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Fahrbericht: Jaguar XF Sportbrake 3.0 Liter V6 Diesel S im ersten Test

"Edel-Kombi"

Jaguar fährt nun auch in der Liga der Edel-Transporter mit. Neben Avant, Touring und T-Modell von Audi, BMW und Mercedes gesellt sich mit dem XF Sportbrake die wohl eleganteste Variante eines Sportkombis. Mit dem Radstand und den Abmessungen der Limousine bietet er ein Ladevolumen von bis zu 1.675 Liter.

Jaguar selber bezeichnet den neuen Sportbrake als "elegant-rassig und zugleich praxisnah". Und dem kann man zustimmen, wie wir in einem ersten kurzen Test erfahren konnten.
 
Der Auftritt des XF Sportbrake ist sportlich elegant und wird durch eine nach hinten ansteigende Gürtellinie und kleinen Fensterflächen betont. Ein leicht nach hinten abfallende Dachkontur mündet in das elegante Heck des Sportkombis. Das sorgt für eine dynamische, breitschultrige Erscheinung. Der Vorderwagen ist dabei bis zur B-Säule identisch mit der Limousine. Auch die breiten Heckleuchten mit der durchlaufenden Chromleiste zeigen die Verwandtschaft mit der Limousine. Hinter der Heckklappe des Sportbrake befindet sich das geräumige Ladeabteil, mit einem Volumen von 550 Liter, womit der Jaguar nur geringfügig weniger Platz bietet wie der Audi A6 Avant mit 565 Liter, oder der BMW 5er Touring mit 560 Liter.

1.675 Liter Ladevolumen im XF Sportbrake

Die Rücklehnen lassen sich mit zwei einfachen Handgriffen im Verhältnis 60 zu 40 umlegen, wodurch ein nahezu ebener Ladeboden und ein Stauvolumen von maximal 1.675 Liter entsteht. Um das Gepäck sicher zu verstauen gibt es serienmäßig ein Schienensystem mit längs verschiebbaren Halteleisten und Netzen. Der XF Sporbrake auch bei voller Zuladung nicht an Komfort verliert, wurde speziell für die Hinterachse eine Luftfederung entwickelt.

Jaguar Sportkombi ausschließlich mit Diesel

Der Nachfrage in Deutschland entsprechend, wird der XF Sportbrake ausschließlich mit Diesel-Motoren angeboten. Im Programm sind der Vierzylinder 2,2 Liter Turbodiesel mit nun 147 kW / 200 PS und die beiden Sechszylinder Diesel mit 177 kW / 240 PS und 202 kW / 275 PS beim S Modell. Alle Motoren sind mit einer Achtstufen-Automatik und dem Jaguar Intelligent Stop/Start-System gekoppelt.

Im Kurztest sind wir den XF Sportbrake S, mit dem stärksten Diesel gefahren. Auf der Landstraße zeigt das Fahrverhalten des Sportkombis keine Unterschiede zur Limousine. Die Handhabung zur Erweiterung des Laderaums ist einfach. Das Raumangebot liegt auf Klassenniveau. Die Optik des edlen Lastentransporters ist atemberaubend. Die lange, gestreckte Linienführung der Karosserie, lässt den XF Sportbrake sehr dynamisch und sportlich wirken. Von vorne sind Limousine und Sportkombi nicht voneinander zu unterscheiden. Es ist offensichtlich, der neue Jaguar XF Sporbrake wird den Markt der Kombis bereichern und die Liebhaber für das Besondere finden.

Ab Ende November 2012 ist der Jaguar XF Sportbrake bei den deutschen Jaguar Vertragspartnern erhältlich. Der Einstiegspreis für den 2.2 D liegt bei 48.550 Euro, der 3.0 Liter Diesel ist ab 52.550 Euro erhältlich, der 3.0 Liter Diesel S ab 56.550 Euro.

Testwagen Jaguar XF Sportbrake 3.0 Liter V6 Diesel S
Motor: 6-Zylinder Common-Rail-Diesel
Hubraum: 2.993 ccm
Max. Leistung: 202 kW / 275 PS bei 4.000 U/min
Max. Drehmoment:  600 Nm bei 2.000 U/min
Antrieb: Hecktantrieb
Getriebe: 8-Gang-Automatik
Beschleunigung 0 - 100 km/h: 6,6 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h (abgeregelt)
Kombinierter Verbrauch / Tankvolumen: 6,2 Liter Diesel (Werksangabe) / 70 Liter
Abgasnorm / CO2-Emission: Euro 5 / 163 g/km
Länge / Breite / Höhe: 4.966 / 1.939 / 1.480 mm
Leergewicht / Zuladung: 1.880 kg / 560 kg
Kofferraumvolumen: 550 – 1.675 Liter
Anhängelast: 1.850 kg (gebremst)

Weitere Informationen zum Jaguar Fahrzeugprogramm unter www.jaguar.de

Fahrbericht: Luxuslimousine Jaguar XJ 3.0 V6 Diesel S Premium Luxury mit 275 PS im Test

"Modern und elegant"

Als die achte Generation des Jaguar XJ im Mai 2010 an den Start ging, waren die Meinungen der Jaguar-Liebhaber zum neuen Design gespalten. Zu revolutionär war für einige der Sprung vom konservativen Retro-Styling zum modernen, angedeuteten Fließheck-Design. Inzwischen ist ein Jahr vergangen, und viele der Kritiker haben sich an die Neuauflage des Jaguar Flagschiffs gewöhnt, oder sie sogar lieben gelernt. Denn mit der zeitgenössischen Formensprache kamen auch viele technische Neuheiten, die den XJ zu einer zeitgemäßen und überaus dynamischen Luxuslimousine machen.

In unserem aktuellen Test sind wir die XJ Limousine mit dem modernen, 275 PS starken 3.0-Liter V6-Diesel gefahren.

Von vorne ähnelt der XJ dem kleineren XK, bei dem die schlanken Xenon-Scheinwerfer denen der Oberklasse-Limousine optisch angepasst wurden. Geprägt wird die Front von dem imposanten Maschendraht-Grill mit Jaguar-Emblem, der für einen standesgemäßen Auftritt der Raubkatze sorgt. Das Heck dagegen kann Rätsel aufgeben, um welche Marke es sich hier handelt. Der springende Jaguar als Logo in der Mitte des Deckels gibt aber Auskunft. Auffällig sind die LED-Leuchteinheiten, die sich stilvoll über die hinteren oberen Kotflügelkanten wölben, und bei Dunkelheit drei rote, vertikale Streifen bilden.

Auch wenn das neue Design polarisiert, es wirkt sehr elegant und gleichzeitig modern. Die lang gestreckte, tropfenförmige Seitenfenster-Grafik bestimmt die Silhouette der 5,12 Meter langen Limousine. Die Dachlinie endet coupéartig in einer breiten C-Säule und geht fließend in das puristische, aber weniger filigrane Hinterteil über.

Modern geht es auch im Innenraum weiter. Statt klassischer Rundinstrumente besteht das komplette Kombiinstrument aus einem LCD-Display, auf welchem virtuell Tacho und Drehzahlmesser angezeigt werden. Nach dem Einschalten der Zündung zeigt es drei Rundinstrumente im klassischen Stil. Die Vollprojektion von weiteren Details und Informationen z. B. zur Straßenführung des Navigationssystems, können individuell vom Fahrer angepasst werden. Besonders die Assistenzsysteme lassen sich so übersichtlicher ins Blickfeld bringen. Bei Wahl der Sportstellung, ändern sich die Farben des Display, Tacho und Drehzahlmesser sind dann rot hinterlegt. Als umständlich erweist sich das verschachtelte Bedienmenü auf dem acht Zoll großen Touchscreen in der Mittelkonsole. Funktionen wie Sitzheizung oder -Kühlung müssen erst gesucht werden bevor sie eingestellt werden können. Bei ungünstigem Sonneneinfall kann das Display auch mal nahezu blind sein. Zum Glück gibt es in der Mittelkonsole auch noch eine aufgeräumte Tastengruppe für die wichtigsten Fahrzeug- und Radiofunktionen sowie die Klimaanlage.

Das edle Ambiente wird von glänzendem Chrom, schwarzem Klavierlack, Karbon und feinem Leder geprägt. Oberhalb der lederbezogenen Armaturentafel zieht sich ein Dekorband in Carbon halbkreisförmig von der Fahrer- bis zur Beifahrertür. In der Mitte flankieren zwei mächtige Luftausströmer, die an die Düsen eines Jets erinnern, eine hübsche, blau leuchtende Analoguhr. Die Verarbeitung ist tadellos und die Materialien wirken hochwertig und edel. Man fühlt sich auf anhieb wohl im exklusiven Ambiente des Jaguars.

Der Sitzkomfort des XJ ist eine Klasse für sich. Die klimatisierten Ledersitze lassen sich für jede Körpergröße perfekt einstellen und das Platzangebot ist vorne wie hinten trotz stark abfallender Dachlinie üppig. Zur Serienausstattung gehört das zweigeteilte Sonnendach, das den Fondpassagiere auf Wunsch den Blick in den Himmel frei gibt.

Unser Testwagen wird vom Dreiliter-V6-Diesel angetrieben, von dem wir und bereits im XF überzeugen konnten. Der sanft und leise brummende Motor bietet eine souveräne Kraftentwicklung vom Start weg und arbeitet perfekt mit der butterweich schaltenden Sechsstufenautomatik zusammen. Das geringe Geräuschniveau ist mustergültig, der Diesel arbeitet kaum hörbar. Mächtige 600 Nm Drehmoment stehen bei 2.500 U/min zur Verfügung und sorgen beim XJ für eindrucksvolle Kraftentfaltung in allen Lebenslagen. Für den Sprint auf Tempo 100 vergehen lediglich 6,4 Sekunden und selbst beim Erreichen der abgeregelten Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h hat man den Eindruck, dass der Raubkatze noch lange nicht die Puste ausgegangen ist. Für die sportliche Gangart mit dem XJ gibt es eine zusätzliche "Dynamic"-Abstimmung. Per Knopfdruck werden dann die Gänge höher ausgedreht, das Fahrwerk straffer eingestellt und die Regelintervalle des DSC angepasst. Zusätzlich leuchten die Hauptinstrumente in sportlichem Rot.

Trotz der gebotenen Leistung und Sportlichkeit des XJ, fällt der Verbrauch erstaunlich bescheiden aus. Auch ohne verbrauchsreduzierender Start-Stopp-Funktion kamen wir im Test auf einen Durchschnittsverbrauch von nur 7,5 Liter Diesel. Der doppelt aufgeladene Dreiliter scheint wie für den 1,890 Kilogramm schweren XJ gemacht.

Gegenüber dem Vorgänger wurde das Fahrwerk straffer abgestimmt, ohne, dass es an Komfort mangelt. Kurze Stöße werden zwar etwas deutlicher nach innen übertragen, bei höheren Tempo vermittelt es aber einen besseren Kontakt zu Straße. In schnellen Kurven lässt die stramme Abstimmung von Federung und Dämpfung den XJ satt der Straße folgen. Vorn gibt es Stahlfedern, die Hinterachse ist mit einer Luftfederung in Verbindung mit einer Niveauregulierung bestückt. Die Elektronik des adaptiven Fahrwerks sorgt dafür, dass die Dämpfer permanent an die Fahrweise und den Straßenzustand angepasst werden. So federt das Fahrwerk bei schlechten Strecken alles locker weg ohne schwammig zu erscheinen. Zusammen mit der leichtgängigen und direkt übersetzten Lenkung erlaubt es ein überraschend agiles Kurvenhandling mit der 5,12 Meter langen Limousine.

Jaguar bietet den XJ Diesel auch in einer Langversion sowie in den vier Ausstattungsvarianten Luxury, Premium Luxury, Portofolio und Supersport an. Der Basispreis für den Jaguar XJ 3.0 Diesel Luxury liegt bei 79.750 Euro und beinhaltet beheizbare Sitze mit Bond-Grain-Ledersitzflächen, 10-Wege-Sitzeinstellung und Speicherfunktion, 2-Zonen-Klimaautomatik, Panoramadach, Touchscreen-High-Definition-Farbdisplay mit Navigationssystem, Xenon-Licht, 400-Watt-Klangsystem, mit Festplattenlaufwerk und Media Hub, schlüsselloses Startsystem und Interaktive Sprachsteuerung, Einparkhilfe hinten und vorne mit visueller Darstellung im Touchscreen Display und eine elektrische Heckklappenbetätigung.

Die Premium Luxury Ausstattung des Testwagens für 84.250 Euro bietet zusätzlich eine Armaturentafeloberseite in Soft-Grain-Leder, Beheiz- und kühlbare Soft-Grain-Ledersitze mit elektrischer 16/12-Wege-Sitzeinstellung und Karbon-Paneele.

Fazit: Das neue Design des XJ mag noch gewöhnungsbedürftig sein. Es ist modern aber trotzdem elegant und sportlich, wie es sich für Fahrzeuge der britschen Edelmarke gehört. Mit moderner Technik, einem bärenstarken und sparsamen Diesel sowie ausgezeichneten Fahreigenschaften ist Jaguar mit seiner Oberklasselimousine bestens für die Zukunft aufgestellt. Hochwertige Materialien im Innenraum und eine ausgewogene Fahrwerksabstimmung machen das Fahren und Reisen im XJ zu einem Vergnügen - What a pleasure!


Technische Daten Testwagen: Jaguar XJ 3.0 V6 Diesel S Premium Luxury

Motor: 6-Zylinder Biturbo-Diesel
Hubraum: 2.993 ccm
Max. Leistung: 202 kW (275 PS) bei 4.000 U/min
Max. Drehmoment:  600 Nm bei 2.500 U/min
Antrieb: Heckantrieb
Getriebe: 6-Gang-Automatikgetriebe
Beschleunigung 0 - 100 km/h: 6,4 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h
Kombinierter Verbrauch / Tankvolumen: 7,5 Liter Diesel (Test) / 85 Liter
Abgasnorm / CO2-Emission: Euro 5 / 184 g/km
Länge / Breite / Höhe: 5.122 / 1.894 / 1.448 mm
Leergewicht / Zuladung: 1.890 kg / 475 kg
Kofferraumvolumen: 520 Liter

Preise: ab 79.750 Euro (Jaguar XJ 3.0 V6 Diesel S Luxury)
Testwagen ab 84.250 Euro

Weitere Informationen zum Jaguar Fahrzeugprogramm unter www.jaguar.de

Fahrbericht: Jaguar XF 3.0 V6 Diesel S mit 275 PS im Test

"Quantensprung"

Mit der Einführung des coupé-artigen XF Modells im März 2008 machte Jaguar den wohl größten Sprung in der Firmengeschichte. Modern wollte man sein, mit einer völlig neuen Designsprache, ohne jedoch den Kontakt zur britischen Automobiltradition zu verlieren. Dabei sollte der Nachfolger des S-Type auf besondere Weise den Stil und die Leistung eines Sportwagens mit dem Komfort und der Eleganz einer Luxuslimousine kombinieren. Ob das den Briten gelungen ist, haben wir in einem Test mit dem Jaguar XF 3.0 V6 Diesel S mit 275 PS erfahren.

Bereits auf den ersten Blick wird klar, hier wurde mit dynamische wirkenden Stilelementen eine neue Generation von Jaguar geschaffen. Die verjüngte Raubkatze besitzt einen eindrucksvollen Bug mit klassischem Maschendrahtgrill, große Lufteinlässe und markante Linien auf der gewölbten Motorhaube, flache Frontscheibe, eine ansteigende Seitenlinie, Seitenschweller, ein coupéartiges Dach, kurzes Heck mit Abrisskante, große, trapezförmige Auspuffendrohre und Diffusor-Optik dazwischen. Ähnlichkeiten zum XK Coupé lassen sich nicht leugnen. Im Gegenteil, sie sind sogar gewollt. So ist der Neigungswinkel der Windschutzscheibe bei beiden Modellen identisch. Für Jaguar untypisch ist die Form der nun einteiligen und in die Breite gezogenen Scheinwerfergehäuse. Trotz moderner Form blieb aber auch ein Hauch vom alten Design. Die Schokoladenseite des XF ist sicherlich sein fließendes Heck im Stil eines Aston Martin.

Das sportlich elegante Exterieur macht Neugierig auf das, was einen innen erwartet. Beim Öffnen der Fahrertür strömt der Duft von feinem Leder entgegen und weckt Erinnerungen an den Luxus alter Jaguar-Modelle. Das Bild ist aber ein anderes. Aluminium, Holz und Leder erzeugen ein elegantes und modernes Ambiente. Die glatten Holz- und Aluminiumflächen geben den kühlen und klaren Formen die nötige Wärme, um sich direkt nach dem Einstieg heimisch zu fühlen. Das Jaguar mit dem XF in der Gegenwart angekommen ist, zeigen die vielen elektronischen Spielereien. Verwundert stellt man fest, dass Lüftungsdüsen und Automatikhebel fehlen. Durch das Drücken des rot pulsierenden Start-Stop-Knopfs wird man unterhaltsam aufgeklärt: aus der Mittelkonsole steigt ein glänzender Controller in Form eines Drehschalters (JaguarDrive Selector) empor und wie von Geisterhand öffnen sich die Luftdüsen. Handschuhfach und Leselicht lassen sich bequem per Fingertipp betätigen.

Über den Controller wird die schnell und präzise schaltenden Sechs-Gang-Automatik bedient. Zusätzlich gibt es Schaltpaddels am Lederlenkrad, so dass man die Sportlimousine auch von Hand Schalten kann. Wer sie nutzt, hat mit dem 275 PS Starken S Modell sehr viel Spaß. Die Automatik wird aber "by wire" gesteuert, ohne mechanischen Kontakt zum Getriebe. Für die besonders sportliche Gangart gibt es die Stufe "S" für "Sport". Dann reagieren Motor und Getriebe schneller auf Kommandos. Zusätzlich lässt sich auch noch per Tastendruck eine Einstellung für das besonders sportliche Fahren aktivieren, bei der das ESP sich etwas zurückhält und dadurch dem Heck einiges mehr an Bewegungsfreiheit gestattet.

Nachts schimmern Innenraum und Instrumente in einem stimmungsvollen Blauton. Am Tage lassen sie sich aber bei eingeschalteten Fahrlicht schlecht ablesen. Und noch einen Kritikpunkt gibt es. Beim Touchscreen Monitor hat man es mit den Funktionen übertrieben. Die Bedienung von Sitzheizung, Radiosender-Anzeige, Lautstärkenregler, Rückfahrkamera, Aussentemperaturanzeige und Navigationssystem laufen alle über diesen Bildschirm, aber nicht gleichzeitig. So muss man sich mühsam durch die Anzeigen manövrieren. Weniger wäre hier mehr gewesen. Damit hat es sich aber auch schon mit dem, was Grund zur Kritik gibt. Sonst herrschen durchweg positive Eindrücke. Da wären die hervorragenden, gut konturierten Ledersitze, auf denen man ausgezeichnet reist. Das Cockpit ist nach Sportwagenmanier Fahrer und Beifahrer wie auf den Leib geschneidert. Die breite Mittelkonsole sorgt dafür, daß dennoch kein Gefühl der Enge aufkommt. Durch den 2,91 Meter langen Radstand und die 1,92 Meter große Außenbreite ist auch im Fond ausreichend Bewegungsfreiheit vorhanden. Die Rücksitzbank lässt sich bei Bedarf geteilt umklappen und erweitert das Kofferraumvolumen von 540 Liter auf 923 Liter. Die Zuladung von 540 Kilogramm ist bei einem 1.820 Kilogramm schweren Fahrzeug angemessen.

Platz zum Reisen ist also vorhanden. Der nötig Komfort auch. Der neue 3.0 Liter Bi-Turbodiesel leistet in der stärksten Variante S 275 PS und sensationelle 600 Nm Drehmoment. Bei konstanter Drehzahl verrichtet ein besonders schnell ansprechender Lader die Arbeit. Steigt die Motordrehzahl auf über 2.800 Umdrehungen an, tritt zusätzlich der zweite Turbolader in Aktion, was zu einem bärenstarken Durchzug und Fahrwerten auf Sportwagenniveau führt. Unser Testwagen sprintet in gerade mal 6,4 Sekunden auf Tempo 100 und wird erst bei 250 km/h elektronisch abgeregelt. Dabei glänzt der V6 durch Laufruhe und geringer Geräuschkulisse. Nur wer ganz genau hinhört, erkennt, dass hier ein Selbstzünder seine Arbeit verrichtet. Auch bei hoher Geschwindigkeit bleibt das Triebwerk angenehm leise. Genauso zurückhaltend ist der XF beim Verbrauch. Trotz sportlicher Fahrweise und schnellen Autobahnfahrten kamen wir im Schnitt mit nur 7,8 Liter Diesel aus. Gemessen an den Fahrleistungen und der Tatsache, dass es keine Start-Stopp-Funktion für den Motor gibt, ein sehr guter Wert.

Das Fahrwerk arbeitet hervorragend, bietet eine gelungene Abstimmung aus Sportlichkeit und Komfort, und lässt den Jaguar agil jeder Lenkbewegung folgen. Dabei gibt das griffige Lederlenkrad eine gute Rückmeldung von der Straße zum Fahrer. Auch auf feuchtem Untergrund lässt sich der XF nicht aus der Ruhe bringen. Hier macht sich positiv bemerkbar, dass die Aluminiumaufhängung als auch die Bremsanlage vom XK Coupé für den XF adaptiert wurde.

Die 6-Gang-Automatik schaltet sehr sanft und kaum merklich, was sich in der Position S (Sport) ändert. Dann wird eine andere Motor-Kennlinie gefahren, später und spürbarer geschaltet. Beim Schalten denkt die Automatik mit und hält bei schnellen Kurvenfahrten den Gang bis der Wagen wieder in die Gerade kommt.

Bleibt zum Schluß noch ein Blick auf die Preise. Der Fahrspaß mit dem XF beginnt bei 44.900 Euro für das Benziner-Modell 3.0 V6 Luxury mit 175 kw (238 PS). Die günstigste Dieselvariante startet bei 46.900 Euro für den 211 PS starken 3.0 V6 Edition. Unser Testwagen, der XF 3.0 V6 Diesel S mit 275 PS, kostet in der Luxury Ausstattung ab 55.100 Euro, die bereits über eine große Zahl an serienmäßigen Ausstattungsfeatures, wie z. B. beheizte und elektrisch verstellbare Ledersitze, eine elektronische Einparkhilfe, Zweizonen-Klimaautomatik, 140 Watt Audioanlage, einen 7 Zoll großen Touchscreen-Monitor und Edelholzpaneele verfügt. Insgesamt stehen vier Ausstattungsvarianten beim Diesel zur Auswahl. Die Leistungspalette reicht von 211 bis 275 PS.

Fazit: Die Entscheidung bei Jaguar, mit dem XF eine völlig neue Linie zu fahren, hat sich als richtig erwiesen. Kein Jaguar war bisher so auf der Höhe der Zeit wie der XF. Das betrifft auch Verarbeitung und Ausstattung. Ein Quantensprung der Raubkatze, der Sie auf Augenhöhe mit ihren Mitbewerbern gebracht hat. Der bärenstarke Diesel und das ausgezeichnete Fahrwerk machen den XF zu einer echten Sportlimousine, bei der selbst das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt.

Technische Daten Testwagen: Jaguar XF 3.0 V6 Diesel S
Motor: 6-Zylinder Common-Rail Bi-Turbodiesel
Hubraum: 2.993 ccm
Max. Leistung: 202 kW (275 PS) bei 4.000 U/min
Max. Drehmoment: 600 Nm bei 2.000 U/min  
Antrieb: Heckantrieb
Getriebe: 6-Gang-Automatik
Beschleunigung 0 - 100 km/h: 6,4 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h (elektronisch abgeregelt)
Kombinierter Verbrauch / Tankvolumen: 7,8 Liter Diesel / 69,5 Liter
Abgasnorm / CO2-Emission: Euro 5 / 179 g/km / Diesel-Partikelfilter
Länge / Breite / Höhe: 4.961 / 1.920 / 1.460 mm
Leergewicht / Zuladung: 1.820 kg / 540 kg
Kofferraumvolumen: 540 – 923 Liter
Anhängelast: 1.850 kg (gebremst)

Preise:
Jaguar XF 3.0 V6 Luxury ab 44.900 Euro
Jaguar XF 3.0 V6 Diesel Edition ab 46.900 Euro
Testwagen: ab 55.100 Euro

Weitere Informationen zum Jaguar Programm unter www.jaguar.de

Fahrbericht: Jaguar XJ6 V6 2.7 D Executive mit 207 PS im Test

"Mehr Komfort und Exklusivität"

Für das Modelljahr 2006 erhält die XJ Limousine neben dezenten Modifikationen der Karosserie, die luxuriösere Ausstattungsvariante „Executive“, mit edlen Hölzern, feinem Leder und viel Chrom, sowie den 2,7 Liter V6 Twin-Turbo-Diesel mit 207 PS aus dem S-Type.

Bei Jaguar hält 2006 erstmals ein Dieselmotor Einzug in der Oberklasse. Die Luxuslimousine XJ erhält den aus dem S-Type bereits bekannten 2,7 Liter Sechszylinder Dieselmotor mit 207 PS. Jaguar kommt damit der steigenden Nachfrage nach Dieselmodellen auch in der Oberklasse entgegen und bietet mit dem V6 einen hochmodernen, leistungsstarken und sehr laufruhigen Selbstzünder an.

Das es nicht immer ein 8-Zylinder-Motor sein muss, um hohe Fahrkultur und satte Leistungsentfaltung zu ermöglichen, zeigt der Twin-Turbo-Diesel bei ersten Testfahrten. Der 2,7 Liter grosse V6 erzeugt ein beachtliches Drehmoment von 435 Nm, von denen bereits 80 Prozent bei 1500 U/Min. zur Verfügung stehen und der XJ Limousine zu ordentlichen Durchzug verhelfen. Erstaunlich, wie laufruhig und leise der V6 dabei seine Arbeit verrichtet. Damit passt er sehr gut zum dynamischen Charakter eleganten Jaguar Luxuslimousine.

Der Selbstzünder verfügt über modernste Technik, wie Common-Rail-Hochdruck-Direkteinspritzung der neusten Generation mit schneller Piezo-Einspritzung und einem leichten Zylinderblock aus Gusseisen mit Vermiculargraphit. Die daraus resultierenden 207 PS bieten, zusammen mit der innovativen Aluminium-Leichtbauweise der XJ-Karosserie, beste Voraussetzungen für reichlich Durchzugskraft und adäquate Fahrleistungen. Dabei harmoniert die Sechsgangautomatik sehr gut mit der Leistungsentfaltung des Selbstzünders und lässt den XJ ausgesprochen dynamisch wirken.

Jaguar gibt für den Sprint auf 100 km/h 8,2 Sekunden an, und das ist nach unseren ersten Eindrücken durchaus realistisch, sowie eine Höchstgeschwindigkeit von 222 km/h. Damit ist der XJ6 D sicherlich nicht untermotorisiert und ermöglicht auch ein entspanntes Reisen auf langen Strecken. Der Durschnittsverbrauch bewegt sich laut Jaguar bei lediglich 8,1 Litern pro 100 Kilometer. Auch das ein angemessener Wert für eine Luxuslimousine in dieser Klasse, bei dem sich nicht zuletzt die Alu-Leichtbauweise des XJ positiv bemerkbar macht.Wie der neue 2,2 Liter Turbodiesel des X-Type, erfüllt auch der 2,7 V6 Twin-Turbo-Diesel des XJ die Euro-4-Abgasnorm. Serienmässig wird auch hier ein Dieselpartikelfilter angeboten.

Im Innenraum der Executive-Modellen geht es besonders elegant und luxuriös zu: Ledersitze in Soft-Grain-Struktur, Walnusswurzelholz für Armaturenbrett, Türeinlagen und Mittelkonsole und ein Holz-Leder-Lenkrad gehören hier zur Serien-ausstattung dazu.

Das es sich bei den Selbstzündern nicht immer um einen 8-Zylinder handeln muss um eine hohe Laufruhe sowie ein geringes Geräuschniveau zu erhalten, beweist der neue V6 schon im Stand. Isolierungen an Motorhaube und Motorraum sowie elektronisch gesteuert aktive Motorlager, über die der XJ6 D als erstes Modell seiner Klasse verfügt, machen den Jaguar zu einer der leisesten Luxuslimousine mit Dieselantrieb. Auch in den Innenraum dringen kaum Fahr- oder Motorengeräusche, da (bei allen XJ Modellversionen serienmässig) laminierte Front- und Seitenscheiben verbaut werden.

Der neue 2,7 Liter V6 Twin-Turbo-Diesel besitzt mit diesen Eigenschaften zurecht den Anspruch, neben den 6 und 8-Zylinder Benzinern in der XJ Limousine angeboten zu werden, ohne auf Laufruhe und Fahrdynamik verzichten zu müssen.

Neben der neuen Dieselvariante kommen die XJ Kunden des Modelljahrs 2006 auch in den Genuss zahlreicher weiterer Innovationen. Dezente kosmetische Retuschen an der Karosserie sollen der Luxuslimousine eine frischere Anmutung verleihen. Für höchsten Fahrkomfort soll die serienmässige Luftfederung mit automatischer Niveauregulierung sorgen. Serienmässig sind nun auch ein Reifendruck-Kontrollsystem oder ein automatischer Geschwindigkeitsbegrenzer. Für noch mehr Komfort und Luxus sorgt das "Executive"Modell bei der XJ Serie, das über eine Fülle exklusiver serienmässiger Ausstattungsdetails verfügt. Dazu gehören z.B. im Innenraum helles Soft-Grain Ledersitze, Leder-Holz-Lenkrad oder edles Walnusswurzelholz an der Armaturentafel, Türeinlagen und Mittelkonsole. Aussen sorgen Chromleisten, sowie ein Chrom Kühlergrill und Aussenspiegelkappen in Chrom für ein luxuriöses Erscheinungsbild.

Technische Daten Testwagen: Jaguar XJ6 2.7 Diesel Executive 6-Gang-Automatik
Motor 2,7 Liter V6 Twin-Turbo-Diesel
Leistung 207 PS/153 kW bei 4000 U/Min.
Maximales Drehmoment 435 Nm bei 1900 U/Min.
Beschleuningung 0 - 100 km/h in 8,2 sec
Höchstgeschwindigkeit 222 km/h
Durschnittsverbrauch 8,1 Liter Diesel
Abgasnorm Euro-4 und Dieselpartikelfilter

Der Einstieg in die Oberklasse von Jaguar beginnt mit dem XJ6 2.7 Liter Diesel Classic und 61.100 Euro. Als Executive Modell liegt der Preis bei 62.450 Euro.
Ab September 2005 kommt der neue XJ zu den Händlern.

  • Moderner V6 Twin-Turbo-Diesel mit Piezo-Einspritzung und 207 PS
  • Leichter Zylinderblock aus Gusseisen mit Vermiculargraphit
  • Laufruhiger und dynamischer Selbstzünder
  • Geringes Geräuschniveau durch serienmässige laminierte Front- und Seitenscheiben
  • Executive Modelle mit luxuriöser Ausstattung
  • Serienmässig Dieselpartikelfilter und Euro-4-Abgasorm

 Weitere Informationen zum Jaguar Fahrzeugprogramm unter www.jaguar.de

Fahrbericht Jaguar X-Type 2.2 D Executive mit 155 PS

"Luxuriöse Premium-Mittelklasse"

Bei Jaguar beginnt Luxus und Exklusivität jetzt bereits in der Mittelklasse. Mit der neuen Ausstattungsvariante "Executive" und einem stärkeren Dieselmotor steht der X-Type nun auch in der Mittelkasse als Premium-Modell für das unverwechselbare Jaguar-Flair.

Für das Modelljahr 2006 erhält der Jaguar X-Type den gemeinsam mit Ford entwickelten, modernen 2,2 Liter Common-Rail-Turbodiesel, der wie im Ford Mondeo 155 PS / 114 kW leistet. Er löst den 2.0 Liter mit 130 PS. Die neue und leistungsstärkere Selbstzünderversion ist dabei noch sparsamer und emissionsärmer und vermittelt mit seiner Spritzigkeit noch eindrucksvoller die Jaguar-typische Dynamik. Besonders im häufig genutzten mittleren Drehzahlbereich begeistert der neue 2.2 Liter bei ersten Testfahrten mit deutlich mehr Durchzugskraft. Das üppige Drehmoment von 360 Nm liegt bereits bei 1800 U/Min an und lässt sich sogar, dank kurzzeitiger Ladedruckerhöhung, bis auf 400 Nm steigern. Zahlreiche konstruktive Maßnahmen beim neuen 2,2 Liter Vierzylinder sorgen für enorme Laufruhe und einen hohen Grad an Kultiviertheit.

Hochpräzise gefertigte und besonders leicht gesinterte Schmiedepleuel sowie eine aufwendige Dämmung des Motorraums tragen dazu bei, dass der neue Diesel während der Fahrt kaum von einem Benziner zu unterscheiden ist. Jaguar hat sicherlich gut daran getan, bei der Entwicklung auf diese Attribute besonderen Wert zu legen und nicht nur eine wirtschaftliche Dieselalternative anzubieten.



Ebenfalls neu ist das eng gestufte Sechsgang-Getriebe, das gut auf die Leistungsentfaltung des 2,2 Liter Motors abgestimmt ist und sich leicht und präzise schalten lässt. Zusammen mit den 25 mehr-PS erreicht die X-Type Limousine deutlich bessere Fahrleistungen als das Vorgängermodell. Für den Sprint von 0 auf 100 km/h vergehen so nur 8,9 Sekunden, während die Höchstgeschwindigkeit mit 220 km/h von Jaguar angegeben wird. Das sind fast 20 km/h mehr als beim alten 2,0 Liter Motor. Dazu kommt ein spürbarer Leistungszuwachs im mittleren Drehzahlbereich, der auch eine schaltfaule Fahrweise ermöglicht. Der neue 2,2 Liter Turbo-Diesel fühlt sich auch im höheren Drehzahlbereich wohl, was ihn aber nicht durstiger machen. So gibt Jaguar einen Durchschnittsverbrauch von rund 6 Litern auf 100 km an. Sehr erfreulich, dass der neue 2,2 L nicht nur die Euro-4-Abgasnorm erfüllt, sondern auch serienmässig über eine Dieselpartikelfilter verfügt. Beides konnte der 2,0 Liter Vorgänger nicht vorweisen.

Bei den ersten Testfahrten im schönen Bückeburger-Umland konnten wir bereits erste positive Fahreindrücke sammeln. Der neue 2,2 Liter Turbo-Diesel läuft geschmeidig ruhig und wartet mit ordentlich Temperament auf. Die gegenüber dem Vorgängermodell noch einmal deutlich bessere Geräuschdämmung sorgt für einen hohen Grad an Kultiviertheit und Fahrkomfort und unterstreicht den Anspruch von Jaguar, auch in dieser Klasse eine führende Position in Sachen Komfort und Luxus einzunehmen.

So beschränken sich die Neuerungen für 2006 beim X-Type auch nicht nur auf den 2,2 Liter Turbo-Diesel-Motor, sondern auch auf die Ausstattung. "Executive", so nennt sich das neue Standardangebot für den X-Type, dass mit viel Chrom, Leder und Holz unverkennbar Luxus symbolisieren soll und damit die einzigartige Position des Jaguar X-Type im Premiumsegment der Mittelklasse untermauert. So gehören bei der Executive-Ausführung zum Beispiel Sapelli-Mahagoni-Edelholzpaneele für Armaturentafel und Türeinlagen, ein Leder-Holz-Lenkrad - ebenfalls in Sapelli-Mahagoni -, Velours-Teppiche, feinstes Nappaleder für die Sitze sowie eine Klimaautomatik und zweistufig beheizbare Frontsitze zur Serienausstattung. Äußerlich macht der luxuriöse X-Type mit viel Chrom auf sich aufmerksam, wie zum Beispiel mit in Chrom gehaltenen Aussenspiegelkappen.

Der Einstieg in die Mittelklasse bei Jaguar beginnt mit der preisgünstigeren Classic-Ausführung. Dynamik, Kultiviertheit und luxuriöse Ausstattung gehörten schon immer zum besonderen Jaguar-Flair. Äusserlich bietet der X-Type für das Modelljahr 2006 mehr Chrom. Auffällig sind die neuen Aussenspiegelabdeckungen in Chrom. Im Innenraum sorgen edle Hölzer und feines Leder für ein exklusives Ambiente. Neu beim X-Type: Das sehr präziese zu schaltende, eng gestufte Sechsgang-Getriebe.

Technischen Daten Jaguar X-Type 2.2 D
Motor 4-Zylinder 2,2 Liter Common-Rail Diesel
Leistung 155 PS / 114 kW bei 3500 U/Min.
Max. Drehmoment 360 Nm bei 1800 U/Min
Verbrauch (kombiniert) 6.0 Liter Diesel
Abgasnorm Euro-4 mit Dieselpartikelfilter
Beschleunigung 0 - 100 km/h in 8,9 sec
Höchstgeschwindigkeit 220 km/h

Der Jaguar X-Type 2.2 D und der X-Type Estate kommen im September 2005 zu den Händlern. Die Preise beginnen bei 28.900 Euro für den X-Type Classic. Der X-Type Executive beginnt bei 34.100 Euro. Die entsprechenden Ausführungen beim Estate liegen bei 30.800 Euro bzw. 35.900 Euro.

  • Laufruhiger und leistungsstarker 2,2 Liter-Turbodiesel
  • Euro-4-Abgasnorm und Dieselpartikelfilter serienmässig
  • Neues Sechsgang-Schaltgetriebe
  • Luxuriöse "Executive" Ausstattung

Fahrbericht Jaguar X-Type Estate 2.2D mit 155 PS

Eleganter Lifestyle-Kombi mit Stil und Persönlichkeit

Um es gleich vorweg zunehmen, Jaguar baut keine Kombis. Bei dem X-Type mit der großen Heckklappe handelt es sich um einen Estate. Und der ist bei Jaguar nicht mit dem profanen Begriff „Kombi“ gleichzusetzen.

Rein pragmatische Überlegungen standen bei der Entwicklung des Estate auch nicht im Vordergrund. Die elegant-extrovertierte Interpretation des Kombi-Themas setzt bei Jaguar mehr auf optische Reize als auf optimale Raumökonomie. Was nicht bedeutet, das es dem Estate an Platz mangelt. Dem Premiumanspruch der Marke verpflichtend, will der Estate kein Transportmittel für den Handwerker sein, sondern vielmehr ein schickes Lifestyle-Fahrzeug mit hohem Nutzwert. So finden sich im Heck eher die Golfbags oder zwei englische Jagdhunde wieder.

Emotionen spielen bei der Entscheidung für den Estate sicherlich eine größere Rolle als bei einem BMW Touring oder einem Mercedes T-Modell.
Die elegante Linienführung der Karosserie, mit dem klassischen Jaguar Gesicht und dem rundlichen Heck, hebt sich angenehm aus der breiten Masse der Kombimodelle hervor. Keine Frage, der Estate besitzt Persönlichkeit. Und so ist es nicht verwunderlich, das der kleine Jaguar auf der Straße immer wieder die Blicke auf sich zieht.

Mit viel Chrom stellt er stolz seine britische Herkunft zur Schau. Die Zeiten, in denen Jaguar immer mit mangelnder Qualität in Verbindung gebracht wurde, sind endgültig vorbei! Der Estate unterstreicht dies nicht nur mit einer sehr guten Verarbeitung sondern auch hochwertigen Materialien. So ist der komplette Laderaum mit feinem Teppich ausgeschlagen und die Sitze sind mit softigem Leder bezogen.

Mit einem Fassungsvermögen von 445 Litern im Heck, rangiert der Estate in dieser Disziplin zwar nicht an der Spitze seiner Mitbewerber, bietet damit aber immer noch ausreichend Platz für das Gepäck. Außerdem lässt sich die Rücksitzlehne mit einfachen Handgriffen umklappen und vergrößert dadurch das Ladevolumen, auf einer fast ebenen Fläche, auf 1415 Liter. Das reicht auch für sperrige Gegenstände wie ein Mountainbike aus. Ein Vorteil: Die Kopfstützen müssen dazu nicht extra demontiert werden. An zusätzlichem Stauraum mangelt es auch nicht. Unter dem Kofferraumboden gibt es oberhalb des Notrades diverse Fächer für Kleinkrams sowie eine nützliche 12-Volt Steckdose. Zur sicheren Befestigung des Gepäcks gehören außerdem vier Verzurrösen und ein Trennetz, das im Dachhimmel eingehakt werden kann. Sehr praktische zum Beladen ist auch die separat öffnende Heckscheibe. Die Heckklappe schwingt weit nach oben, sodss auch Personen mit 180 cm Körpergrösse gefahrlos darunter stehen können. Durch die gerade verlaufende Dachlinie des Estate profitieren nicht nur die hinteren Insassen an Kopffreiheit, sondern auch der Laderaum für eine optimale Nutzung.

Das der Estate nicht zu den Raumwundern seiner Klasse gehört wird besonders im Fond deutlich. Die Bewegungsfreiheit für die hinteren Passagiere fällt nicht besonders üppig aus. Die Rücksitzlehne ist recht steil und die Sitzflächen könnten etwas mehr Oberschenkelauflage bieten. Trotzdem reicht das Platzangebot aber für zwei Erwachsene auch bei längeren Reisen.

Die mit feinem Leder bezogenen Vordersitze bieten dagegen einen exzellenten Sitzkomfort. Auch auf langen Strecken. Empfehlenswert ist die elektrische 10fach Verstellung für den Fahrersitz, die eine leichte Einstellung der optimalen Sitzposition ermöglicht.

Der Innenraum zeigt sich im gewohnten Jaguar-Stil mit viel Holz und Leder. Das Armaturenbrett ist klassisch und das gediegene Ambiente "very british". Gut ablesbare Instrumente und ergonomisch angeordnete Schalter und Tasten sorgen für eine narrensichere Bedienung. In der Mittelkonsole befindet sich der 6,5 Zoll Touchscreen- Bildschirm für das Navigationsgerät, mit dem man sich auch ohne vorheriges studieren der Gebrauchsanleitung schnell zurecht findet. Die Routenführung ist gut und sehr übersichtlich, allerdings fehlt das so wichtige TMC, zur Stauvorhersage, bei dem von Jaguar angebotenen Navisystems.

Und im Stau zu stehen wäre mit dem Estate wirklich schade. Der neue 2,2 Liter Turbodiesel bietet nämlich reichlich Fahrvergnügen. 155 PS leistet der Common Rail Diesel mit Partikelfilter und begeistert mit seiner Spritzigkeit und hohen Laufruhe. Bereits im unteren Drehzahlbereich legt der Motor ordentlich zu. Von Dieseltypischer Anfahrschwäche keine Für den Sprint auf 100 km/h vergehen nur 9,3 Sekunden. Mit 215 km/h Höchstgeschwindigkeit ist der Estate 2.2D deutlich schneller als sein 130 PS starker Vorgänger (198 km/h).

Gut auf die Leistungsentfaltung des 2,2 Liter Motors abgestimmt, zeigt sich das neue 6-Gang-Getriebe. Mit seinen kurzen Schaltwegen lässt es sich leicht und exakt schalten. Ob im Stadtverkehr oder bei hohem Tempo auf der Autobahn, der elastische 2,2 Liter Motor bleibt akustisch immer dezent im Hintergrund und passt damit besonders gut zur Fahrkultur des Jaguars.

Trotz des temperamentvollen Antriebs ist der Estate mehr zum komfortablen Reisen als auf Sportlichkeit ausgelegt. Zwar wurde das Fahrwerk gegenüber der Limousine etwas straffer abgestimmt, vorrangig ist es aber die wiegende Geschmeidigkeit die das Fahrerlebnis im kleinen Jaguar ausmacht. Einzig das mitunter polternde Abrollverhalten bei Querfugen oder Strassenunebenheiten mindert den Komfort. Die Lenkung arbeitet präzise aber nicht so direkt, wie es für eine sehr sportliche Gangart nötig wäre. Auf schnellen Kurvenabschnitten wirkt der Estate daher auch vergleichsweise behäbig. Das mindert aber nicht, das ansonsten sehr gute Handling und neutrale Fahrverhalten.

Bleibt noch das Thema Verbrauch. In unserem Test begnügte sich der Diesel mit durchschnittlich 7,9 Litern. Ein guter Wert, für ein Fahrzeug, das mit seinem kraftvollen Turbodiesel auch zu zügiger Fahrweise animierte. 10/2005

Technische Daten Jaguar X-Type Estate 2.2 D
Motor 4-Zylinder 16V, 2198 ccm
Leistung 155 PS bei 3500 U/Min
Drehmoment 360 Nm bei 1800 U/Min
Höchstgeschwindigkeit 215 km/h
Beschleunigung 0 -100 km/h 9,3 Sekunden
Verbrauch Durchschnittsverbrauch 7,9 Liter Diesel
Abmessungen Länge/Breite/Höhe 4716/1789/1441 mm
Leergewicht / Zuladung 1575 kg / 475 Kg
Ladevolumen 445 Liter / 1415 Liter (umgeklappte Rückb.)
Getriebe  6-Gang Schaltgetriebe
Tankinhalt 61,5 Liter
Preis ab 28.900.- Euro

Fazit: Mit dem X-Type Estate 2.2 D bietet Jaguar eine besondere Alternative zu den vielen allerwelts Kombis. Der Estate besitzt nicht nur eine aufregend schöne Optik sondern auch hohe innere Werte. Verarbeitung und Qualität sind ausgezeichnet, das Ambiente wirkt hochwertig und edel und mit bis zu 1415 Litern Ladevolumen ausreichend Platz. Mit dem neuen 2.2 Liter Common Rail Turbodiesel ist der kleine Jaguar bestens motorisiert. Der 155 PS starke Motor ist kraftvoll, laufruhig und sparsam. Ein Fahrzeug mit Persönlichkeit und Stil.

 

 

Fahrbericht Limitierte Sonderserie Jaguar Coupé XK 3.5 V8

Auch mit 258 PS eine echte Raubkatze

Jaguar hat mit dem 258 PS starken XK Einstiegsmodell eine neue Kundengruppe im Visier, die bisher mit Audi TT oder Mercedes SLK unterwegs gewesen sind. Zum stolzen Preis von 77.900 Euro gibt es nun ein edles Coupé mit einer Serienausstattung die keine Wünsche offen lässt. Das neue XK Sondermodell verbindet die aufregenden Linien der Aluminium-Karosserie mit einem geschmeidigen V8-Triebwerk. Wie sein größeres 4,2 Liter Pendant verspricht auch der kleine V8 gediegene Laufkultur sowie hohe Elastizität und Power.

Dass auch 258 PS durchaus reichen, beweist das neue Basismodell bei den ersten Testfahrten. 335 Nm maximales Drehmoment bei 4.200 U/min., 243 km/h Spitze und ein Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 7,6 Sekunden sind zwar nicht gerade überragende Werte aber für einen eleganten Sportler ausreichend.

Eine echtes Vergnügen ist die sechsstufige Getriebeautomatik aus dem Hause ZF. Bereits der Automatikmodus macht Freude. Doch gerade in der Sportstufe oder bei manueller Gangwahl kommt der sportlich ambitionierte Fahrer erst richtig auf seine Kosten.

Die Ausstattung

Der XK 3.5 steht auf 18 Zoll großen Leichtmetallfelgen im Design „Venus“ und verfügt wie alle Vertreter der XK-Baureihe über eine elektronische Stabilitätskontrolle (DSC) und das ebenfalls elektronisch gesteuerte CATS-Fahrwerk (Computer Active Technology Suspension).

Der Innenraum

Im Innenraum lockt das serienmäßige Luxus-Sport-Paket mit edlem Softgrain-Leder für Sitze, Türen, Armaturentafel und Mittelkonsole. Fahrer- und Beifahrer-Sitz sind 16-fach elektrisch verstellbar und die Sitzheizung ist in drei Stufen variierbar. Aber auch die Park Distance Control, eine Bluetooth-Schnittstelle zum drahtlosen Betrieb eines Handys, ein DVD-Navigationssystem mit 7 Zoll-Touchscreen-Monitor, eine Zwei-Zonen-Klimaautomatik und Paneele aus Walnusswurzelholz gehören zum üppig geschnürten Gesamtpaket. Zusammen mit dem schlüssellosen Zugang bietet das XK Sondermodell einen Ausstattungsumfang wie kaum ein anderer Mitbewerber in der Oberklasse. Xenon-Scheinwerfer werden allerdings nicht angeboten, was bei einem Fahrzeug dieser Klasse unverständlich ist.

Bei einer kompletten Serienausstattung bleibt dem Kunden nur noch die Wahl bei der Lackierung und der Innenraumfarbe. Insgesamt stehen 12 Metallic-Lacke zur Wahl. Beim Interieur kann zwischen einem dunklen „Charcoal“ und einem hellen „Caramel“ Grundton entscheiden werden.

Als 2+2-Sitzer konzipierte Coupés oder Sportwagen sind in den allerseltensten Fällen Raumwunder, was das Platzangebot auf der Rückbank angeht. Auch beim XK gibt es im Fond nur eine Notbestuhlung. dafür bieten die Sportsitze einen exzellenten Komfort und sehr guten Seitenhalt.

Der Motor

Das neue kompakte und leichte Triebwerk ist vom 4,2 Liter V8 abgeleitet und leistet 258 PS mit einem maximalen Drehmoment von 335 Nm bei 4200/min. Wie bei der hubraumstärkeren Variante sorgt auch bei diesem Motor die Ausgeglichenheit des Drehmoment-Verlaufs für einen sportlichen Charakter. Wenn auch nicht ganz so temperamentvoll wie der grosse Saugmotor oder der XKR.

Technische Daten: Jaguar Coupé XK 3.5

Motor V8 Saugmotor
Hubraum 3.555 ccm
Max. Leistung 258 PS / 190 KW bei 6.250 U/min
Max. Drehmoment 335 Nm bei 4.200 U/min
Getriebe 6-Gang-Automatik
Beschleunigung 0 - 100 km/h 7,6 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit 243 km/h
Kombinierter Verbrauch / Tankinhalt 11,3 Liter / 71,1 Liter
Abgasnorm / CO2-Emission Euro 4 / 269 g/km
Länge/Breite/Höhe 4.791/1.893/1.322 mm
Leergewicht / Zuladung 1.720 kg / 315 kg
Kofferraumvolumen 300 Liter
Preis 77.900 Euro

Die Preise

77.900 Euro kostete das 3,5 Liter Sondermodell des XK Coupés. Ein angemessener Preis für einen edlen Sportwagen mit Vollausstattung, viel Geld aber für eine Leistung von nur 258 PS. Der XK 4.2 mit 298 PS kostet dagegen 83.600 Euro und der 416 PS starke XKR sogar 97.500.07/2010

Fazit: „Der kleine XK bietet unterm Strich kaum weniger Fahrspaß als die 4,2 Liter Version. Das gilt auch für den Durchschnittsverbrauch, den Jaguar mit 11,3 Liter Super auf 100 Kilometern angibt“.

  • auf 200 Einheiten limitiertes Sondermodell
  • 3,5 Liter V8 mit 258 PS
  • vorerst nur als Coupé erhältlich
  • Umfangreiche Serienausstattung

 

Fahrbericht: Jaguar XJ6 2.7 V6 Diesel Sovereign im Test

"Sportlich und genügsam"

Mit dem 2,7 Liter Diesel unter der Haube ist die noble Raubkatze auch besonders genügsam. Seit Jaguar im Juli 2005 für seine Oberklassselimousine den 2,7 Liter grossen Selbstzünder mit Bi-Turbo-Aufladung anbietet, hat sich dieser laufruhige, sehr kultivierte und wirtschaftliche Motor zum meistverkauften XJ Modell entwickelt. Nach dem aktuellen Faclift, wird der XJ mit Dieselantrieb nun auch in der exklusiven Langversion "Sovereign" angeboten.

Jaguar hat mit der neusten Überarbeitung dem XJ ein deutlich sportlicheres Gesicht verpasst. Dies fällt vor allem an der Frontpartie auf: Der neue Stossfänger besitzt im unteren Teil nun insgesamt drei Kühllufteinlässe. In den beiden kleineren Schächten an der Aussenseite sind die Nebelscheinwerfer untergebracht. Chromzierstreifen setzen neue Akzente. Dazu kommt ein neuer gestalteter Maschengitterkühlergrill in Chrom mit Raubkatzen-Logo. In den vorderen Radkästen wurden seitliche Entlüftungsschlitze eingesetzt, wie man sie bislang nur vom Sportwagen XK kannte. Diese Kiemen sind jetzt ebenso zu einem festen Bestandteil der neuen XJ Modelle geworden, wie die überarbeiteten Aussenspiegelgehäuse mit integrierten seitlichen Blinkereinheiten. Auf die Chromkappen vom Vorgänger wurde verzichtet. Insgesamt fällt die Verwendung von Chromteilen etwas bescheidener aus, was den sportlichen Charakter der Limousine unterstreicht.

Die Änderungen am Heck fallen im Vergleich zum Bug dezenter aus: Hier frischen ein neuer Stossfänger, eine Spoilerlippe, eine über die gesamte Breite des Kofferraumdeckels gezogene Chromzierleiste mit Jaguar-Schriftzug und geänderte Auspuffblenden die Optik auf. Ansonsten blieb die leicht keilförmig Aluminiumkarosserie mit der geschwungenen Motorhaube und den vier, fast gleich grossen Rundscheinwerfer, unverändert.

Die Langversion Sovereign, die es jetzt erstmals auch im Kombination mit dem Twin-Turbo-Diesel gibt, bietet ein Höchstmass an Komfort für die Fondpassagiere. Durch den 12,5 cm längeren Radstand wächst der Fussraum im Fond um 125, auf luxuriöse 961 Millimeter. Neben dem grosszügigen Platzangebot verfügt unser Testwagen ausserdem über eine elektrisch einstellbare Rücksitzbank mit Verstellmöglichkeit des Beifahrersitzes von hinten und aus den Rückenlehnen der Vordersitze klappbare Picknicktische mit Walnusswurzelholz-Auflagen, die optional nur für den Sovereign angeboten werden.

Komplettiert wird die luxuriöse Ausstattung durch zwei Fondbildschirme mit DVD-Player und JaguarVoice Sprachsteuerung. Das Multimediasystem erlaubt den Fondpassagieren die eigenständige Bedienung der Audio- und Video-Anlage sowie der bordeigenen Telefonsysteme. So kann beispielsweise der Beifahrer eine CD hören, während einer der Fond-Insassen einen Film auf DVD anschaut. Die 165 Millimeter breiten Farbmonitore sind in die Rückwand der vorderen Sitzkopfstützen integriert. Mitgelieferte Kopfhörer sorgen dafür, dass die anderen Passagiere nicht gestört werden. So kommt auf den hinteren Plätzen bei längeren Reisen keine Langeweile auf oder die Büroarbeit bleibt nicht unerledigt.

Vollholzapplikationen am Armaturenbrett, an der Mittelkonsole und an den Türen gehören zur Serienausstattung der luxuriösen Limousine und zeugen, ebenso wie die handvernähten Lederbezüge, von viel Liebe zum Detail. Dazu passt die hübsche Analog-Uhr zwischen den Luftausströmern. Die Vordersitze bieten einen ausgezeichneten Sitzkomfort und lassen sich auf jede Körpergrösse perfekt einstellen. Besonders lobenswert ist die elektrische Verstellmöglichkeit der Sitzflächenlänge. Hinten herrscht ein königliches Raumangebot. Durch den längeren Radstand des Sovereign haben die Passagiere im Fond 12,5 cm mehr Beinfreiheit. Auch gross gewachsene Personen finden hier mehr als ausreichend Platz.

Bereits mit der aufgewerteten Executive Serienausstattung lässt die Oberklasselimousine von Jaguar kaum Wünsche offen. Der XJ verfügt ab Werk u.a. über Klimaautomatik, 16-Wege-Sitzeinstellung für Fahrer und Beifahrer, Sitzheizung, elektrisch verstellbare Pedalerie und Lenksäule, Audiosystem mit 8 Lautsprechern und CD Wechsler, Bluetooth-Schnittstelle, Multifunktionslenkrad, Tripcomputer, 6-Gang-Automatikgetriebe, Luftfederung, adaptive Fahrwerksregelung CATS und 19 Zoll Leichtmetallfelgen. Dazu kommt ein edles Interieur mit Vollholzapplikationen am Armaturenbrett, der Mittelkonsole und an den Türen, sowie feine, handvernähte Lederbezüge. Alles sauber verarbeitet und von höchster Qualität.

Das neue Multimediasystem erlaubt den Fondpassagieren die eigenständige Bedienung der Audio- und Video-Anlage sowie der bordeigenen Telefonsysteme. So kann beispielsweise der Beifahrer eine CD hören, während einer der Fond-Insassen einen Film auf DVD anschaut. Die 165 Millimeter breiten Farb-Monitore sind in die Rückwand der vorderen Sitzkopfstützen integriert. Mitgelieferte Kopfhörer sorgen dafür, dass die anderen Passagiere nicht gestört werden.

Die Kombination aus XJ und Dieselmotor hat sich bereits als sehr gelungen bewiesen. Der moderne 2,7-Liter-V6 ist druckvoll, drehfreudig und bietet ein beachtliches Mass an Kultiviertheit. Von aussen nimmt man kaum war, dass unter der langen Motorhaube ein Diesel seinen Dienst verrichtet. Im Innenraum bleiben die Passagiere selbst bis zur Höchstdrehzahl von dieseltypischen Geräuschen verschont. Der Motor entwickelt einen so sonoren Sound, dass man es kaum glauben kann, mit einem Diesel unterwegs zu sein. Ausserdem überrascht der XJ mit einer beachtlicher Kraftentfaltung. Trotz der verhältnismässig bescheidenen 207 PS schiebt die über 1,7 Tonnen schwere Limousine ordentlich voran. Dafür sorgt unter anderem das üppige Drehmoment von 435 Newtonmetern, das bereits bei 1.900 Umdrehungen zur Verfügung steht.

Der serienmässig mit einem Russpartikelfilter ausgestattete 24Ventiler-Diesel legt schon aus dem Drehzahlkeller raus kräftig los. Die Gasannahme geschieht spontan, sodass Kraft und Durchzug jederzeit abrufbar sind. Das führt dazu, dass man mit dem XJ äusserst gelassen und entspannt unterwegs sein kann - ähnlich wie mit dem XJ 3.5 oder 4.2 V8. Da stört es auch nicht weiter, dass die Fahrleistungen nicht ganz mit der sportlichen Optik des XJ mithalten können. Die Höchstgeschwindigkeit von 222 km/h reicht aber für ein entspanntes und zügiges Reisen auf der Autobahn. Den Sprint auf Tempo 100 erledigt der XJ in 8,2 Sekunden. Und das reicht völlig aus.

Weitere Pluspunkte sammelt der XJ 2,7 Diesel mit seinem geringen Verbrauch. Trotz eines Leergewichts von über 1,7 Tonnen begnügte sich unser Testwagen mit durchschnittlich 9,1 Liter Diesel. Selbst bei forcierter Autobahnfahrt kletterte der Verbrauch nur selten über die 10 Liter Marke. Mit einer Tankfüllung (85 Liter) sind so locker bis zu 1.000 Kilometer ohne Tankstopp möglich. Ein deutlicher Vorteil gegenüber den leistungsstärkeren und durstigeren Benzinern.

Für die gute Agilität zeigt sich unter anderem auch das Automatikgetriebe verantwortlich. Die 6-Gang-Automatik harmoniert in angenehmer Weise mit dem spritzigen V6-Diesel. Trotz einer winzigen Verzögerung beim Wechsel von Teillast auf Volllast ist die Beschleunigung gleichmässig und ohne Turboloch. Die Gangwechsel gehen zudem sanft und schnell vonstatten. Zur Perfektion fehlt es aber an einer Kleinigkeit: Die Automatik bietet keinen manuellen Modus zum Antippen.

Besonders beeindrucken ist das exzellente Handling des XJ Sovereign, bei dem sich der längere Radstand kaum bemerkbar macht. Mit fast spielerischer Leichtigkeit lässt sich der XJ auch durch schnelle Kurven lenken. Wird der Kurvenradius etwas enger als bei der Einfahrt angedacht, muss nur das Lenkrad weiter rumgedreht werden. Der XJ schmiegt sich dann selbst bei hoher Geschwindigkeit elegant und unproblematisch in enge Radien ein - ohne Reifenquietschen oder Unter- oder Übersteuern. Vorder- wie Hinterwagen folgen den Richtungsbefehlen der sehr exakten und verbindlichen Lenkung in souveräner Weise. Sollte es doch mal etwas eng werden, sorgen ESP und gut dosierbare ABS-Bremsen für zusätzliche Sicherheitsreserven. Dank des Heckantriebs sind zudem keine negativen Reaktionen wie Traktionsprobleme oder Zerren an der Lenkung zu spüren. Beeindruckend ist dabei auch wie die Luftfederung des XJ arbeitet. Sie bietet ein Höchstmass an Komfort und ist bei sportlicher Gangart straff genug um die Limousine sicher auf der Strasse zu halten. Unterstützt wird das gute Handling durch die adaptive Fahrwerksregelung CATS und die serienmässige 19 Zoll Bereifung.

Jaguar bietet dem XJ Kunden den neuen "Royal Service" an, der drei Jahre Garantie, bzw. 100.000 Kilometer. In dieser Zeit sind sämtliche Wartungs- und Inspektionsarbeiten im Kaufpreis inbegriffen. Auch Verschleissteile werden in dieser Zeit ebenfalls kostenlos ausgetauscht - abgesehen von der Bereifung. Der Wagen wird ausserdem beim Kunden zu Hause abgeholt und nach dem Service, frisch gewaschen, wieder zurückgebracht. Mit dem überarbeiteten Modell wurden auch die Preise neu sortiert. Einstiegsmodell in die Oberklasse der Briten ist der XJ6 2.7 V6 Diesel Executive mit 69.600 Euro. Mit dem Preis ist allerdings auch der Ausstattungsumfang gestiegen. In der exklusiven Langversion Sovereign beginnt der Preis mit dem Diesel-Modell bei 71.900 Euro. Das Top-Modell bleibt der XJR V8 Kompressor mit 96.600 Euro.08/2007

Technische Daten Testwagen: Jaguar XJ6 2.7 V6 Diesel Sovereign
Motor V6 Zylinder mit Bi-Turbo-Aufladung
Hubraum 2.720 ccm
Max. Leistung 207 PS / 152 KW bei 4.000 U/min
Max. Drehmoment 435 Nm bei 1.900 U/min
Getriebe 6-Gang-Automatik
Beschleunigung 0 - 100 km/h 8,2 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit 222 km/h
Kombinierter Verbrauch / Tankinhalt 9,1 Liter / 85 Liter
Abgasnorm / CO2-Emission Euro 4 / 214 g/km
Länge/Breite/Höhe 5.216/1.898/1.463 mm
Leergewicht / Zuladung 1.733 kg / 573 kg
Kofferraumvolumen 470 Liter
Preise ab 71.900 Euro Sovereign (69.900 Euro Executive)

Fazit: „Der neue XJ6 2.7 Diesel kombiniert Luxus mit einer sportiven Note und besonderer Genügsamkeit. Der Selbstzünder ist auch im Sovereign sparsam, kultiviert und durchzugsstark zugleich. Das passt gut zum neuen sportlichen Erscheinungsbild der Limousine. Ausstattung und Ambiente sind luxuriös und lassen kaum Wünsche offen. Die Luftfederung bietet eine gelungene Kombination aus Komfort und Sportlichkeit. Dazu kommt ein ausgezeichnet Handling und sichere Fahreigenschaften. Auch wenn nicht alle Details mit Perfektion glänzen, so macht dies gerade den besonderen Charm und Reiz der edlen Limousine aus“.

  • Langversion Sovereign jetzt auch in Kombination mit Dieselmotor
  • Sportlicheres Design mit modifizierter Front- und Heckpartie
  • Seitliche Lüftungsschlitze wie bei XK Modellen
  • Langer Radstand mit Sovereign Ausführung auch für XJ 2.7 V6 Diesel
  • Neue Vordersitze mit optionaler Kühlfunktion
  • Neu gestylte 19 Zoll Aluräder und drei neue Aussenlackierungen
  • Neuer "Royal Service" mit drei Jahren Garantie und kostenlosen Inspektionen

Weitere Informationen zum Jaguar Fahrzeugprogramm unter www.jaguar.de

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