Fahrbericht: Kleinwagen-SUV Toyota Urban Cruiser 1.4 D-4D 4WD mit 90 PS im Test
"City-Cruiser für Abenteurer"
SUVs liegen voll im Trend. Vermitteln sie doch nicht nur das Gefühl von Sicherheit sondern auch einen Hauch von Freiheit und Abenteuer. Eine hohe Sitzposition für den guten Überblick, viel Platz im Innenraum und häufig auch ein Allradantrieb gehören zu ihren Vorteilen. In den Innenstädten ist ihre Größe aber von Nachteil, spätestens dann, wenn es darum geht, eine passende Parklücke zu finden. Dass es auch anders geht zeigt Toyota mit dem Urban Cruiser. Der nur 3,93 Meter lange City-SUV basiert auf der zweiten Generation des Toyota Yaris und wird mit Front- und Allradantrieb angeboten.
Wir sind in unserem aktuellen Test den Urban Cruiser 1.4 D-4D mit Allradantrieb gefahren.
Mit einer Länge von 3,93 Meter, einer Höhe von 1,54 Meter und einer Breite von 1.72 Meter fallen die Abmessungen sehr kompakt aus. Das robuste Design mit mehr Kanten als Rundungen, ist eine Mischung aus RAV4, iQ und Verso. Leicht ausgestellte Seitenschweller und Radhäuser, ein Unterfahrschutz an Bug und Heck, eine erhöhte Bodenfreiheit sowie abgesetzte Front- und Heckschürzen aus Kunststoff verleihen dem Urban Cruiser einen Offroad-Look. Optional wird ein Styling-Pack mit schwarzer Kunststoff-Beplankung an Türen und Radläufen angeboten. Die markante Front mit großem Kühler und das leicht abfallende Heck mit schmalem Rückfenster sorgen für einen bulligen Auftritt des kleinen SUV.
Der Innenraum wird von schlichtem Kunststoff beherrscht, aber mit guter Verarbeitungsqualität und ansprechender Optik. Der zentrale Instrumentencluster und die vordere Konsole haben ein silberfarbenes Metall-Finish, das dem Interieur mehr Wertigkeit beschert. Ungewöhnlich ist die Gestaltung des Tachos mit integriertem, gegenläufigem Drehzahlmesser. Über drei Viertel des Rundinstruments verläuft die Geschwindigkeitsanzeige, während sich im unteren rechten Viertel der Drehzahlmesser befindet. Originell, aber nicht besser abzulesen, als andere Aufteilungen. Das griffige Lederlenkrad mit Multifunktionstasten für Radio und Telefon liegt angenehm in der Hand und unterstützt das präzises Handling des Urban Cruisers. Über den 6,5 Zoll-Touchscreen-Farbmonitor des optionalen DVD-Navigationssystem in der Mittelkonsole, werden auch die Funktionen des Audiosystems und der Bluetooth-Freisprecheinrichtung bedient. Die Handhabung ist einfach und übersichtlich. Optional ist eine Rückfahrkamera mit Einparkunterstützung erhältlich. Sie erleichtert das rückwärts Einparken, da die Sicht nach hinten etwas eingeschränkt ist. Zwei Cupholder in der Mittelkonsole und ein weiterer ausklappbarer für den Beifahrer rechts im Armaturenbrett, ein doppeltes Handschuhfach, Flaschenhalter in allen vier Türen und ein ausklappbares Fach auf der Fahrerseite sowie weitere Ablagemöglichkeiten bieten jede Menge Platz.
Das Platzangebot ist angesichts der geringen Karosserieabmessungen erstaunlich gut. Vier Erwachsene finden auf den straff gepolsterten aber bequemen Sitzen ausreichend Platz. Die erhöhte Sitzposition erlaubt eine gute Rundumsicht. Einzig der Blick nach schräg hinten wird durch die breiten Dachsäulen eingeschränkt. Mit 305 Litern ist das Kofferraumvolumen ausreichend. Das Volumen lässt sich durch Umlegen der geteilten Rückbank auf 673 Liter erweitern, wodurch ein Ladeboden mit Absatz entsteht. Schwere Gegenstände müssen zum Verstauen über eine Kofferraumkante gehoben werden. Die Heckklappe öffnet weit nach oben, sodaß auch groß gewachsene Personen bis 1,90 Meter darunter stehen können.
Der umfangreich überarbeitet 1.4-Liter D-4D Dieselmotor wird mit Front- und dem von uns gefahrenen Allradantrieb angeboten. Der moderne Common-Rail-Turbodiesel mit Ladeluftkühler und Piezo-Einspritz-Technologie leistet 66 kw/ 90 PS und verhilft dem 1.315 Kilogramm schweren Cruiser zu flotten Fahrleistungen. Aus dem Stand beschleunigt er in 12,5 Sekunden auf 100 km/h und erreicht eine Spitzengeschwindigkeit von 175 km/h. Viel beeindruckender als die nackten Zahlen, ist das spontane Ansprechverhalten und die Drehfreudigkeit des Turbodiesels. Sein maximales Drehmoment von 205 Nm liegt zwischen 1.800 und 2.800 U/min an. Er läuft kultiviert und wird auch auf der Autobahn bei höherem Tempo nicht unangenehm brummig. Im Stadtverkehr ist er erstaunlich spritzig und sorgt zusammen, mit dem leichten Handling, für richtigen Fahrspaß. Die Lenkung arbeitet präzise, die 6-Gang-Schaltung ist leichtgängig. Als Durchschnittsverbrauch konnten wir 5,5 Liter Diesel ermitteln.
Der aktive Allradantrieb ATC 4WD mit elektronisch gesteuerter Kupplung vor dem Hinterachsdifferenzial, variiert die Antriebskräfte je nach Fahrzustand und Straßenverhältnissen stufenlos zwischen reinem Frontantrieb und einer 50 prozentigen Verteilung auf beide Achsen. Weniger für den Offroad-Einsatz konzipiert, bietet er vor allem zusätzliche Fahrsicherheit auf der Straße. Dafür wurde auch das Fahrwerk des Urban Cruiser ausgelegt. Es ist komfortabel und bügelt Unebenheit gut aus. In Kurven zeigt es ausreichend Stabilität, um den SUV nicht ins Wanken zu bringen. Für zusätzliche Sicherheit sorgt die serienmäßige elektronische Stabilitätskontrolle (VSC), die mit der Antriebsschlupfregelung (TRC) und der elektrischen Servolenkung (EPS) vernetzt ist, um das Fahrzeug in kritischen Situationen durch gezielte Bremseingriffe an einzelnen Rädern zu stabilisieren.
Zur serienmäßigen Ausstattung der Basisversion des Urban Cruiser, die ausschließlich als Benziner lieferbar ist und bei 17. 050 Euro beginnt, gehören sieben Airbags, elektrisch beheizbare Außenspiegel, CD/MP3-System mit sechs Lautsprechern und ein höhenverstellbaren Fahrersitz sowie das elektronische Stabilitätsprogramm mit Traktionskontrolle. Eine Klimaanlage gehört nicht dazu.
In der höheren Ausstattungslinie "Life" für 19.550 Euro, kommen unter anderem Leichtmetallräder, Nebelscheinwerfer, Lederlenkrad mit Audio-Tasten, eine manuelle Klimaanlage, elektrische Fensterheber auch hinten und ein Aux-Eingang sowie eine Bluetooth-Schnittstelle hinzu.
Die Topversion "Club" unseres Testwagens, für 20.600 Euro, bietet zusätzlich unter anderem Klimaautomatik, abgedunkelte Scheiben, elektrisch anklappbare Außenspiegel, einen automatisch abblendenden Innenspiegel sowie einen schlüssellosen Zugang "Smart-Key-System" mit Start-Knopf. Allrad und Diesel kosten noch einmal mehr.
Mit den zusätzlichen Extras, wie DVD-Navigationssystem (950 Euro), Rückfahrkamera (390 Euro), Metallic-Lackierung (450 Euro) und Styling-Paket (515 Euro) klettert der Preis unseres Testwagens von 24.350 Euro auf 26.655 Euro. Nicht gerade wenig, in Anbetracht dessen, dass es sich hier um einen Kleinwagen handelt.
Fazit: Der kompakte Toyota Urban Cruiser ist der ideale City-SUV für alle, die auch in der Stadt den Hauch von Freiheit und Abenteuer suchen. Er bietet ein flottes Design, einen spritzigen und sparsamen Diesel und ein gutes Platzangebot. Stören tut nur der hohe Grundpreis für den Diesel mit 4WD. Aber auf den Allradantrieb lässt sich in der Stadt auch verzichten.
Technische Daten Testwagen: Toyota Urban Cruiser "Club" 1.4 D-4D 4WD
Motor: 4-Zylinder Common-Rail-Diesel
Hubraum: 1.364 ccm
Max. Leistung: 66 kW / 90 PS
Max. Drehmoment: 205 Nm bei 1.800 - 2.800 U/min
Antrieb: Allradantrieb, aktiv
Getriebe: 6-Gang-Schaltgetriebe
Beschleunigung 0 - 100 km/h: 12,5 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit: 175 km/h
Kombinierter Verbrauch / Tankvolumen: 5,5 Liter Diesel (Test) / 42 Liter
Abgasnorm / CO2-Emission: Euro 5 / 130 g/km
Länge / Breite / Höhe: 3.930 / 1.725 / 1.540 mm
Leergewicht / Zuladung: 1.315 kg / 385 kg
Kofferraumvolumen: 305 / 1.670 Liter
Anhängelast: 800 kg (gebremst)
Preise: ab 17. 050 Euro (Toyota Urban Cruiser 1.33 Benziner 2WD)
Testwagen: ab 24.350 Euro
Weitere Informationen zum Toyota Fahrzeugprogramm unter www.toyota.de
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