Materialien sind allesamt hochwertig und sauber verarbeitetet. Allerdings hätte man die Anzahl von sieben, in ihrer Oberfläche unterschiedlichen, Kunststoffen in den Türverkleidungen und des Armaturenträgers reduzieren können. Das dicke Multifunktionslenkrad liegt angenehm in der Hand und die klassisch-schönen Rundinstrumente gut im Blick.

Weniger gut ist der Blick nach hinten durch die flache und ungünstig geschnittene Heckscheibe. Zum sicheren Rangieren sollte deshalb bei der Ausstattung nicht auf den Parksensor verzichtet werden, oder noch besser, wie bei unserem Testwagen, gleich der Parklenkassistent "Park Assist" inkl. ParkPilot mitbestellt werden, der das rückwärtige Einparken komplett für den Fahrer übernimmt.

Technische Ausstattung aus der Oberklasse

Das der CC zum "kleinen Phaeton" avanciert zeigen auch die anderen Assistenzsystemen die zur aufpreispflichtigen Ausstattung unseres Testwagens gehören. Dazu gehört die adaptive Fahrwerks-regulierung DCC. Auf Knopfdruck in der Mittelkonsole lassen sich die Dämpfer nach den Kategorien sportlich, komfortabel oder normal abstimmen. Die Normalposition wird fast allen Fahrsituationen gerecht und bietet auf längeren Strecken einen überzeugenden Reisekomfort. Die große Limousine gleitet fast so komfortabel und leise über Landstraßen und Autobahnen wie man es sonst nur von Fahrzeugen der Oberklasse gewohnt ist.

Nur bei wirklich schlechten Straßenverhältnissen wie Kopfsteinpflaster kommt die Komforttaste zum Einsatz. Das macht dann nicht nur einen akustischen Unterschied, sondern der CC wird auch spürbar sanfter aufgefangen. Die sportliche Einstellung eignet sich besonders in Kombination mit der optionalen 18 Zoll Bereifung. Das Fahrwerk stellt sich straff ein und schnelle Kurven werden wie auf Schienen durchfahren. Für zusätzliche Sicherheit sorgt die Fahrspurhilfe "Lane Assist", die für einen kaum spürbaren Eingriff in das Lenkverhalten sorgt, wenn man unbeabsichtigt über die Mittellinie oder den Randstreifen gerät. Das Gegenlenken erfolgt so dezent, dass nur ein leichter Widerstand zu spüren ist.

Zusätzlich werden Annehmlichkeiten wie Abstandstempomat, Einparkhilfe oder der Anhaltewegs-verkürzung "Front Assist" angeboten. Die restliche Serien- und Komfortausstattung entspricht weitgehend dem der Limousine und des Variants.
Für die Reise in den Urlaub mit vier Personen eignet sich auch der große Kofferraum. 532 Liter fasst der Laderaum, der sich hinter der leicht aufschwingenden Kofferraumklappe verbirgt. Zusätzlich lässt sich die Rückbank umklappen, wenn lange Gegenstände transportiert werden müssen. Die Zuladung von maximal 490 Kilogramm wird durch die hohe Ladekante etwas erschwert.

Motorisierungen

Die Motorenpalette für den Passat CC reicht vom 1.8 Liter Vierzylinder TFSI mit 160 PS bis hin zum 300 PS starken 3.0 Liter V6-Ottomotor mit Allradantrieb.
Die beste Abstimmung bietet der 170 PS starke 2.0 TDI den es serienmäßig mit 6-Gangschaltung und optional mit dem Direktschaltgetriebe gibt. Obwohl das DSG noch mehr Fahrkomfort verspricht waren wir auch mit dem leicht zu schlatenden manuellen Getriebe in unserem Testwagen sehr zufrieden. Schaltwege wie im Sportwagen und hoher Schaltkomfort erleichtern den Verzicht auf die Automatik.

Der 2.0 TDI bietet spontanen Durchzug bereits von unten heraus. Sein maximales Drehmoment von 350 Nm liegt zwischen 1750 - 2500 Umdrehungen pro Minute. Der Schub der 170 PS ist ausreichend, um standesgemäß unterwegs zu sein. Was auf dem Papier nicht spektakulär erscheint, erweist sich im Alltag als mehr als ausreichend. Mit dem stärksten Turbo-Diesel beschleunigt unser CC kraftvoll in 8,6 Sekunden von 0 auf 100 km/h und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 227 km/h. Dabei wirkt er angenehm elastisch und laufruhig. Unser erzielter durchschnittlicher Praxis-Verbrauch von 6,3 Litern liegt zwar über dem von Volkswagen angegebenen Wert, ist aber für die gebotenen Fahrleistungen akzeptabel.

Die Preise für den von uns getesteten Passat CC "Sportline" mit dem 170 PS starken 2.0 TDI beginnen bei 32.775 Euro. Die Serienausstattung beinhaltet das Nötigste, was von einem Fahrzeug dieser Klasse zu erwarten ist. Extras, die das Fahren noch komfortabler machen, lässt sich Volkswagen gut bezahlen. So liegt der Komplettpreis unseres Testwagens, mit großem Navigationssystem, Nappa Lederausstattung und Parklenkassistent bei über 48.000 Euro. Ein stolzer Preis für einen VW, aber durchaus angemessen für ein großes Comfort-Coupé.

Fazit: Nie war ein Passat emotionaler
Das "Comfort-Coupé" besticht nicht nur durch sein aufregendes Äußeres, sondern auch durch seine inneren Werte. Fahrwerk, Lenkung, Motor und Getriebe sind gewohnt souverän und über jeden Zweifel erhaben. Hoher Fahrkomfort und sehr gute Verarbeitung gehören zu den besonderen Stärken. Einschränkungen gibt es nur bei den auf 4 begrenzten Sitzplätzen und der nach hinten schlechten Sicht.

  • 4-türiges Comfort-Coupé
  • 2.0 TDI mit 170 PS und 350 Newtonmeter
  • Assistenzsysteme und Komfortausstattung auf Oberklasseniveau
  • 2 Einzelsitze im Fond

Weitere Informationen zum Volkswagen Programm unter www.volkswagen.de

Fahrbericht: Jeep Grand Cherokee 3.0 CRD „Overland“

Über Stock und Stein bis vor die Oper - Feiner Offroader für jede Gelegenheit

Bereits zwei Jahre nach Einführung der dritten Generation unterzieht Jeep seinem Grand Cherokee einer ersten Frischzellenkur. Wichtigste Neuerungen sind neben dem jetzt serienmässigen Dieselpartikelfilter für den V6-Turbodiesel, die neue Bergabfahrkontrolle und Berganfahrhilfe.

In unserem aktuellen Fahrzeugtest sind wir den Jeep Grand Cherokee 3.0 CRD in der Top-Version "Overland" mit permanentem Allradantrieb Quadra-Drive II, Reduktionsgetriebe, Bergan- und -abfahrhilfe sowie drei elektronisch geregelten Sperrdifferenzialen gefahren. Zusammen mit dem 218 PS starken Dreiliter-Common-Rail-Diesel, der Kraft in allen Lebenslagen bietet, ist der modifizierte SUV perfekt für den groben Geländeausritt wie für die Fahrt zur Oper gerüstet.

Feinkosmetik für die Karosserie

Die Retuschen haben die wuchtig-elegante Erscheinung des amerikanischen, bei Magna-Steyr in Österreich produzierten, SUV kaum verändert. Nur bei genauer Betrachtung fällt zum Beispiel auf, dass die Nebelscheinwerfer aus der Stossstange in die Frontschürze gewandert sind und der markante Kühlergrill in der Breite verlängert wurde. Die stärker gerundeten Scheinwerfer gibt es nun endlich auch mit Xenonlicht. Optisch nicht erkennbar, besteht die neue Frontmaske aus zwei Teilen. Vor dem Ausritt ins Gelände, lässt sich der komplette untere Teil abnehmen. Zum Vorschein kommt dann eine weitere Kunststoffverkleidung, mit der sich der Böschungswinkel von 18 Grad auf brauchbare 29 Grad verbessert. Allerdings ist die Demontage des Frontspoilers nicht ganz einfach, denn neben den Schnellverschlüssen müssen auch noch mehrere Clips gelöst werden.

Mit modernster Allradtechnik durchs Gelände

Auch wenn der Grand Cherokee über ein erstklassiges Vierrad-Antriebssystem fürs Gelände verfügt, wurde das Hauptaugenmerk auf die Strasseneigenschaften gelegt. Und das ist Jeep wirklich gelungen. Da die vordere Einzelradaufhängung den Einbau einer Zahnstangenlenkung mit progressiver variabler Übersetzung erlaubte, lenkt sich der Grand Cherokee wesentlich exakter. Im Stadtverkehr wie auf der Autobahn bietet er ein präziseres Gefühl von Kontrolle und Lenkbarkeit und merklich verminderte Karosseriebewegungen. Schnelle Kurven umrundet er weit sportlicher als seine Vorgänger. Auch bei hohem Tempo fühlt man sich im Grand Cherokee gut aufgehoben, weshalb er sich als bequemes Reisegefährt für längere Strecken empfiehlt. Erfreulich auch der hohe Federungskomfort. Obwohl die Dämpfer speziell für den europäischen Markt straffer abgestimmt wurden, werden Unebenheiten wirksam geschluckt. Die Insassen bleiben von einer übertriebenen sportlichen Härte verschont. Für die nötige Sicherheit sorgt das neue Anti-Wank-System ARP (Anti Roll Protection), das über die Drosselklappensteuerung und die Bremsen eingreift, wenn ein bestimmtes Mass an Wankbewegung erreicht wird. Das es zum Einsatz des ARP kommt braucht es aber schon der tatkräftigen Unterstützung des Fahrers, so sicher liegt der 2,3 Tonnen schwere SUV auf der Strasse.

Wer mit dem edlen SUV die befestigten Wege verlässt wird schnell feststellen, dass der Grand Cherokee auch als echter Offroader im Gelände eine gute Figur macht. Verantwortlich dafür sind neben dem permanenten Allradantrieb Quadra-Drive II mit drei elektronisch geregelten Sperrdifferenzialen, der bei der "Overland" Ausführung unseres Testwagen serienmässig ist, eine neue Bergabfahrtkontrolle und eine neue Berg-Anfahrhilfe, die ein entscheidendes Plus an Offroadtechnik bieten. Die neue Bergabfahrkontrolle, die sich bei Jeep "Hill Descent Control", kurz HDC nennt, lässt sich über einen Knopf aktivieren und funktioniert nur in der Position 4WD Low. Die Geschwindigkeit wird vom Fahrer mit dem Automatikwahlhebel bestimmt: im ersten Gang geht es mit 1,6 km/h abwärts, im zweiten mit 4, im dritten mit 6 und so fort. Stellt man die Automatik auf D, rollt der Cherokee mit 12 Km/h abwärts. Tritt man zwischendurch selbst die Bremse und lässt sie wieder los, peilt der Jeep wieder die eingestellte Geschwindigkeit an. In der Praxis zeigt sich das System als äusserst effizient und einfach zu handhaben. Alles erfolgt sanft und ohne Ruckeln, wie man es von so manch anderen Geländegänger gewohnt ist. Selbst im Rückwärtsgang funktioniert das HDC, wobei die Geschwindigkeit auf 1,6 km/h begrenzt ist.

Geht es bergauf, kann sich der Fahrer auf das neue Hill Start Assist System verlassen. Beim Anfahren an Steigungen, hält das System nach dem Wechsel von Brems- zum Gaspedal den Bremsdruck für 2 Sekunden, verhindert ein Zurückrollen und ermöglicht ein weiches Anfahren. Auch im Stadtverkehr, z.B. in Parkhäusern, eine grosse Hilfe.

Limousinen-Atmosphäre im Innenraum

Im Innenraum herrscht Wohlfühlambiente. Die Materialanmutung ist gut aber nicht perfekt. Feines Leder teilt sich das Bild mit grossen Kunststofflächen. So kann auch der lederbezogene Blendschutz über den Instrumenten nicht ganz vom billig wirkenden Material des Armaturenbretts ablenken. Sehr schön ist das, bei der Overland Ausführung serienmässige, Lederlenkrad mit Echtholzkranz im oberen Bereich. Für Bequemlichkeit sorgen die neuen, ergonomisch optimierten Armlehnen und die straff gepolsterten Ledersessel. Allerdings bieten die Sitze nach wie vor wenig Seitenhalt. Auch für längere Strecken ist das Raumangebot auf den fünf Plätzen mehr als ausreichend. Die Funktion und Übersichtlichkeit der Bedienelemente lässt keine Wünsche offen. Dazu trägt auch die neue LED-Beleuchtung des ebenfalls modernisierten Instrumententrägers bei. Etwas störend wirkt der zu weit nach oben ragende Handbremsenhebel. Ausserdem wünscht man sich mehr offene Ablagemöglichkeiten.

Die erhöhte Sitzposition bietet eine gute Rundumsicht. Unterstützt wird der Blick nach hinten durch eine optionale Park View Rückfahrkamera, die den Bereich unterhalb der Heckscheibenkante erfasst und das Einparken oder Rückwärtsfahren erleichtert.
Zu den vielen neuen Komfortelementen gehören auch ein Festplatten Multimedia Infotainment System mit eingebautem Navigations-, Audio-, Unterhaltungs- und Kommunikationssystem. Alle Funktionen lassen sich entweder per Sprachsteuerung oder über den Farbbildschirm mit Touch-Scree-Funktion bedienen. Besonderes Lob verdient die einfache und leichte Handhabung des Navigationssystems mit TMC, das eine schnelle und übersichtliche Streckenführung bietet.

Bis zu 1.908 Liter Ladevolumen

Hat man die hohe Ladekante zum Gepäckabteil überwunden, lassen sich bis zu 978 Liter im Heck des Grand Cherokee verstauen. Wird mehr Platz benötigt, kann die im Verhältnis 60:40 teilbare Rückenlehne der hinteren Sitzbank mit einfachen Handgriffen umgeklappt werden. Dadurch entsteht ein 1.909 Liter grosser Stauraum mit ebener Ladefläche. Die maximale Zuladung von 440 kg fällt aufgrund des hohen Leergewichts von 2.310 kg aber eher bescheiden aus.

Die Heckklappe mit der separat zu öffnenden Heckscheibe schwenkt weit nach oben und bietet auch gross gewachsenen Personen ausreichend Kopffreiheit. Gross gewachsen sollte man allerdings auch sein, wenn das Gepäckabteil des Grand Cherokee problemlos erreicht werden soll: die Ladekante ist nämlich sehr hoch. Eine pfiffige Idee ist die wasserfeste Ladeschale für kleinere Gegenstände, die durch das Umdrehen des Kofferraumbodens zum Vorschein kommt.

Turbodiesel von Mercedes

Im Gelände wie auf der Strasse passt der von Mercedes stammende 3.0 Liter V6-Turbodiesel gut zum ausgewogenen Charakter des Grand Cherokee. Der kultivierte Turbodiesel verfügt jetzt serienmässig über einen Diesel-Partikelfilter und erfüllt die Euro 4 Norm. Seine Leistung von 218 PS und das Drehmoment von 510 Nm reichen für ein zügiges Vorankommen und sichere Überholvorgänge, auch an Steigungen mit voller Zuladung. Ausreichend Leistung ist auch gefragt, denn schliesslich lassen sich mit dem Jeep Anhängelasten von bis zu 3,5 Tonnen ziehen. Ab 1.600 Touren zieht der Diesel sanft, aber nachdrücklich an und bietet ein ausreichend breites Drehzahlband, um mit den fünf Fahrstufen bestens auszukommen. Die Automatik arbeitet dabei präzise und leichtgängig. So kommt nur selten das Bedürfnis nach Eigeninitiative beim Schalten auf, was über den manuellen sequentiellen Schaltmodus möglich ist. Auch fürs flotte Beschleunigen reicht der vollautomatische Schaltmodus "D", mit dem der Grand Cherokee den Sprint auf Tempo 100 in neun Sekunden erledigt. Bleibt der Fuss auf dem Gaspedal lassen sich recht locker bis zu 200 km/h erreichen.
Was den Verbrauch betrifft, bietet der Grand Cherokee eine grosse Bandbreite. Bei häufiger Nutzung der Höchstgeschwindigkeit, können es bei schneller Fahrt auf der Autobahn im Schnitt schon mal 15 Liter Diesel und mehr sein. Im normalen Betrieb waren es durchschnittlich 11,1 Liter Diesel, die unser Testwagen verbraucht hat. Angesichts der gebotenen Leistung durchaus akzeptabel. 06/2008

Fazit: Der Grand Cherokee 3.0 CRD hält, was er verspricht: Kraft, Luxus und hervorragende On- und Offroad-Qualitäten. Die Verarbeitungsqualität liegt zwar nicht ganz auf dem Niveau der Premium-Anbieter aus Deutschland, dafür bietet der SUV aber schon mit der Laredo-Ausführung für 41.990 Euro ein fast komplettes Ausstattungspaket.


  • V6-Turbodiesel von Mercedes mit Diesel-Partikelfilter
  • permanenter Allradantrieb Quadra-Drive II (Serie bei Overland)
  • serienmässiges "Hill Descent Control" und "Hill Start Assist System"
  • 6 Jahre-Sorglos-Garantie

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