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Fahrbericht SsangYong Kyron 200 Xdis 4WD

"Kompakt-SUV aus Korea"

Mit dem neuen Kyron bietet der koreanische Automobilhersteller SsangYong einen sensationell günstigen Geländewagen für den Europäischen Markt. Der Kyron tritt hierzulande nicht nur gegen seine asiatischen Mitbewerber an, sondern schielt auch in Richtung Mercedes M-Klasse oder BMW X5. Aufgrund eines außergewöhnlich guten Preis-Leistungsverhältnisses, besteht dazu auch berechtigte Hoffnung, auch in diesem Revier den einen oder anderen Kunden fangen zu können.

Eigenständiges Karosserie-Design

Beim Design des Kyron wurde Mut bewiesen. Die Optik lebt von vielen verschiedenen Designelementen, die aber ein gefälliges Gesamtbild ergeben. Besonders ansprechend und dynamisch wirkt der Kyron in der Seitenansicht, mit einer von vorne nach hinten aufsteigenden Linienführung. Die Frontpartie, mit den schmal zulaufenden Scheinwerfern und dem flachen Kühlergrill, lässt eher amerikanische Gene vermuten, wirkt aber gefällig und sorgt im Rückspiegel für eine respektvolle Erscheinung. Am bulligen Heck fallen besonders die tief liegenden, wappenartigen Rückleuchten ins Auge. Im Straßenverkehr hebt sich der Kyron mit seinem eigenständigen Karosserie-Design deutlich von anderen Geländewagen ab und wirkt trotz seiner stattlichen Abmessungen modern und kompakt.

Mit einer Höhe von 1.755 mm, einer Breite von 1.880 mm und einer Länge von 4,66 Metern liegt er immerhin auf dem gleichen Niveau wie ein BMW X5.
Dank seiner Größe ist auch das Platzangebot im Innenraum gut und bietet selbst groß gewachsenen Passagieren auf allen Plätzen reichlich Kopf- und Kniefreiheit. Einzige Einschränkung gibt es für den Fahrer, der je nach Sitzeinstellung mit dem rechten Knie gegen die Sitzheizungsschalter der Mittelkonsole kommen kann. Wie bei allen Leiterrahmen-SUV weist der Fond eine geringe Fußraumtiefe auf.

Umfangreiche Serienausstattung

Der Innenraum überzeugt nicht nur mit seinem großzügigen Platzangebot, sondern auch mit einer soliden Verarbeitung und wertigen Materialien. Das diese allerdings nicht ganz an die Qualität von Mercedes oder BMW heranreicht, stört in Anbetracht des Preisunterschiedes nicht. Mit der leicht zum Fahrer hin geneigten Mittelkonsole und den zwei kreisrunden Bedieneinheiten links und rechts vom Lenkrad, setzt sich das eigenständige Design des Kyron auch im Innenraum fort, ohne dass Funktionalität oder Erreichbarkeit darunter leiden. Einige Bedienungen bedürfen allerdings einer gewissen Eingewöhnung.

Einzig bei der Kenwood Navi und CD Anlage wünscht man sich eine einfachere Bedienung und eine bessere Übersichtlichkeit. Ansonsten ist der Kyron mit allen notwendigen Extras ausgestattet - und das serienmäßig! Vermissen tut man nur einen Bordcomputer für die Anzeige von möglicher Reichweite oder dem Durchschnittsverbrauch.

In der Top-Ausstattung S, wie bei unserem Testwagen, bieten unter anderem elektrisch einstellbare Ledersitze und ein weiches Lederlenkrad für zusätzlichen Komfort. Fahrer- und Beifahrersitz erlauben auch großen Personen auf längeren Strecken eine bequeme Sitzposition. Räumlich getrennt werden beide von einer breiten Mittelkonsole, die ein Staufach beherbergt und als angenehme Armauflage dient. Dekorleisten in Holz- oder Aluminiumoptik sucht man beim Kyron vergeblich. Trotzdem wirkt das Interieur nicht trist oder langweilig.

Nicht nur die Passagiere finden ein ausreichend großes Platzangebot vor, sondern auch das Gepäck. Bei Bedarf beeindruckt mit bis zu 2.322 Litern Ladevolumen und einer zeitgemäßen Variabilität. Die hintere Sitzbank ist im Verhältnis 60 zu 40 geteilt und lässt sich mit einfachen Handgriffen umlegen. Dabei senkt sich die Beinauflagefläche automatisch mit ab und es entsteht ein leicht aufsteigender Stauraum. Auch an Verzurrösen und Gepäckhaken, zur Sicherung der Ladung wurde gedacht. Zusätzliche Staufächer bieten außerdem Platz für Kleinkrams.

Antrieb - Agil und dynamisch

In Anbetracht eines Leergewichts von über zwei Tonnen und einer nicht sonderlich windschlüpfrigen Form, ist es überraschend, wie agil sich der Kyron mit der nur 2.0 Liter großen, und 141 PS starken, Diesel Maschine bewegen lässt. Sieht man von der Anfahrschwäche auf den ersten Metern einmal ab, kann man für einen Geländewagen recht flott unterwegs sein. Dazu trägt auch die 5-Gang-Automatik bei, deren Gänge 2 bis 4 sich bei Bedarf auch manuell schalten lassen. Der sanft arbeitende Wandler könnte die Gangwechsel allerdings durchaus noch eine Spur spontaner ausführen.

Bei der Beschleunigung von 0 - 100 km/h vergehen knapp über 14 Sekunden und das Drehmoment von 310 Newtonmetern sorgt für ausreichenden Durchzug. Trotzdem kann es auf besonders bergigen Strecken auch vorkommen, dass man die Automatik per Handschaltmodus in eine niedrigere Gangstufe dirigiert, um den Motor auf Touren zu halten.

Der Common-Rail Diesel ist zwar ein rauer Bursche, er drängt sich aber auch bei höherer Drehzahl akustisch nicht störend in den Vordergrund. Die von SsangYong angegebene Höchstgeschwindigkeit von 166 km/h (mit Automatikgetriebe) überschreitet unser Testwagen lässig. Fraglich bleibt nur, wie schnell der Wagen bei der Tachoanzeige von 180 km/h wirklich war.

Insgesamt lassen sich die Fahrleistungen, für ein SUV mit diesem Gewicht, als gut bezeichnen. Der Kyron besitzt damit ausreichend Dynamik und ermöglicht ein stressfreies Fahren auch auf längeren Touren. Das Terrain des Kyron ist allerdings nicht nur auf die Strasse beschränkt. Behände lässt sich 4WD-Version unseres Testwagens bewegt auch im Gelände. Bei der 4x4 Allradvariante kann man per Drehknopf zwischen Zwei- und Vierradantrieb variieren. Außerdem ist über den gleichen eine Getriebereduktion zuschaltbar. Obwohl er kein reinrassiger Geländegänger ist, lässt er sich dennoch gut und sicher auch abseits befestigter Straßen bewegen.

Zusätzlich zu den vielen elektronischen Helfern - neben dem obligatorischen ABS gehören außerdem ASR, EBD, ABD, BAS, ARP (Active Rollover Protection) und sogar eine Bergabfahrkontrolle HDC zur Serienausstattung - sind außerdem noch die steife Leiterrahmenkonstruktion und die großen Räder für den Einsatz im Gelände hilfreich. Dank seiner aufwendigen Fahrwerkskomponenten fallen die Nachteile dieser stabilen Konstruktion beim Kyron nicht übermäßig ins Gewicht. Erstaunlich leichtgängig, präzise und agil lässt er sich denn auch durch Kurven dirigieren und quittiert die Querbeschleunigung mit dezenten Wankbewegungen. Übertreibt man es, und die Bodenhaftung droht abzureißen, hält das Stabilitätsprogramm ESP den Wagen auf Kurs.

Gehört der Kyron auch nicht, wie der BMW X5 oder die Mercedes M-Klasse, zu den Dynamikern der Allrad-Fraktion, so gibt er doch eine gute Figur im Gelände ab. Von Vorteil, für die gelungene Kombination aus Strassen- und Geländetauglichkeit, ist auch sein zuschaltbarer Vierradantrieb.



Vorerst nur Euro 3

Glaubt man, der kleine Dieselmotor und das hohe Leergewicht führen automatisch zu einem höheren Verbrauch, sieht man sich beim Koreaner schon wieder getäuscht. SsangYong gibt für den Durchschnittsverbrauch lediglich 8,4 Liter Diesel auf 100 Kilometer an. Das ist ein Spitzenwert in seinem Segment. Bei unseren Fahrten konnten wir einen Wert von knapp über 9 Litern ermitteln und das, obwohl wir die zügige Gangart bevorzugt haben und mehr im Stadtverkehr als auf der Landstrasse oder Autobahn unterwegs waren.

Ein Wermutstropfen bleibt allerdings beim Kyron: Vorläufig besitzt er nur die Zertifizierung nach Euro 3 Abgasnorm. Erst im Verlauf von 2006 soll der Kyron auch mit Euro 4 Norm angeboten werden. Bis dahin ausgelieferte Fahrzeuge mit Euro 3 sollen mit Hilfe eines Software-Updates später ebenfalls Euro 4 erreichen. Bereits angeboten wird ein Dieselpartikelfilter für Neufahrzeuge.

Umfangreiche Serienausstattung

Einmal umgekehrt: Einer langen Liste der Serienausstattung steht einer kurzen Liste mit Extras gegenüber. Zur Serie gehören beim Kyron 200 Xdi 4WD: 16-Zoll-Alufelgen, Fahrer- und Beifahrer-Airbag, Window-Airbags über die gesamte seitliche Fensterfläche, HDC (Hill Descent Control), ABS, elektronische Bremsverteilung ABD, elektronischer Bremsassistent BAS, Klimaanlage, vier elektrische Fensterheber, elektrisch einstellbare und beheizbare Außenspiegel, Lederlenkrad und Nebelscheinwerfer.

Technische Daten SsangYong Kyron 200 Xdi 4WD Automatikgetriebe
Motor 4 Zylinder Common Rail Turbodiesel
Hubraum 1.998 ccm
Max. Leistung 141 PS / 104 KW bei 4.000 U/min
Max. Drehmoment 310 Nm bei 1.800 - 2.750 U/min
Getriebe 5-Gang-Automatik
Beschleunigung 0 - 100 km/h 14,2 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit 166 km/h
Kombinierter Verbrauch / Tankinhalt 8,4 Liter Diesel / 75 Liter
Abgasnorm Euro 3 mit Dieselpartikelfilter
Länge / Breite / Höhe 4.660 / 1.880 / 1.755 mm
Leergewicht / Zuladung / Dachlast 2.031 kg / 499 kg / 45 kg
Kofferraumvolumen 625 bis 2.322 Liter
Antrieb  Front- mit zuschaltbaren Allradantrieb
Preis ab 23.900 Euro (Frontantrieb)

 

Fazit: Moderner Geländewagen mit guter Ausstattung für wenig Geld
In der Summe seiner Eigenschaften kann man den Kyron als echten Preishammer bezeichnen. Nur 23.900 Euro kostet die 2WD-Version und 26.900 Euro die Allradvariante, beide mit Dieselmotor. Kein anderer Mitbewerber bietet einen derart großen Diesel-SUV für so wenig Geld an.Und dabei beeindruckt der Kyron auch noch mit respektabler Qualität, moderner Technik, geringem Spritverbrauch und einer umfangreichen Serienausstattung. Auch bei der aktiven und passiven Sicherheit ist er gut bestückt und das großzügige Platzangebot lässt keine Wünsche offen. Mit seinen ausgewogenen Fahreigenschaften fühlt man sich im Gelände genauso wohl wie im Stadtverkehr. Das er nicht in allen Dingen perfekt ist, verzeiht man ihm da gerne.

 

Fahrbericht SsangYong Rexton RX 270 XVT mit 186 PS

Grosse „M“- Klasse aus Korea

Mit dem neuen RX 270 XVT hat der koreanische Automobilhersteller SsangYong seine Rexton-Palette um eine kraftvollere Motorvariante erweitert. Die Bezeichnung "XVT" leitet sich aus "extra leistungsfähiger Lader mit Variabler Turbinengeometrie" ab und weist damit auf die Leistungskur, die dem 2,7 Liter 5-Zylinder Common-Rail Diesel unterzogen wurde hin. So verfügt das Spitzenmodell jetzt über 186 PS und 402 Newtonmetern Drehmoment (gegenüber 163 PS und 345 Nm beim 270 Xdi). Das verspricht nicht nur bessere Fahrleistungen sondern auch eine entspanntere Fahrweise auf der Straße und im Gelände sowie beim Hängerbetrieb. Unterstützt wird die Leistungsabgabe durch das neue Allradsystem (AWD), das die Kraft konstant auf alle vier Räder (40% vorne, 60% hinten) verteilt.

Das Karosserie-Design

Die neuste Rexton Generation wurde im Sommer 2006 überarbeitet und fällt bereits auf den ersten Blick positiv ins Auge. Die Front wurde stärker konturiert, der Kühlergrill markanter und die Scheinwerfer setzen sich deutlicher ab. Die Linienführung des neuen Rexton wirkt stringenter und entspricht jetzt mehr dem europäischen Automobilgeschmack.
Ein Grund für das gelungene Karosseriedesign ist sicherlich, dass es zusammen mit der italienischen Designschmiede Giugaro für den europäischen Markt weiterentwickelt wurde. Auch wenn die Ähnlichkeit zur alten M-Klasse von Mercedes gross ist, bleibt SsangYong aber nach wie vor als koreanisches Produkt zu erkennen.
Mit 4,70 Meter Länge und einer Höhe von 183 Zentimetern, bei gleichzeitig 1,87 Meter Breite ist der Rexton eine imposante Erscheinung und wirkt trotz seiner runden Karosserielinien und den wuchtigen Kunststoff-Stoßfängern wie ein ausgewachsener Geländewagen. Die von uns getestete, stärkste Rexton Version, RX 270 XVT, unterscheidet sich äusserlich nur durch einen kleinen Schriftzug an den Seiten von seinen schwächeren Xdi Brüdern.

Im Vergleich zu seinem Vorgänger sind beim aktuellen Modell die bogenförmigen Frontscheinwerfer etwas üppiger dimensioniert und geben zusammen mit dem neuen, selbstbewussten Kühlergrill und der konturierten Motorhaube eine gelungenes Gesamtbild ab. Leider werden auch weiterhin keine Xenon-Scheinwerfer von SsangYong angeboten.

Der Innenraum

Mit dem Facelift zum Sommer 2006 wurde auch der Innenraum des Rexton leicht überarbeitet. Der Einstieg in den Rexton ist bequem. Die Türen öffnen weit, die hohen Sitze erfordern keine Kletterkünste und bieten auch gross gewachsenen Personen ausreichend Platz. Mit Hilfe der elektrischen Verstellung lässt sich schnell die optimale Sitzposition finden. Das Lederlenkrad mit seinen neuen Bedientasten für Radio und CD liegt gut in der Hand, lässt sich aber nur in der Höhe verstellen. Bequem, straff und ordentlich konturiert bieten die Ledersitze für einen SUV ausreichenden Seitenhalt und auch auf längeren Strecken einen guten Sitzkomfort.

Im Fond finden die Passagiere auf der asymmetrisch geteilten Rückbank ein gewohnt üppiges Platzangebot. Allerdings ist der Mittelplatz für einen Erwachsenen etwas eng und eher als Notsitz geeignet. Optional lässt sich der Rexton auch nach wie vor als Siebensitzer mit einer dritten Sitzreihe bestellen.

Die Materialien wirken hochwertig und die Verarbeitung ist ordentlich. Egal auf welchem Untergrund wir unterwegs gewesen sind, der Rexton erwies sich als absolut klapperfrei. Hat man im Rexton Platz genommen fühlt man sich sofort wohl. Alles liegt gut im Blick und die Instrumente und Schalter sind leicht abzulesen und zu erreichen. Auch die neu gestaltete Mittelkonsole und die Bedienknöpfe für das Soundsystem am Lenkrad tragen ihren Teil dazu bei. Als Besonderheit besitzt der XVT im Vergleich zu der Xdi Version eine jadegrüne LED-Tachoanzeige.

Zur umfangreichen Serienausstattung gehören die gleichen Features wie bei der Xdi s-Version: Klimaautomatik, elektrisch verstellbare Ledersitze mit Memory-Funktion und Sitzheizung vorne, ESP-Sicherheitspaket, 18 Zoll Leichtmetallfelgen, Tempomat und vieles mehr. Zusätzlich verfügt das Top-Modell über abgedunkelte Seitenscheiben ab der B-Säule und Heckscheibe, eine geschwindigkeits-abhängige Servolenkung, Scheibenwischer mit Regensensor, Lichtsensor und Wärmeschutzglas in der Windschutzscheibe. Die elektrischen Aussenspiegel neigen sich beim Einlegen des Rückwärtsgangs zum Anvisieren der Bordsteinkanten nach unten und erleichtern dadurch das Einparken. Trotz seiner Abmessungen und einer Länge von über 4,70 Meter, lässt sich der SUV erstaunlich gut einparken.

Der Laderaum

Neben dem üppigen Platzangebot für die Passagiere bietet der Rexton auch bei der Beladung umfangreiche Möglichkeiten. Das Kofferraumvolumen liegt je nach Stellung der 40:60 teilbaren Rückbank zwischen 935 und 1.524 Litern. Mit ein paar einfachen Handgriffen lässt sich die Rückbank auch komplett umlegen, sodass eine ebene Ladefläche entsteht. Sehr praktisch: Die hinteren Kopfstützen müssen dazu nicht entfernt werden.
Doch der Rexton beeindruckt nicht nur mit seinem Laderaumvolumen und den zahlreichen Ablagemöglichkeiten sondern auch mit einer maximalen Zuladung von über 700 Kg. Damit lassen sich problemlos 4 Personen mit ihrem Gepäck für eine längere Urlaubsreise transportieren. Dazu kommt, dass der Rexton bis zu 3,5 Tonnen (ungebremst) an den Haken nehmen kann, wenn man sich für die optionale Anhängerkupplung entscheidet. In der Kombination mit dem permanenten Allradantrieb und dem starken 5-Zylinder Turbodiesel, ist der koreanische SUV damit ein idealer Wegbegleiter für Reiter, Segler oder Camper. Die Heckklappe schwingt so hoch, dass auch Personen mit 1,90 Meter Stehhöhe sich nicht den Kopf stossen.

Das Automatikgetriebe

Die beim XVT serienmässige Fünfstufen-Automatik mit manuellem Schaltmodus schaltet weich und nicht zu hektisch und harmoniert gut mit dem Selbstzünder. Die "T-Tronic" genannte Automatik lässt sich ausserdem manuell über Schalttasten am Lenkrad ansteuern, reagiert aber ansonsten variabel und "intelligent" beim Betätigen des Gaspedals. Wird der Fuss spontan vom Gaspedal genommen, hält sie den aktuellen Gang, um die Bremswirkung des Motors zu nutzen - im Gegensatz zu einer konventionellen Automatik, die in diesem Fall hoch schalten würde. Als adaptive Automatik werden zudem die Schaltzeitpunkte dem Charakter des Fahrers angepasst.

Der Motor

Bereits die Motorvariante 270 Xdi mit 163 PS bietet satte 345 Newtonmeter. Durch die Überarbeitung des von Mercedes stammenden 5-Zylinders Common Rail Turbodiesels erreicht der neue XVT ein maximales Drehmoment von 402 Newtonmeter, das im breiten Drehzahlbereich zwischen 1.600 und 3.000 U/min zur Verfügung steht. Entsprechend des Leistungszuwachses verbesserten sich Fahrleistungen: Für den Sprint von 0 auf 100 km/h vergehen nur 11,6 Sekunden (gegenüber 13,2 Sekunden bei der 163 PS Version) und auf der Autobahn wird eine Höchstgeschwindigkeit von 181 km/h (gegenüber 177 km/h) erreicht In der Praxis beeindruckt aber noch mehr die Leichtigkeit, mit der der 5-Zylinder mit den über zwei Tonnen Fahrzeuggewicht fertig wird. Er gehört zwar nicht zu den leisesten Vertretern seiner Art, besitzt aber genügend Fahrkultur für ein entspanntes Reisen. Damit empfiehlt sich der koreanische Edel-Offroader genauso für zügige Autobahnfahrten wie für die Ausflüge durch schwieriges Terrain.



Eine Besonderheit ist die Motoraufhängung, deren Steifigkeit in Abhängigkeit zur Fahrzeuggeschwindigkeit elektronisch angepasst wird. Zudem ist die Ölwanne zwischen den Vorderachssegmenten eingebaut. Dadurch wurde eine tiefere Einbaulage ermöglicht und der Schwerpunkt des Motors weiter nach unten verlagert. Das Resultat ist ein verbessertes Handling, besonders in Kurven oder im Gelände.

Trotz der Leistungssteigerung fällt der Kraftstoffverbrauch beim XVT niedriger aus als beim PS-schwächeren Xdi Modell. Den von SsangYong angegebene Durchschnittsverbrauch von 9,2 Litern konnten wir zwar nicht erreichen, aber der von uns erzielte Wert von 10,1 Liter Diesel im Schnitt ist auch respektabel. Vor allem im Stadtverkehr ist der 5-Zylinder, mit einem Verbrauch von 12,2 Litern, deutlich bescheidener geworden. Leider haben die Koreaner dem Rexton noch immer nicht eine Durchschnittsverbrauchanzeige spendiert. Dank einer elektronisch geregelten Abgasrückführung und einem Keramikstufenkatalysator erfüllt der überarbeitete Common Rail 5-Zylinder-Diesel jetzt auch die Euro 4-Abgasnorm. Ein Russpartikelfilter wird allerdings auch gegen Aufpreis nicht angeboten.

Technische Daten: SsangYong Rexton RX 270 XVT
Motor 5-Zylinder-Reihen Turbodieselmotor
Hubraum 2.696 ccm
Max. Leistung 186 PS / 137 KW bei 4.000 U/min
Max. Drehmoment 402 Nm bei 1.600 - 3.000 U/min
Antrieb permanenter Allradantrieb
Getriebe 5-Stufen Automatikgetriebe
Beschleunigung 0 - 100 km/h 11,6 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit 181 km/h
Kombinierter Verbrauch / Tankinhalt 10,1 Liter Diesel im Test / 78 Liter
Abgasnorm / CO2-Emission Euro 4 / 233 g/km
Länge / Breite / Höhe 4720/1870/1830 mm
Leergewicht / Zuladung 2099 kg / 706 kg
Kofferraumvolumen 935 - 1.524 Liter
Fahrwerk Einzelradaufhängung vorne u. hinten
Anhängelast 750 kg (gebremst)/ 3500 kg (ungebremst)
Preis ab 39.960 Euro (270 xdi ab 32.315 Euro)

Das Fahrwerk

Der Rexton XVT besitzt eine neue Hinterachse mit achtfach gelagerter Einzelradaufhängung die zusammen mit der Doppelquerlenker-Vorderachse für spürbar mehr Fahrpräzision und höheren Komfort sorgt. So ist die Federung des Rexton komfortabel aber nicht schwammig. Dank der geschwindigkeitsabhängigen Servolenkung ist der Geradeauslauf ohne Fehl und Tadel.

So lange es nicht zu kurvig wird, lässt sich der zwei Tonnen schwere SUV auf befestigten Straßen recht flott bewegen. Man sollte es aber nicht übertreiben. Je nach Einfahrtgeschwindigkeit kann das in weiteren Kurven zum Wanken und in engeren Kurven bis zu einem heftigen Schaukeln führen. Das serienmässige ESP verhindert dann Schlimmeres. Schnelle Kurvenfahrten und eine sportliche Gangart entsprechen aber auch nicht dem SUV-Konzept. Die Lenkung dürfte ein wenig gefühlvoller sein und die Bremsen etwas kräftiger zupacken. Ansonsten muss man dem Rexton ein durchweg gutmütiges Fahrverhalten bescheinigen.

Der Allradantrieb

Neu im XVT ist der permanente Allradantrieb AWD, der die Antriebskraft ständig im Verhältnis 40:60 auf Vorder- und Hinterachse verteilt. Beginnt ein Rad durchzudrehen, wird es durch das serienmässige ESP abgebremst. Dadurch wird seine Kraft auf die anderen Räder mit mehr Bodenhaftung geleitet. Das führt nicht nur zu Vorteilen auf nassen oder rutschigen Strassen, sondern verhilft dem Rexton auch zu guten Fahreigenschaften im leichten bis mittleren Gelände. Mit einer Bodenfreiheit von 200 Millimetern und einem Böschungswinkel von 25 Grad vorne und hinten überzeugte der XVT auch im Off-Road Einsatz. Unterstützt wird man dabei von weiteren technischen Fahrhilfen, wie dem serienmässigen Überschlagsschutz ARP (Active Rollover Protection), einer Bergabfahrtskontrolle HDC (Hill Descent Control) und einem Bremsassistenten BAS (Brems Assistenz System).

Die Preise

Die Leistungssteigerung und der Zusatzkomfort des Rexton RX 270 XVT schlagen sich deutlich auf den Endpreis nieder - 39.960 Euro kostet das Topmodell. Dafür ist die Serienausstattung aber auch fast komplett. Optional werden nur noch ein elektrisches Glas-Schiebe-Hubdach (920 Euro), Metallic Lackierung (460 Euro), Zusatzbank 7-Sitzer (690), Seitenbeplankung (770 Euro), CD-Radio 2 DIN (510 Euro) und eine Anhängerkupplung angeboten. Die Xdi Schaltvariante ist für 35.800 Euro zu haben, für den Xdi mit Automatikgetriebe verlangt SsangYong 32.315 Euro. 06/2007

Fazit: „Der SsangYong Rexton RX 270 XVT ist eine Empfehlung für alle, die einen geräumigen SUV suchen, der auf der Strasse wie im Gelände eine gute Figur macht. Die stattliche Erscheinung und das ansprechende Styling heben den Rexton aus der Masse der Offroader heraus. Die 186 PS verhelfen zu angemessenen Fahrleistungen bei einem akzeptablen Verbrauch. Der Preis von knapp 40.000 Euro für einen koreanischen SUV ist hoch, aber angesichts der umfangreichen Serienausstattung angemessen“.

  • 2,7 Liter 5-Zylinder Turbodiesel mit 186 PS
  • 402 Newtonmetern Drehmoment
  • Reduzierter Kraftstoffverbrauch
  • Euro 4 Norm
  • Neues Allradsystem AWD
  • 5-Stufen T-Tronic Automatikgetriebe
  • Umfangreiche Serienausstattung
  • Russpartikelfilter nicht verfügbar
  • Mehr Leistung und geringerer Verbrauch

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