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Fahrbericht: Hybrid-Flitzer Honda CR-Z mit kombinierten Benzin- und Elektromotor im Test

"Fahrspaß mit zeitgemäßer Technik"

Er sieht aus, als würde er schon im Stand die Schallmauer durchbrechen. Klein, flach, gedrungen. So kauert der Honda CR-Z auf dem Parkplatz unserer Redaktion. Die Silber schimmernde Metallic-Lackierung verleiht dem nur 4,08 Meter kurzen  aber 1,74 Meter breiten Flachmann  das Aussehen eines Düsenjets mit gestutzten Flügeln. Von außen deutet abgesehen vom kleinen Schriftzug am Heck nichts auf den Hybridantrieb hin. Wenn wir es nicht besser wüssten, würden wir glauben, einen PS-protzenden Boliden vor uns zu haben. Statt dessen warten auf uns eher bescheidene 124 PS, das Ergebnis der Kombination aus Verbrennungsmotor und Batterie. Der neue, 1,5 Liter große Benziner sorgt für den Hauptanteil von 114 PS, der Stromer trägt 14 PS bei. Das die Gesamtleistung nicht 128 PS ergibt liegt daran,  weil sich die Leistungskurven nicht am jeweiligen Höhepunkt treffen. Ein Faktum, das bei allen Hybridfahrzeuge so ist. Der Elektromotor ist nur für die Unterstützung des Verbrenners gedacht. Aus Bremsenergie gewonner Strom läd die Akkus mit Nickel-Metall-Hydrid Technik wieder auf. Rein elektrisch fahren kann der CR-Z aber nicht.

Beim Anblick des sportlichen Coupés werden Erinnerungen an den CR-X aus den 80er Jahren wach. Damals war der CR-X für viele junge Leute die preisgünstige Möglichkeit einen echten Sportwagen zu fahren. Klein, stark und schnell waren die damaligen Attribute des Japaners. Beim neuen CR-Z kommen mit dem Hybrid-Antrieb nun auch modernste Technik dazu.

Der  schnittigen Form des CR-Z, mit flacher Motorhaube und kurzem, hohen Heck mit Sehschlitz in der Heckklappe sieht man nicht an, dass er auf dem Honda Insight basiert. Mit 4,08 Meter Länge ist er deutlich kürzer als der knapp 4,40 Meter lange Insight, und auch der Radstand ist geringer. Der Gewichtsunterschied fällt mit 31 Kilogramm Zugunsten des CR-Z aus, der nur 1.245 Kilogramm auf die Waage bringt. Das verspricht auch mit nur 124 PS für sportliche Fahrleistungen. Ob dem so ist, haben wir in unserem aktuellen Fahrbericht getestet.

Das Platzangebot des 2+2-Sitzer reicht aus für zwei Erwachsene mit Gepäck. Auf den Rücksitzen, sofern man sie als solche überhaupt bezeichnen kann, findet nur noch das kleine Handgepäck oder allenfalls Kinder Platz. Mehr Raum gibt es für das Gepäck: der Kofferraum lässt sich durch einfaches Umklappen der Rückbank von 225 auf 595 Liter vergrößern. Zum Beladen muss aber die hohe Kofferraumkante überwunden werden. Die Materialien und die Verarbeitung sind gut.

Nach vorne ist die Sicht dank weit nach hinten versetzter A-Säulen und stark gekrümmter Frontscheibe hervorragend. Die Sicht nach hinten ist dagegen stark eingeschränkt. Schuld daran ist die Teilung der Heckscheibe. Die Strebe zwischen dem flachen oberen Teil und dem nahezu senkrechten unteren Teil liegt genau im Blickfeld. Nachfolgende Fahrzeuge oder Hindernisse können in diesem Bereich nur schlecht gesehen werden.

Beim Start fällt uns zuerst der Drehzahlmesser auf, der mittig im Blickfeld des Fahrers liegt und eine digitale Geschwindigkeitsanzeige enthält. Das futuristische Cockpit im Stil des Insight enthält viele bunte Lichter und eine große Anzahl von Informationsanzeigen. Um es noch bunter zu machen, leuchtete das Hauptinstrument je nach Betriebsart in Rot, Grün  oder Blau. Besonders bei Nacht eine wahre Farborgie. Die drei Fahrmodi – Sport, Normal und Econ, werden per Schalter, links neben dem Lenkrad  gewählt. Entsprechend der Fahrstufe ändern sich die Farben. Im Sportmodus – der uns den meisten Fahrspass mit dem CR-Z bereitet hat – arbeiten Benzin- und Elektromotor mit voller Leistung zusammen. Die Lenkung wird schwergängiger, was sehr gut zu ihrer Direktheit passt, und die Gasannahme spontaner. Die Anzeigenfarbe wechselt dann auf Rot. In der Stufe "Normal", die zum gemäßigten Dahingleiten taugt, leuchtet das Instrument in Blau. Im Grün illuminierten Econ Modus ist man am umweltfreundlichsten unterwegs. Man hat das Gefühl, das Gaspedal stärker durchdrücken zu müssen, bis der Motor anspricht. Ausserdem wird auch hier die Lenkcharakteristik und der Grad der Unterstützung durch den Elektromotor modifiziert. Eine LCD-Anzeige mit nachempfundenen Pflanzen, zeigt uns an, wie ökologisch wir unterwegs sind.

Beim Ampelstopp schaltet der Motor in jedem Modus ab und springt reibungslos wieder an, sobald man einkuppelt. Der Startvorgang hingegen ist etwas skuril, weil der CR-Z einen Zündschlüssel und einen Start-Knopf besitzt. Zum Losfahren muss zuerst die traditionelle Zündung betätigt werden und dann zusätzlich ein roter Knopf rechts neben dem Lenkrad gedrückt werden.

Ist dies geschehen, geht es mit dem CR-Z – zumindest im Sport-Modus - flott zur Sache. Der Elektromotor liefert dabei Schwung von unten heraus, der Benziner spurt vor allem bei höheren Drehzahlen. Hinzu kommt, dass der CR-Z ein leichtgängiges Sechsgang-Schaltgetriebe besitzt, was eigentlich ungewöhnlich für ein Hybridfahrzeug ist, die meist über eine Automatik verfügen. So sprintet unser Testwagen in ansehnlichen 9,9 Sekunden auf Tempo 100 und erreicht, allerdings etwas mühsam, eine Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h.

Der zwischen Getriebe und Verbrennungsmotor platzierte Elektromotor sorgt für ein zusätzliches Drehmoment von 78 Newtonmetern, sodass das Gesamtsystem auf ein maximales Drehmoment von 174 Nm kommt. Nicht gerade übermäßig viel, aber immerhin bereits ab 1.000 U/min abrufbar. Der Vierzylinder dreht lässig über die 6.000 Touren und hängt bissig am Gas. Bei geringen oder mittleren Geschwindigkeiten kommen im Hybrid-Flitzer so etwas wie echte Sportwagengefühle auf. Die Lenkung ist präzise, das manuelle Sechsgang-Getriebe lässt sich leicht schalten.

Auf der Landsraße entpuppt sich der CR-Z als richtiger Kurvenjäger. Der kurze Radstand macht das Auto sehr wendig und agil. Trotzdem lässt er sich auch bei hohem Tempo noch willig dirigieren und läuft trotz fehlender Länge ganz ordentlich. Das Fahrwerk ist auf Sportlichkeit getrimmt und recht straff, was den Komfort einschränkt. Dafür könnten die Sportsitze in schnellen Kurven mehr Seitenhallt bieten.

Auf der Landstraße fühlt man sich mit dem CR-Z am wohlsten. Auf der Autobahn allerdings lässt der Schwung doch bald nach. Ab 160 km/h geht dem kleinen Vierzylinder im sechsten Gang die Puste aus, was dazu führt, dass wir bei Überholvorgängen öfters runterschalten mussten als gewohnt. Die Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h erreicht der Kleine wie anfangs schon erwähnt, erst nach entsprechend langem Anlauf. Alles in allem ist der CR-Z aber gut motorisiert und dabei recht sparsam. In unserem Test, bei dem wir häufig die unterschiedlichen Fahrmodi gewechselt haben, erzielten wir einen Durchschnittsverbrauch von 5,5 Liter Super auf 100 Kilometer. Was für einen Diesel nichts besonderes wäre, ist doch für einen sportlichen Benziner ein guter Wert.

Honda bietet den CR-Z in den drei Ausstattungsvarianten S, Sport und GT an, die jeweils bei 21.990, 22.990 und 24.990 Euro beginnen. Schon die Basisausrüstung S beinhaltet sechs Airbags, ESP, Zentralverriegelung, elektrisch einstellbare Außenspiegel, elektrische Fensterheber vorne, Klimaautomatik und CD-Radio. sind Serie. Beim "Sport" kommen Nebelscheinwerfer, 16-Zoll-Alufelgen, Alu-Pedale und weitere Optikdetails hinzu. Die von uns gefahrene Topvariante GT besitzt ausserdem Tempomat, Sitzheizung, Licht- und Scheibenwischerautomatik, Xenonscheinwerfer und ein besseres Soundsystem. Zur kurzen Liste der verfügbaren Extras gehören 17-Zoll-Aluräder, eine Einparkhilfe hinten, eine Lederausstattung, Metallic-Lackierung, ein Glasdach und zwei verschiedene Navigationsgeräte.

Fazit: Der Honda CR-Z nimmt im Kreise der Hybrid-Fahrzeuge eine Sonderrolle ein. Er ist ökonomisch und sparsam besitzt aber ein sportliches Temperament mit flotten Fahrleistungen. Klein und wendig, ist der Honda CR-Z ein flotter Flitzer für Leute, die mehr Wert auf Fahrspass als auf Raumangebot und Rundumsicht legen.


Technische Daten Testwagen: Honda CR-Z GT
Motor: Parallel-Mildhybrid aus 4-Zylinder Otto-Reihenmotor und Elektromotor
Hubraum: 1.497 ccm
Max. Leistung: 84 kW (114 PS) bei 6.100 U/min
Max. Drehmoment:  145 Nm bei 4.800 U/min
E-Motor, max. Leistung: 10 kW (14 PS) bei 1.500 U/min
E-Motor, max. Drehmoment: 78 Nm bei 1.000 U/min
Gesamtsystem, max. Leistung: 91 kW (124 PS) bei 6.100 U/min
Gesamtsystem, max. Drehmoment: 174 Nm bei 1.000 - 1.500 U/min
Batterie: Nickel-Metall-Hydrid, 101 V
Antrieb: Frontantrieb
Getriebe: 6-Gang-Schaltung
Beschleunigung 0 - 100 km/h: 9,9 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit: 200 km/h
Kombinierter Verbrauch / Tankvolumen: 5,5 Liter Super (Test) / 40 Liter
Abgasnorm / CO2-Emission: Euro 5 / 117 g/km
Länge / Breite / Höhe: 4.080 / 1.740 / 1.395 mm
Leergewicht / Zuladung: 1.245 kg / 525 kg
Kofferraumvolumen: 225 / 595 Liter
Dachlast: 57 kg

Preise: ab 21.990 Euro (CR-Z S)
Testwagen: ab 26.141 Euro

Weitere Informationen zum Honda Fahrzeugprogramm unter www.honda.de

Fahrbericht Mercedes SL 500 Roadster

Dezenter Feinschliff und mehr Leistung für die Mercedes SL Baureihe 2006

Mercedes ist bei der ersten Überarbeitung, des seit vier Jahren auf dem Markt befindlichen SL Roadsters, behutsam vorgegangen. Nur kleine Retuschen weisen äußerlich darauf hin, dass es sich bei den 2006er Modellen um den neusten Jahrgang handelt. Grosse Änderungen waren auch nicht notwendig, erscheint die Karosserie des erfolgreichen Roadsters doch immer noch dynamisch und aktuell. Die umfangreichsten Neuerungen verbergen sich unter dem Blechkleid, genauer gesagt unter der Motorhaube. Hier stehen dem Kunden die beiden neuen V6 und V8 Motoren, sowie der überarbeitete V12 zur Auswahl. Je nach Geschmack und Geldbeutel ein Sechs-, Acht- oder Zwölf-Zylinder.

SL 350 - Der neue 3,5 Liter-Sechszylinder mit 272 PS, ist bereits aus diversen anderen Baureihen des Hauses bekannt. Den klassischen Sprint auf Tempo 100 erledigt der SL 350 in 6,6 Sekunden und ist damit eine halbe Sekunde schneller als der bisherige V6. Trotz höherer Leistung, der Vorgänger verfügte über nur 245 PS, soll der Durchschnittsverbrauch um mehr als einen Liter, auf jetzt 10,3 Liter, sinken.

SL 500 - Im SL 500 arbeitet ein neu entwickelter V8 Motor, der eigentlich SL 550 heißen müsste, denn entgegen der Modellbezeichnung verfügt er über 5,5 Liter Hubraum. Mit nun 388 PS, gegenüber den bisherigen 306 PS, steht dem Fahrer hier der größte Leistungszuwachs in der SL Familie zur Verfügung. Damit verbessern sich die Beschleunigungswerte von 0 - 100 km/h auf 5,4 Sekunden (bisher: 6,2 Sekunden). Der Verbrauch soll mit 12,2 Liter im Mittel auf dem bisherigen Niveau liegen.

SL 600 - Der nur leicht überarbeitete und bereits aus der neuen S-Klasse bekannte Bi-Turbo-Zwölfzylinder mit jetzt 517 PS kommt im SL 600 zum Einsatz. Das maximale Drehmoment des Spitzenmodells stieg noch einmal von 800 auf 830 Nm. Hier erreicht die Tachonadel die 100er-Marke nach nur 4,5 Sekunden, nochmals 0,2 schneller als bisher. Den Verbrauch beziffert Mercedes auf 14,3 Liter. Mit 517 PS liegt der SL 600 gleichauf mit dem ebenfalls überarbeiteten SL 55 AMG und V8 Kompressor-Motor.

Präsentation unter der Sonne Spaniens

Wo finden sich im kalten und nassen Februar bessere Voraussetzungen für eine Präsentation des Trios unterstrahlend blauem Himmel, als auf der Balearen Insel Mallorca. Die Küstenstraßen im Westen der Insel bieten neben traumhaften Aussichten ein ideales Revier für den Ausritt mit so vielen PS. Sonnenschein und milde Aussentemperaturen von 16 Grad sorgen dafür, dass das Variodach bei den Fahrten auf den rund 300 Test-Kilometern die meiste Zeit im Kofferraum verschwindet.
Als besonderes Bonbon, stellte Mercedes-Benz neben den neuen SL Modellen auch alle Vorgänger-Modell, wie den legendären 300 SL Flügeltürer, für Testfahrten zur Verfügung. Ein einmaliges Erlebnis, dass die Historie dieses erfolgreichen Roadsters auf besondere Weise "erfahrbar" machte.

Neues Schaltgefühl mit der 7G-TRONIC Sport

Neben den neuen Motoren hat auch die Siebengang-Automatik Einzug beim SL Roadster gehalten, allerdings nur für die beiden Sechs- und Acht-Zylinder Modelle. Bedient wird die 7G-TRONIC, anders als bei M-, R-, und S-Klasse, nach wie vor über einen klassischen Wählhebel auf der Mittelkonsole. Wer es besonders sportlich mag, der erhält gegen Aufpreis eine Sport-Variante des Getriebes, die im manuellen Modus um bis zu 30 Prozent schnellere Schaltvorgänge ermöglicht. Die Gangwechsel können hier manuell über Paddels am Lenkrad vorgenommen werden. Auf den kurvenreichen Küstenstraßen bereitet diese Art des Schaltens nicht nur besonders viel Fahrspaß sondern ermöglicht dem Fahrer auch, beide Hände am Lenkrad lassen. Die Schaltvorgänge erfolgen deutlich schneller ohne spürbare Verzögerungen und die beiden 6- und 8-Zylinder hängen subjektiv besser am Gas.

Das stärkste Modelle in der Runde, der SL 600, begnügt sich aber auch weiterhin mit dem fünfstufigen Automaten. Die Motorcharakteristik des Bi-Turbos ist dank seines gewaltigen Drehmoments von 830 Nm hierbei nicht auf zwei weitere Gänge angewiesen. Leistung steht hier in jeder Situation im Überfluss zur Verfügung und macht 7-Gänge überflüssig.

Zu noch mehr Sportlichkeit bei den drei SL Roadstern, trägt neben der neuen 7G-TRONIC Sport, auch die direkter abgestimmte Lenkung und der neue, kernige Sound der veränderten Abgasanlagen bei. Das hat zur Folge, dass sich alle drei Modelle in den engen Kurven der Küstenstraßen deutlich agiler zeigen und mehr Präzision beim Einlenken bieten. Daraus resultiert auch ein Plus an Sicherheit, das, zusammen mit dem sportlichen Klang der Auspuffanlage, zu einem häufigeren Ausnutzen des Leistungspotentials führt. Der SL hat nicht nur an Dynamik gewonnen, sondern es bereitet auch noch mehr Spaß ihn sportlich auf der Strecke zu bewegen. Nur gut, dass Mercedes auch die Bremsanlage von SL 350 und SL 500 den gesteigerten Motorleistungen abgepasst hat. Ohne Fehl und Tadel verrichtet sie ihre Arbeit in den engen und steilen Spitzkehren der Küstenstraßen.

Active Body Control - Zweite Generation mit verringerter Karosseriebewegung

Ein weiteres Plus an Fahrdynamik gewinnt der neue SL durch das weiterentwickelte aktive Fahrwerk "Active Body Control", das in den V8- und V12-Varianten serienmäßig und im 350er optional zum Einsatz kommt. Mercedes verspricht um bis zu 60 Prozent verringerte Karosseriebewegungen bei dynamischen Fahrsituationen gegenüber dem Vorgängermodell. Bei den Testfahrten macht sich das neue ABC Fahrwerk positiv bemerkbar. Zusammen mit der optionaler 19 Zoll Bereifung saugt sich der SL 500 förmlich in die Kurven und enge Kehren, ohne die Insassen aus den Sitzen zu schieben.

Fahrspaß bereitet bereits der nominell Schwächste im Trio, der SL 350. Allerdings benötigt er, bedingt durch den kleineren Hubraum, höhere Drehzahlen. Er bietet derzeit mit rund 81.600 Euro den günstigsten Einstieg in die Liga der Super-Roadster. Die vielen angebotenen Extras können den Preis aber auch schnell nach oben klettern lassen. Im direkten Vergleich mit dem SL 500 sind es daher sein Preis und die niedrigeren Unterhaltskosten die für ihn sprechen.
Der neue SL 500 zeigt sich als der sportlichste in dieser Runde - sieht man einmal von den AMG Modellen SL 55 und SL 65 ab. Mit seinen 388 PS bietet er in jeder Situation ausreichend Leistung und sorgt mit einem ausgeprägt agilen Handling Fahrdynamik auf höchstem Niveau. Für den SL 500 ist die optionale 7G-TRONIC Sport ein absolutes Muss! Wer die Leistung des 5,5 Liters nicht immer voll abruft, kann auch mit einem durchaus moderaten Durchschnittsverbrauch rechnen.

Für Fahrer, die Leistung im Überfluss benötigen, ist der SL 600 die richtige Wahl. Mit seiner Laufruhe und der außergewöhnlichen Kraftentfaltung, bietet er ein Fahrvergnügen ganz besonderer Art. Das höchst Leergewicht unter den drei Roadstern (über 2 Tonnen) führt allerdings dazu, dass er nicht ganz an die Agilität des SL 500 heranreicht.

Dezente Kosmetik bei der Karosserie

Beim Karosseriedesigns hat Mercedes nur leichte Retuschen vorgenommen. Viel mehr wäre bei dem aktuellen Design auch nicht notwendig gewesen. So gibt es eine neue Frontschürze mit stärkerer Pfeilung, drei Lufteinlässen und durch Chromringe betonte Nebelscheinwerfer. Außerdem verringert sich die Zahl der Lamellen im Kühlergrill von vier auf drei. Dafür gibt es etwas mehr Chrom. Bei der Seitenansicht fallen in erster Linie die neue Alufelgen ins Auge. Etwas auffälliger sind dagegen die geänderten Heckleuchten im Klarglasdesign. Mit den rot-weißen Deckgläsern und der horizontalen Teilung erinnern sie zwar etwas an den kleinen Bruder (SLK), lassen das Heck beim SL aber auch bulliger erscheinen. Insgesamt darf man die dezenten Änderungen durchaus als gelungen bezeichnen. Sie werten die 2006 Modelle auf, ohne den Vorgänger alt aussehen zu lassen. Sicherlich auch für die hohe Wertstabilität des Roadsters von Bedeutung.

Die Änderungen beim Karosseriedesign:
- Neuer Stoßfänger mit drei großen Kühlöffnungen und stärkerer Pfeilung
- Nebelscheinwerfer mit Chromringen
- Mattsilbern lackierter Kühlergrill mit jetzt drei Lamellen
- Neu Leichtmetallfelgen-Designs
- Neue Heckleuchten mit rot-weißen Deckgläsern in Klarglasoptik

Bei so viel Sportlichkeit soll natürlich nicht der Komfort vergessen werden. Deshalb sorgt eine noch weichere Lederpolsterung bei Fahrer und Beifahrer für angenehmeren Sitzkomfort. Das überarbeitete Interieur erfreut den Kunden zudem mit neuen Farben und hochwertigeren Einstiegsleisten. Ebenfalls leicht modifiziert gibt sich die lederbezogene Doppelhutze über dem Instrumenteneinsatz, die Digitaluhr samt Abdeckung der zentralen Belüftungsöffnung und der Schalter zur Bedienung des Variodachs, der jetzt in auffälliger Aluminiumoptik glänzt. Wie bisher, ist das Variodach auch in einer gläsernen Variante erhältlich, die aber bei den frühlingshaften Temperaturen auf Mallorca, ihr Dasein mehr unter der Kofferraumklappe verbrachte. Innerhalb von nur 16 Sekunden erfolgt der Wechsel von geschlossen nach offen oder umgekehrt.

Der Kofferraum, bei den Testfahrten nur selten genutzt, gewinnt künftig bei Bedarf etwas an Platz: Die serienmäßige Gepäckabdeckung kann beim neuen SL herausgenommen werden, wodurch sich das Kofferraumvolumen bei geschlossenem Dach um 22 auf 339 Liter vergrößert. Außerdem wird dadurch das Beladen vereinfacht. Die als Extra angeboten neue Heckdeckel-Fernschließung, ist sicherlich hilfreich aber auch entbehrlich.

Die Technische Daten: Modell SL 350 / SL 500 / SL 600
ZylinderHubraum (cm3)Nennleistung Drehmoment  V63498 ccm272 PS350 Nm bei2400-5000 U/min V85461 ccm388 PS 530 Nm bei2800-4800 U/min V12 Biturbo5513 ccm517 PS 830 Nm bei 1900-3500 U/min
0- 100 km/h 6,6 sec  5,4 sec  4,5 sec
Höchstgeschwindigkeit 250 km/h abger.  250 km/h abger.  250 km/h abger.
Getriebe 7-Gang-Automatik 7G-TRONIC 7-Gang Automatik 7G-TRONIC 5-Gang Autom.
Verbrauch (l/100 km)* Stadt/Landstr./kombiniert 14,8 / 7,7 / 10,3 18,2 / 8,8 / 12,2 22 / 9,9 / 14,3
Tank / davon Reserve (l) 80/10 80/10 80/10
Bereifung 255/45 R 17 W 255/45 R 17 W 255/40 R18 (VA) 285/35 R18 (HA)
Kofferraum (l)  235 - 339  235 - 339  235 - 339
Leergewicht/Zuladung (kg)  1825/295 1910/295 2045/275
Preis ab:  81.548 Euro 102.544 Euro 134.096 Euro
* Werksangaben

Premiere feiert der überarbeitete SL auf dem Genfer Salon Anfang März 2006. Bei den Niederlassungen und Händlern wird der Roadster noch im gleichen Monat zu sehen sein. Der Einstieg für das offene Fahrvergnügen beginnt allerdings erst bei 81.548 Euro für den SL 350, beim SL 500 bei 102.544 und beim Zwölfzylinder bei 134.096 Euro. 01/2006

Fazit: „Die neue SL-Klasse hat deutlich an Sportlichkeit dazu gewonnen, ohne Abstriche beim Komfort zu machen. Bereits der "Kleinste", der SL 350, sorgt für ordentlichen Fahrspaß, der durch die neue 7G-TRONIC Sport und das Active Body Control Fahrwerk, beides aufpreispflichtig, diesen noch steigert. Der SL 500 erledigt alles noch souveräner und stellt in diesem Trio die gelungenste Mischung aus Komfort und Sportlichkeit dar. Überragend ist sein neuer 5,5 Liter V8 mit 388 PS. Der SL 600 bietet da nur noch wenig mehr. Sein 12 Zylinder Bi-Turbo Motor besticht durch seine Laufkultur und gewaltiges Drehmoment und gibt dem Fahrer das erhabene Gefühl, in jeder Situation, Leistung im Überfluss zu besitzen. Das spiegelt sich allerdings auch beim Verbrauch wieder. Qualität und Verarbeitung waren beim SL immer schon sehr hoch und sind bei der neusten Generation weiter perfektioniert worden.
Mercedes hat gut daran getan, nur behutsame Änderungen beim Karosseriedesign vorzunehmen. Die neuen Karosseriedetails unterstreichen die Sportlichkeit des SL, ohne das Vorgängermodell alt aussehen zu lassen. Das garantiert auch weiterhin eine hohe Wertstabilität. Die Kunden werden es zu danken wissen“.

  • V6 Motor mit 272 PS, V8 Motor mit 388 PS und 12 Zylinder mit 517 PS
  • 7G-TRONIC und 7G-TRONIC Sport für 6- und 8-Zylinder Modelle
  • Active Body Control (ABS) der zweiten Generation
  • Neue Auspuffanlagen mit sportlicherem Sound
  • Exklusive Designo Ausstattungsvarianten

 

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