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Fahrbericht: Jaguar XF 3.0 V6 Diesel S mit 275 PS im Test

Jaguar XF 3.0 V6 Diesel S Jaguar XF 3.0 V6 Diesel S

"Quantensprung"

Mit der Einführung des coupé-artigen XF Modells im März 2008 machte Jaguar den wohl größten Sprung in der Firmengeschichte. Modern wollte man sein, mit einer völlig neuen Designsprache, ohne jedoch den Kontakt zur britischen Automobiltradition zu verlieren. Dabei sollte der Nachfolger des S-Type auf besondere Weise den Stil und die Leistung eines Sportwagens mit dem Komfort und der Eleganz einer Luxuslimousine kombinieren. Ob das den Briten gelungen ist, haben wir in einem Test mit dem Jaguar XF 3.0 V6 Diesel S mit 275 PS erfahren.

Bereits auf den ersten Blick wird klar, hier wurde mit dynamische wirkenden Stilelementen eine neue Generation von Jaguar geschaffen. Die verjüngte Raubkatze besitzt einen eindrucksvollen Bug mit klassischem Maschendrahtgrill, große Lufteinlässe und markante Linien auf der gewölbten Motorhaube, flache Frontscheibe, eine ansteigende Seitenlinie, Seitenschweller, ein coupéartiges Dach, kurzes Heck mit Abrisskante, große, trapezförmige Auspuffendrohre und Diffusor-Optik dazwischen. Ähnlichkeiten zum XK Coupé lassen sich nicht leugnen. Im Gegenteil, sie sind sogar gewollt. So ist der Neigungswinkel der Windschutzscheibe bei beiden Modellen identisch. Für Jaguar untypisch ist die Form der nun einteiligen und in die Breite gezogenen Scheinwerfergehäuse. Trotz moderner Form blieb aber auch ein Hauch vom alten Design. Die Schokoladenseite des XF ist sicherlich sein fließendes Heck im Stil eines Aston Martin.

Das sportlich elegante Exterieur macht Neugierig auf das, was einen innen erwartet. Beim Öffnen der Fahrertür strömt der Duft von feinem Leder entgegen und weckt Erinnerungen an den Luxus alter Jaguar-Modelle. Das Bild ist aber ein anderes. Aluminium, Holz und Leder erzeugen ein elegantes und modernes Ambiente. Die glatten Holz- und Aluminiumflächen geben den kühlen und klaren Formen die nötige Wärme, um sich direkt nach dem Einstieg heimisch zu fühlen. Das Jaguar mit dem XF in der Gegenwart angekommen ist, zeigen die vielen elektronischen Spielereien. Verwundert stellt man fest, dass Lüftungsdüsen und Automatikhebel fehlen. Durch das Drücken des rot pulsierenden Start-Stop-Knopfs wird man unterhaltsam aufgeklärt: aus der Mittelkonsole steigt ein glänzender Controller in Form eines Drehschalters (JaguarDrive Selector) empor und wie von Geisterhand öffnen sich die Luftdüsen. Handschuhfach und Leselicht lassen sich bequem per Fingertipp betätigen.

Über den Controller wird die schnell und präzise schaltenden Sechs-Gang-Automatik bedient. Zusätzlich gibt es Schaltpaddels am Lederlenkrad, so dass man die Sportlimousine auch von Hand Schalten kann. Wer sie nutzt, hat mit dem 275 PS Starken S Modell sehr viel Spaß. Die Automatik wird aber "by wire" gesteuert, ohne mechanischen Kontakt zum Getriebe. Für die besonders sportliche Gangart gibt es die Stufe "S" für "Sport". Dann reagieren Motor und Getriebe schneller auf Kommandos. Zusätzlich lässt sich auch noch per Tastendruck eine Einstellung für das besonders sportliche Fahren aktivieren, bei der das ESP sich etwas zurückhält und dadurch dem Heck einiges mehr an Bewegungsfreiheit gestattet.

Nachts schimmern Innenraum und Instrumente in einem stimmungsvollen Blauton. Am Tage lassen sie sich aber bei eingeschalteten Fahrlicht schlecht ablesen. Und noch einen Kritikpunkt gibt es. Beim Touchscreen Monitor hat man es mit den Funktionen übertrieben. Die Bedienung von Sitzheizung, Radiosender-Anzeige, Lautstärkenregler, Rückfahrkamera, Aussentemperaturanzeige und Navigationssystem laufen alle über diesen Bildschirm, aber nicht gleichzeitig. So muss man sich mühsam durch die Anzeigen manövrieren. Weniger wäre hier mehr gewesen. Damit hat es sich aber auch schon mit dem, was Grund zur Kritik gibt. Sonst herrschen durchweg positive Eindrücke. Da wären die hervorragenden, gut konturierten Ledersitze, auf denen man ausgezeichnet reist. Das Cockpit ist nach Sportwagenmanier Fahrer und Beifahrer wie auf den Leib geschneidert. Die breite Mittelkonsole sorgt dafür, daß dennoch kein Gefühl der Enge aufkommt. Durch den 2,91 Meter langen Radstand und die 1,92 Meter große Außenbreite ist auch im Fond ausreichend Bewegungsfreiheit vorhanden. Die Rücksitzbank lässt sich bei Bedarf geteilt umklappen und erweitert das Kofferraumvolumen von 540 Liter auf 923 Liter. Die Zuladung von 540 Kilogramm ist bei einem 1.820 Kilogramm schweren Fahrzeug angemessen.

Platz zum Reisen ist also vorhanden. Der nötig Komfort auch. Der neue 3.0 Liter Bi-Turbodiesel leistet in der stärksten Variante S 275 PS und sensationelle 600 Nm Drehmoment. Bei konstanter Drehzahl verrichtet ein besonders schnell ansprechender Lader die Arbeit. Steigt die Motordrehzahl auf über 2.800 Umdrehungen an, tritt zusätzlich der zweite Turbolader in Aktion, was zu einem bärenstarken Durchzug und Fahrwerten auf Sportwagenniveau führt. Unser Testwagen sprintet in gerade mal 6,4 Sekunden auf Tempo 100 und wird erst bei 250 km/h elektronisch abgeregelt. Dabei glänzt der V6 durch Laufruhe und geringer Geräuschkulisse. Nur wer ganz genau hinhört, erkennt, dass hier ein Selbstzünder seine Arbeit verrichtet. Auch bei hoher Geschwindigkeit bleibt das Triebwerk angenehm leise. Genauso zurückhaltend ist der XF beim Verbrauch. Trotz sportlicher Fahrweise und schnellen Autobahnfahrten kamen wir im Schnitt mit nur 7,8 Liter Diesel aus. Gemessen an den Fahrleistungen und der Tatsache, dass es keine Start-Stopp-Funktion für den Motor gibt, ein sehr guter Wert.

Das Fahrwerk arbeitet hervorragend, bietet eine gelungene Abstimmung aus Sportlichkeit und Komfort, und lässt den Jaguar agil jeder Lenkbewegung folgen. Dabei gibt das griffige Lederlenkrad eine gute Rückmeldung von der Straße zum Fahrer. Auch auf feuchtem Untergrund lässt sich der XF nicht aus der Ruhe bringen. Hier macht sich positiv bemerkbar, dass die Aluminiumaufhängung als auch die Bremsanlage vom XK Coupé für den XF adaptiert wurde.

Die 6-Gang-Automatik schaltet sehr sanft und kaum merklich, was sich in der Position S (Sport) ändert. Dann wird eine andere Motor-Kennlinie gefahren, später und spürbarer geschaltet. Beim Schalten denkt die Automatik mit und hält bei schnellen Kurvenfahrten den Gang bis der Wagen wieder in die Gerade kommt.

Bleibt zum Schluß noch ein Blick auf die Preise. Der Fahrspaß mit dem XF beginnt bei 44.900 Euro für das Benziner-Modell 3.0 V6 Luxury mit 175 kw (238 PS). Die günstigste Dieselvariante startet bei 46.900 Euro für den 211 PS starken 3.0 V6 Edition. Unser Testwagen, der XF 3.0 V6 Diesel S mit 275 PS, kostet in der Luxury Ausstattung ab 55.100 Euro, die bereits über eine große Zahl an serienmäßigen Ausstattungsfeatures, wie z. B. beheizte und elektrisch verstellbare Ledersitze, eine elektronische Einparkhilfe, Zweizonen-Klimaautomatik, 140 Watt Audioanlage, einen 7 Zoll großen Touchscreen-Monitor und Edelholzpaneele verfügt. Insgesamt stehen vier Ausstattungsvarianten beim Diesel zur Auswahl. Die Leistungspalette reicht von 211 bis 275 PS.

Fazit: Die Entscheidung bei Jaguar, mit dem XF eine völlig neue Linie zu fahren, hat sich als richtig erwiesen. Kein Jaguar war bisher so auf der Höhe der Zeit wie der XF. Das betrifft auch Verarbeitung und Ausstattung. Ein Quantensprung der Raubkatze, der Sie auf Augenhöhe mit ihren Mitbewerbern gebracht hat. Der bärenstarke Diesel und das ausgezeichnete Fahrwerk machen den XF zu einer echten Sportlimousine, bei der selbst das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt.

Technische Daten Testwagen: Jaguar XF 3.0 V6 Diesel S
Motor: 6-Zylinder Common-Rail Bi-Turbodiesel
Hubraum: 2.993 ccm
Max. Leistung: 202 kW (275 PS) bei 4.000 U/min
Max. Drehmoment: 600 Nm bei 2.000 U/min  
Antrieb: Heckantrieb
Getriebe: 6-Gang-Automatik
Beschleunigung 0 - 100 km/h: 6,4 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h (elektronisch abgeregelt)
Kombinierter Verbrauch / Tankvolumen: 7,8 Liter Diesel / 69,5 Liter
Abgasnorm / CO2-Emission: Euro 5 / 179 g/km / Diesel-Partikelfilter
Länge / Breite / Höhe: 4.961 / 1.920 / 1.460 mm
Leergewicht / Zuladung: 1.820 kg / 540 kg
Kofferraumvolumen: 540 – 923 Liter
Anhängelast: 1.850 kg (gebremst)

Preise:
Jaguar XF 3.0 V6 Luxury ab 44.900 Euro
Jaguar XF 3.0 V6 Diesel Edition ab 46.900 Euro
Testwagen: ab 55.100 Euro

Weitere Informationen zum Jaguar Programm unter www.jaguar.de

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