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Fahrbericht: Kia Sportage 2.0 CRDI 2WD mit 136 PS im Test

"Welcome in europe"

Die dritte und neuste Generation der Kia Sportage hat nur noch den Namen mit seinen Vorgängern gemeinsam. Unter der Leitung des ehemaligen Audi und VW-Designers Peter Schreyer, fanden Design und Entwicklung des Kompakt-SUV in Deutschland statt, mit dem Ergebnis einer grundlegenden Änderung im Design. Vom bieder-braven Styling der zweiten Generation ist beim neuen Modell nichts mehr zu entdecken. Die zeitgemäß sportliche Karosse lässt kaum noch eine Verbindung zum Vorgänger herstellen.

Entscheidend für den kraftvollen und dynamischen Auftritt ist die Kombination von hoher Schulterlinie und schmaler Fenstergrafik. Das Verhältnis von Glasflächen und Karosserie ist ähnlich wie bei einem Sportwagen. So wirkt der Sportage im Gegensatz zum Schwestermodell Hyundai iX35 auch deutlich athletischer und muskulöser. In der Seitenansicht bildet die stark ausgeschnittene C-Säule mit der Chromblende ein auffallendes Element. Schmal nach oben zulaufende Scheinwerfer und die von Peter Schreyer als Erkennungsmerkmal aller Kia-Fahrzeuge der Zukunft entworfene Grill-Form, auch „Tigernase“ genannt, geben dem Kompakt-SUV ein modernes Gesicht mit Wiedererkennungswert.

Große Veränderungen gab es auch am Heck. Das ehemals sehr eckig, kantig aussehende Hinterteil wurde stark abgerundet, mit einem schmalen Heckfenster und einer horizontalen, überdimensionalen Sicke an der Unterkante der Heckklappe. Am Auffälligsten sind die hervorstehenden Heckleuchten, die bis weit auf die Heckklappe und die breiten Schulterpartien reichen.

Trotz Größenwachstum, in der Länge um 90 mm auf 4,44 Meter und in der Breite um 15 mm, sank der cW-Wert auf 0,37 (gegenüber 0,40 beim Vorgänger) und das Gewicht je nach Ausstattung um 87 bis 160 Kilogramm. Da die Höhe um 60 mm reduziert wurde, tritt der kompakte Charakter des Sportage deutlicher hervor.

INNENRAUM

Die zusätzlichen Zentimeter kommen auch den Insassen zugute und so bietet der neue Sportage ein ausgezeichnetes Raumangebot. Selbst große Personen finden vorne wie hinten sehr bequem Platz auf den Sitzen. Die Vordersitze bieten einen sehr guten Seitenhalt. Die für SUV gewohnt hohe Sitzposition erlaubt eine gute Rundumsicht und vermittelt ein Gefühl von Sicherheit. Ein zweigeteiltes Panorama-Glasschiebedach gibt auch für die hinteren Passagiere den Blick in den Himmel frei und sorgt für zusätzliche Helligkeit im Innenraum.

Der Innenraum wird durch ein schwungvolles Armaturenbrett geprägt, das sich zu Mitte hin verjüngt und in eine übersichtlich gestaltete Zentralkonsole übergeht. Die runden Instrumente mit zentralem Tacho liegen gut im Blick und die Bedienung von Klimaanlage und CD-Navi erklärt sich von selbst. Das neue Navisystem mit 7-Zoll Touchscreen-Monitor, der verdient dabei ein besonderes Lob, lässt es sich doch kinderleicht bedienen und bietet eine ausgezeichnete Grafik. Pluspunkte sammelt auch das griffige Lederlenkrad mit Multifunktion für Audioanlage, Tempomat, Telefon und Bordcomputer erhält einen Pluspunkt. Als sehr praktisch erweist sich die optional Rückfahrkamera, die mit einem 130-Grad-Weitwinkelobjektiv das Geschehen hinter dem Fahrzeug, auch  unterhalb der Heckscheibe, auf das Display des Navigationssystems überträgt.

Die Zeiten, in denen bei Koreanischen Autos billiges Plastik zur Innenausstattung gehörte, sind längst vorbei. Die Qualität der Materialien und die Verarbeitung liegen beim Sportage auf hohem Niveau und schaffen eine angenehme Atmosphäre. Bei unserem Testwagen wird dies noch durch schwarze Teilledersitze gesteigert.

Trotz der gewachsenen Abmessungen, fällt das Kofferraumabteil mit 326 Litern Ladevolumen nicht übermäßig geräumig aus, lässt sich aber bei Bedarf durch Umlegen der geteilten Rücksitzlehne bis auf 1.353 Liter erweitern. Die Sitze lassen sich nicht plan umlegen, es bleibt also eine leichte Steigung. Wem das noch nicht reicht, kann notfalls die Dachreling benutzen. Unter dem Kofferraumboden befindet sich ein praktisches Staufach für Kleinkrams, Verbandkasten und Warndreieck.

MOTOR

Zum Marktstart sind zunächst zwei 2,0-Liter-Vierzylinder-Triebwerke erhältlich, ein Diesel und ein Ottomotor. Der Ottomotor leistet 120 kW/163 PS und ist sowohl in Kombination mit Frontantrieb als auch mit Allradtechnik sowie wahlweise mit 5-Gang-Schaltgetriebe oder 6-Stufen Automatik zu haben.
Der 100 kW/136 PS starke Selbstzünder unseres Testwagens konnte nur zum Teil überzeugen. Trotz seines maximalen Drehmoments von 319 Nm bei 1.800 U/min ist der Diesel kein Temperamentbündel. Die volle Kraftentfaltung spürt man erst bei höheren Umdrehungen. Auf der Autobahn fehlt es dem 1.685 Kilogramm schweren Sportage oben herum etwas an Power, so dass bei zügiger Fahrt an langen Steigungen schon mal zurückgeschaltet werden muss. In solchen Momenten wünscht man sich den bärenstarken 2.2 CRDi mit 193 PS aus dem Sorento. Im Stadtverkehr fällt dies nicht so ins Gewicht. Der Sportage dreht leichtfüßig von unten heraus und man ist flott unterwegs. Beim Sprint von 0 – 100 km/h vergehen gerade mal 10,8 Sekunden.

Ansonsten verrichtet der 2.0 Liter Diesel seine Arbeit souverän und hält sich akustisch dezent zurück. Auch beim Verbrauch von durchschnittlich knapp über 6 Liter gibt es keinen Grund zur Kritik. Gestartet wird übrigens per Knopfdruck. Die Topversion „Spirit“ verfügt serienmäßig über einen Smart Key mit Startertaste. Der Schlüssel enthält einen Transponder, dessen Signale vom Zugangssystem erkannt werden. Zum Starten wird dann nur noch der Knopf am Armaturenbrett gedrückt. Ent- und Verriegelung der Türen erfolgt aber weiterhin über die Fernbedienung des Smart Key. Der Zeit angepasst, wird ein Start-Stopp-System angeboten, das den Verbrauch zusätzlich reduziert. Serienmäßig gibt es zum 2.0 Liter Diesel ein manuelles Sechsganggetriebe, das hervorragend zum Motor passt und sich exakt und leicht schalten.

Neben der von uns gefahrenen frontgetriebenen Variante bietet Kia auch das Allradsystem Dynamax von Magna Powertrain für den Sportage an, das mit einer elektrohydraulisch betätigten Lamellenkupplung arbeitet, die die Verteilung der Antriebskraft auf die Räder je nach Fahrsituation innerhalb weniger Millisekunden stellt. Damit ist der Kopakt-SUV dann auch für Ausflüge ins leichte Gelände bestens gerüstet. Im normalen Stadtverkehr ist der Vierradantrieb allerdings eher überflüssig.

FAHREIGENSCHAFTEN

Die neue elektrische Servolenkung zeigt sich in der Praxis etwas schwammig und könnte ein genaueres Fahrgefühl vermitteln. Das Fahrverhalten ist trotzdem tadellos und ermöglicht es, den Sportage geradezu spielerisch über die Piste zu dirigieren. In Kurven verhält er sich neutral und sicher, mit wenig Seitenneigung. Beim Rangieren macht sich der von 12 auf 11 Meter reduzierte Wendekreis positiv bemerkbar. Die Fahrwerksabstimmung ist straff, bietet aber dennoch einen guten Federungskomfort. Querfugen werden allerdings akustisch und spürbar an die Insassen übertragen.

AUSSTATTUNG UND PREISE

Für die Sicherheit sorgen neben sechs Airbags und einer elektronischen Stabilitätskontrolle ESC, die Bergan- und Bergabfahrhilfen HAC und DBC sowie ein adaptives Bremslicht (ESS). Kia bietet insgesamt drei Ausführungen an, „Attract“, „Vision“ und „Spirit“, wobei bereits die Einstiegsversion „Attract“ über eine umfangreiche Serienausstattung wie z. B. Klimaanlage, Audiosystem mit CD-Radio, USB-, AUX- und iPod-Anschluss, Bordcomputer, 16 Zoll Leichtmetallfelgen und Frontscheinwerfer mit Escort-Funktion („Follow-me-home“) verfügt.  Zur „Vision“ Ausführung gehören ausserdem LED-Tagfahrlicht, Parksensoren hinten, Regensensor, Nebelscheinwerfer, 17 Zoll Leichtmetallfelgen und eine Dachreling. Die Topversion „Spirit“ bietet darüber hinaus ein Schlüsselloses Zugangssystem mit Smart Key und Startertaste, Xenon-Scheinwerfer, Navisystem mit 7 Zoll Touchscreen Monitor, Multifunktionslenkrad, Geschwindigkeitsregelanlage, 18 Zoll Leichtmetallfelgen und eine Rückfahrkamera.

Die Preise für den neuen Kia Sportage reichen von 19.950 Euro für den 1.6 GDI 2WD Attract bis hin zu 30.600 Euro für den 2.0 CRDI AWD Spirit. Die Liste der Sonderausstattung umfasst zusätzliche Extras wie z. B. eine elektrisches Glas-Panoramaschiebedach, 6-Stufen-Automatik, Metallic-Lackierung und je nach Ausführung unterschiedliche Ausstattungs-Pakete. Wer aus dem Vollen schöpft, kann den Preis auf knapp 34.000 Euro für die Top-Version des Sportages treiben. Dafür gewährt Kia aber auch bei allen Modellen eine Langzeit-Garantie von 7 Jahren oder 150.000 Kilometer Laufleistung, die auch bei einem Besitzerwechsel bestehen bleibt.

Fazit: Der neue Sportage hat nichts mehr mit seinen Vorgängern gemein. Design, Antrieb, Technik und Verarbeitungsqualität sind zeitgemäß und liegen auf europäischem Niveau. Mit dem in Frankfurt designten, in Rüsselsheim entwickelten und im Kia-Werk in Zilina (Slowakei) gebauten Kompakt-SUV ist den Koreanern eine großer Wurf geglückt. Trotz gestiegener Preise bietet der Sportage weiterhin ein ausgezeichnetes Preis-Leistung-Verhältnis.

 

Technische Daten Testwagen: Kia Sportage 2.0 CRDI 2WD „Spirit“

Motor: 4-Zylinder Common-Rail Turbodiesel
Hubraum: 2.199 ccm
Max. Leistung: 100 kW/136 PS bei 4.000 U/min
Max. Drehmoment:  319 Nm bei 1.800 – 2.500 U/min  
Antrieb: Frontantrieb
Getriebe: manuelle 6-Gang-Schaltung
Beschleunigung 0 - 100 km/h: 10,8 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit: 182 km/h
Kombinierter Verbrauch / Tankvolumen: 6,1 Liter Diesel (Test) / 58 Liter
Abgasnorm / CO2-Emission: Euro 5 / 153 g/km / Diesel-Partikelfilter
Länge / Breite / Höhe: 4.440 / 1.860 / 1.640 mm
Leergewicht / Zuladung: 1.685 kg / 557 kg
Kofferraumvolumen: 326 – 1.353 Liter
Anhängelast: 2.000 kg (gebremst)

Preise: ab 29.100 Euro (2.0 CRDI 2WD „Spirit“)

Weitere Informationen zum Kia Fahrzeugprogramm unter www.kia.de

Fahrbericht: Kia Sorento 2.2 CRDi 4WD mit 6-Stufen-Automatik und 197 PS

Zukunftsweisendes Styling und kraftvolle Dynamik

Die neue Designsprache von Kia macht die zweite Generation des Sorento zu einer stattlichen Erscheinung. Ziel war es bei der Entwicklung, zukunftsweisendes Styling und kraftvolle Dynamik miteinander zu verbinden, um sich deutlich von Mitbewerbern abzuheben. Das scheint Kia gelungen zu sein. Zentrale Elemente der modernen und sportlichen Optik sind die langgestreckte Karosserie, ein ausgeprägter Frontüberhang, ein keilförmiges Profil, eine scharf konturierte Fenstergrafik und betont voluminöse Radhäuser. Zum charakteristischen Frontdesign gehören weit nach hinten gezogene Scheinwerfer und der typische Kia-Kühlergrill, das neue Erkennungszeichen der Marke. Gegenüber dem Vorgänger ist die Karosserie zehn Zentimeter länger und drei Zentimeter flacher. Gleichzeitig wuchs die Spur vorne um 38 Millimetern und hinten um 41 Millimeter. Von diesen Änderungen profitierte die Aerodynamik, deren cW-Wert von 0,425 auf 0,38 sank.

Geräumiges, variables Interieur

Von der längeren Karosserie profitiert auch der Innenraum. Die A-Säulen des 4,69 Meter lange SUV und das Armaturenbrett sind weit vorn positioniert, die Heckklappe wurde zurückgesetzt, und durch ein besonders platzsparendes Design der Sitze der ersten beiden Reihen, wurde Raum für eine dritte Sitzreihe geschaffen. Durch die beiden Zusatzsitze im Laderaum, die sich einfach mit einer Schlaufe aus dem Boden ziehen lassen, wird der Sorento zum Siebesitzer (optional ab Ausstattungsvariante VISION). Für einen bequemen Zugang zu den hinteren Plätzen, lassen sich die Außensitze zweifach klappen. Die ersten beiden Sitzreihen bieten eine gute Bein- und Kopffreiheit und einen ausgezeichneten Sitzkomfort. In der dritten Reihe finden nur Kinder ausreichend Platz.

Hat man hinter dem griffigen, Leder-gepolsterten Vierspeichenlenkrad Platz genommen, fühlt man sich auf Anhieb wohl. Die hohe Sitzposition gibt einen guten Überblick über das Geschehen auf der Straße. Die Materialien im Innenraum fühlen sich gut an und sind sehr gut verarbeitet. Zum sportlich-eleganten Cockpit gehört eine klar gegliederte Instrumenteneinheit in Röhren-Optik. Alles liegt gut im Blick des Fahrers, Schalter und Drehregler lassen sich leicht und intuitiv bedienen. Kritik verdient das umständliche und teilweise ungenaue Navigationssystem über das auch das Audiosystem gesteuert wird. Hier sollte sich Kia eine andere Lösung einfallen lassen.

Keine Wünsche lässt die Serienausstattung offen. Schon die Einstiegsversion ATTRACT bietet unter anderem Klimaanlage, Audiosystem (mit sechs Lautsprechern sowie USB- und AUX-Eingang), elektrische Fensterheber vorn und hinten, beheizbare elektrische Außenspiegel, Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung im Klappschlüssel und 17-Zoll-Leichtmetallfelgen. Hinzu kommen in der VISION Ausführung unseres Testwagens zum Beispiel Zwei-Zonen-Klimaautomatik, Dachreling, Nebelscheinwerfer, elektrisch anklappbare Außenspiegel mit integrierten Blinkleuchten, Geschwindigkeitsregelanlage, Regensensor, Dämmerungssensor, Parksensoren hinten, selbstabblendender Innenrückspiegel und Sitzheizung vorn für die schwarzen Teilledersitze.

Sportlich-luxuriös präsentiert sich die Topversion SPIRIT, die unter anderem Xenon-Scheinwerfer, LED-Rückleuchten, Dach-Heckspoiler, dunkel getönte Scheiben ab B-Säule, 18-Zoll-Leichtmetallfelgen und eine Supervision-Cluster-Instrumentenanzeige beinhaltet.

Zu den Sonderausstattungen gehört ein Panoramadach (ab VISION) mit zwei separaten Scheiben. Die hintere ist fixiert, die vordere funktioniert als elektrisches Schiebedach. Optional angeboten werden zudem das 6-Stufen-Automatikgetriebe, eine Rückfahrkamera (ab VISION) und die dritte Sitzreihe, Vier Pakete (Outdoor, Komfort, Style, Sport) runden das Sonderausstattungsangebot ab.

Durch das Teilen der zweiten Sitzreihe im Verhältnis 60:40 und der dritten im Verhältnis 50:50 lässt sich der Innenraum sehr variabel konfigurieren. Beide Sitzreihen können so eingeklappt werden, dass eine nahezu ebene Ladefläche entsteht. Gegenüber dem Vorgängermodell ist das Gepäckraumvolumen um fast 20 Prozent gewachsen (bei fünfsitziger Version, Normalposition der Sitze) und reicht nun von 528 Liter bis zu 1582 Liter. Unser Testwagen, mit Allradantrieb, sieben Sitzen und 6-Gangautomatik, ermöglicht dadurch eine maximale Zuladung von 590 Kilogramm – als Fronttriebler können es sogar bis zu 715 Kilogramm sein.

Kultivierter und sparsamer Diesel

Als Motorisierung stehen zwei hocheffizienten Vierzylinder zur Wahl: ein neu entwickelter 2,2-Liter-Turbodiesel und ein überarbeiteter 2,4-Liter-Benziner. Im Test sind wir den neuen, 197 PS (145 kW) starken, 2.2 CRDi gefahren. Das leichte Vollaluminium-Triebwerk mit vielen Kunststoff-Kompo¬nenten verfügt über ein Common-Rail-System der dritten Generation, Piezo-Einspritzdüsen, einen Turbolader mit variabler Geometrie (VGT), eine moderne elektronische Steuereinheit (ECU) mit 32-Bit-Prozessor und eine hocheffiziente Abgasrückführung (EGR) mit Kühler und Bypasskanal. Der Selbstzünder mobilisiert eine Leistung von 197 PS (145 kW) und ein Drehmoment von 421 Nm, mit Automatik sogar 437 Nm.

Unsere Testwagen besitzt das neue Automatikgetriebe in Kombination mit dem Common-Rail Diesel. Es ist zurzeit die weltweit kompakteste und leichteste Sechsstufen-Automatik und soll gegenüber einer Fünfstufen-Automatik den Kraftstoffverbrauch um bis zu 12 Prozent reduzieren. Eine wichtige Rolle spielt dabei das „Neutral Control“-System: Um die Motorlast zu verringern, schaltet es das Getriebe automatisch von „D“ auf „N“ (Leerlauf), sobald das Fahrzeug länger als fünf Sekunden steht.

Im Leerlauf ist der Diesel zwar als solcher akustisch zu vernehmen, bei normaler Reisegeschwindigkeit bleibt er aber dezent im Hintergrund. Dabei ist das Vier-Zylinder-Triebwerk erstaunlich laufruhig. Bereits aus dem Stand legt sich der Selbstzünder kraftvoll ins Zeug.  Das maximale Drehmoment von 437 Newtonmeter liegt schon bei 1.800 Touren an und wird bis 2.500 Umdrehungen gehalten. Die neue Automatik schaltet sanft und ruckfrei, könnte beim Kickdown aber etwas schneller reagieren. Die Fahrleistungen sind entsprechend ordentlich. In 10 Sekunden geht es auf Tempo 100 und die Höchstgeschwindigkeit von 190 km/h ist ausreichend für ein großes Fahrzeug wie einen SUV. Beim Verbrauch erzielten wir einen Durchschnittswert von 8,5 Liter Diesel und lagen damit einen knappen Liter über der Werksangabe von Kia.

Mit Allradantrieb ins Gelände

Benziner und Diesel gibt es mit Front- und Allradantrieb (2WD/4WD). Der allradgetriebene Testwagen verfügt über eine elektronisch gesteuerte, variable Drehmomentverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse. Wenn es vorn keine Bodenhaftung mehr gibt, schickt die Elektronik bis zu 50 Prozent  der Leistung nach hinten. Falls nötig kann per „Lock Mode“ eine gleichmäßige Kraftverteilung auf Vorder- und Hinterräder fixiert werden (bis zu 30 km/h). Serienmäßig gibt es (bei 2WD und 4WD) eine Berganfahrhilfe, die das Rückwärtsrollen an Steigungen verhindert, und eine Bergabfahrhilfe, die bei starkem Gefälle eine kontrollierte Abfahrt sicherstellt. Auch wenn der Sorento kein waschechter Offroader ist, reicht sein Allradantrieb für den Ausflug ins Gelände. Dazu tragen die Bodenfreiheit von 184 Millimeter, der vordere Böschungswinkel mit 25,1 Grad, der hintere mit 23,1 Grad und der Rampenwinkel mit 17,1 Grad bei.

Zum präzisen Handling trägt die geschwindigkeitsabhängige, hydraulische Servolenkung bei, die eine gute Rückmeldung von der Fahrbahn gibt.

Ein besonderes Lob verdient das Fahrwerk. Im Unterschied zu seinem Vorgänger, besitzt der neue Sorento ein kompakte Vorderradaufhängung mit McPherson-Federbeinen (Vorgängermodell: Dreiecksquerlenker) und eine Einzelradaufhängung mit einer Mehrlenkerachse (Vorgängermodell: Starrachse). Die relativ straffe Abstimmung bietet ein gutes Lenkgefühl, aber auch einen exzellenten Federungskomfort. Die Karosserieneigung beim Anfahren und in den Kurven hält sich für einen SUV dieses Kalibers in angenehmen Grenzen.

Drei Ausstattungsvarianten und viele Extras

Neben einem ABS-Bremssystem mit elektronischer Bremskraftverteilung (EBD) verfügt der Sorento (alle Modelle) standardmäßig über eine elektronische Stabilitätskontrolle (ESC). Außerdem sind ESC, 6 Airbags und aktive Kopfstützen vorn serienmäßig. Je nach Ausführung kommen weitere Assistenz- und Überwachungssysteme hinzu, darunter die Reifendruck-Kontrolle (Serie in SPIRIT), Parksensoren am Heck (Serie ab VISION, optional für ATTRACT) und eine Rückfahrkamera an der Heckklappe (optional für SPIRIT), die ihre Bilder auf ein 3,5 Zoll großes LCD-Display im Innenrückspiegel überträgt.

Kia bietet den Sorento in den drei Ausstattungsvarianten ATTRACT, VISION und SPIRIT an. Die Preise beginnen bei 28.505 Euro für den 2.4 CVVT 2WD in der Grundversion ATTRACT. Unser Testwagen mit dem 2.2 CRDi und 4WD in der VISION Ausstattung startet bei 35.030 Euro. Dazu kommen noch Extras wie die 6-Stufen-Automatik (1.135 Euro), das P4 Sport-Paket mit LED-Rückleuchten, getönten Scheiben hinten und 18 Zoll Alufelgen (350 Euro), das Panorama-Glasdach (900 Euro), die dritte Sitzreihe (900 Euro) oder die Teilledersitze in Schwarz (750 Euro). So steigt der Gesamtpreis schnell auf über 40.000 Euro. Dafür gewährt Kia eine Herstellergarantie von sieben Jahren oder 150.000 Kilometer Laufleistung für das gesamte Fahrzeug inklusive Antriebsstrang.

Fazit: Die zweite Generation des erfolgreichen koreanischen SUV ist in allen Belangen gewachsen. Auch im Preis. Dennoch erhält der Kunde Viel Auto für sein Geld. Der neue Turbodiesel ist kraftvoll und kultiviert mit einem akzeptablen Verbrauch. Das Fahrwerk ist straff aber komfortabel und bietet einen ausgezeichneten Fahrkomfort. Durch die optionale dritte Sitzreihe haben nun auch bis zu sieben Personen Platz. Verarbeitung und Qualität der Materialien wurden deutlich verbessert und der Ausstattungsumfang erweitert. Darüber hinaus gibt es auch noch sieben Jahre Herstellergarantie. Ein SUV mit Zukunft.


Technische Daten Testwagen: Kia Sorento 2.2 CRDi 4WD AT VISION
Motor: 4-Zylinder Common-Rail Turbodiesel
Hubraum: 2.199 ccm
Max. Leistung: 145 kW (197 PS) bei 3.800 U/min
Max. Drehmoment: 437 Nm bei 1.850 - 2.500 U/min  
Antrieb: permanenter Allradantrieb
Getriebe: 6-Stufen-Automatik
Beschleunigung 0 - 100 km/h: 10 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit: 190 km/h
Kombinierter Verbrauch / Tankvolumen: 8,5 Liter Diesel / 70 Liter
Abgasnorm / CO2-Emission: Euro 5 / 194 g/km / Diesel-Partikelfilter
Länge / Breite / Höhe: 4.685 / 1.885 / 1.755 mm
Leergewicht / Zuladung: 1.920 kg / 590 kg
Kofferraumvolumen: 528 – 1.570 Liter
Anhängelast: 2.000 kg (gebremst)

Preise:
Sorento 2.4 CVVT 2WD ATTRACT ab 28.505 Euro
Sorento 2.2 CRDi 4WD VISION ab 35.030 Euro
Testwagen: 40.205 Euro (ohne Navigationssystem)

 

Weitere Informationen zum Kia Programm unter www.kia.de

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